Bundesverdienstkreuz für Moorkundler Hans Joosten

Blog-Beitrag zum Deutschen Umweltpreis

Hohe Auszeichnung für den Träger des Deutschen Umweltpreises 2021: Der Greifswalder Prof. em. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten erhielt am 30. September 2022 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für seine Forschung und sein Engagement zu Moor und Klimaschutz.

Unterwegs in den Mooren der Welt: Moorkundler Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten – hier in der Republik Kongo, Foto: © Greifswald Moor Centrum

Unter dem Motto „Brücken bauen“ zeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Moorkundler Joosten und 20 weitere Personen anlässlich des Tages der Deutschen Einheit im Schloss Bellevue in Berlin aus. Die elf Frauen und zehn Männer trügen in herausragender Weise dazu bei, Lösungen für die globalen Herausforderungen unserer Zeit wie den Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Corona-Pandemie, Armutsbekämpfung, Migration und den Klimawandel zu finden sowie den Zusammenhalt in unserem Land zu stärken, so das Bundespräsidialamt.

Zur Auszeichnung für den gebürtigen Niederländer heißt es: „Dank Hans Joosten ist heute bekannt: trockengelegte Moore sind Klimakiller, „wiedervernässte“ Klimaretter. Der Biologe ist Vorreiter bei der Suche nach Wegen zum Klimaschutz. An der Universität Greifswald hat er das Greifswald Moor Centrum mitgegründet, eine der weltweit gefragtesten Forschungsstellen für den Klimaschutz. Bei der wissenschaftlichen Forschung zur Relevanz der Moore für das Klima hat es Hans Joosten jedoch nicht belassen. Er hat praktische Wege aufgezeigt, wie die Gebiete erneut landwirtschaftlich genutzt werden können und dabei eine ganz neue Fachrichtung geprägt, die „Paludikultur“. Über seine wissenschaftliche Arbeit hinaus hat er sich stets auch in die politischen Debatten eingebracht, denn der Klimaschutz braucht das Handeln von allen.“

Verleihung des Deutschen Umweltpreises 2021: Preisträger Hans Joosten im Gespräch mit Moderatorin Judith Rakers, Foto: © DBU/Peter Himsel

Zur Person:
Moorforscher Joosten studierte in den Niederlanden Biologie. Seine wissenschaftliche Karriere verfolgte er seit 1996 bis zu seinem Ruhestand (2021) am Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald. In mehr als 600 wissenschaftlichen Publikationen und vielen Forschungsreisen in die Moorgebiete der Welt machte er auf die komplexen Zusammenhänge im Lebensraum Moor aufmerksam. Im vergangenen Jahr hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für dieses Engagement schon einen Preis an Joosten übergeben – den Deutschen Umweltpreis 2021 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Ein Portrait des Umweltpreisträgers lesen Sie hier, Hintergrundinformationen zum Thema Moor finden Sie hier.

Mehr zum Deutschen Umweltpreis der DBU unter: https://www.dbu.de/umweltpreis

Text: Pressemitteilung Universität Greifswald, Bearbeitung: Verena Menz, Titelfoto: Klaus Jongebloed/DBU