MOE-Fellowship

Barbora Farkova

Erhaltung europäischer Bisons mit molekularbiologischen Methoden

Der Europäische Bison (Bison bonasus) verbreitete sich über West-, Mittel- und Südosteuropa. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts starb die freilebende Population und nur 54 (29 männliche und 25 weibliche) Individuen mit dokumentierten Stammbäumen überlebten in Zoologischen Gärten und Reservaten. Zurzeit gehört der Europäische Bison zu den gefährdeten Arten. Die heute lebende Population von Bisons stammt von nur 12 Stammtieren und ist in zwei genetische Linien unterteilt: eine Lowland (Białowieża) Linie und eine Lowland-Caucasian Linie. Die Lowland-Linie - reine Tiefland-Unterart (Bison bonasus bonasus) stammt von nur 7 Gründern. Der Genpool der Kaukasischen Linie enthält Gene von allen 12 Stammtieren "Kaukasus" aus der Unterart Caucasicus (Bison bonasus caucasicus). Es gibt keine überlebenden reinrassigen Populationen von Caucasicus-Unterarten. Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, dass der Europäische Bison ein Beispiel für eine Art mit einer deutlich reduzierten genetischen Basis ist und die derzeit lebende Population von Wisenten in Europa hochgradig angeboren ist.

Die korrekte Verwaltung genetischer Ressourcen, die nicht nur auf genealogischen und phänotypischen Daten beruht, sondern auch auf tatsächlichen Informationen über genetische Verwandtschaft und Genotypisierung, kann zu einem erfolgreichen Management von Rettungsprogrammen, Linienreinheitsbewertung und Grad der Introgression unerwünschter Genome führen (z. B. Bison Bison oder Bos Taurus).

Die Entwicklung molekularbiologischer Techniken hat das Studium der genetischen Vielfalt und der genetischen Struktur genetischer Ressourcen ermöglicht, und diese Techniken sind bereits ein integraler Bestandteil von Programmen zum Schutz genetischer Ressourcen von Tieren und Pflanzen.

Die Rückkehr des Wisents in die europäische Landschaft ist eine der großen Herausforderungen der zeitgenössischen Landschaftsökologie. Wisente (und andere große Pflanzenfresser) sind ein wichtiges Instrument für das ökologische Landschaftsmanagement. Für das richtige Management der Genressourcen und die Erhaltung einer lebensfähigen europäischen Bisonpopulation ist es notwendig, die genetische Struktur seiner Population zu kennen.

 


Übersicht

Förderzeitraum

07.02.2018 - 06.08.2018

Institut

Technische Universität München Lehrstuhl für Tierzucht

Betreuer

Prof. Dr. Hans-Rudolf Fries

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