Grußwort zur Verleihung des 30. Deutschen Umweltpreises

Blog-Beitrag zum Deutschen Umweltpreis

Die Vergabe des Deutschen Umweltpreises gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Mit dem nachfolgenden Grußwort heißen der DBU-Kuratoriumsvorsitzende Prof. Dr. Kai Niebert und DBU-Generalsekretär Alexander Bonde alle Gäste im Livestream und vor Ort willkommen.

Energieeffizienz, Energiesparen und der Einsatz erneuerbarer Energien sind Schlüsselfaktoren für eine nachhaltige, klimafreundliche Energieversorgung und bilden seit jeher einen Schwerpunkt der DBU-Tätigkeit. Der brutale Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat die wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Lage nun enorm verschärft. Neben Fragen zur Energiewende stehen die Themen Energiesicherheit und Energiekosten plötzlich ganz oben auf der Agenda. Uns wird unerbittlich vor Augen geführt, dass die Förderung von Öl, Gas, Kohle und Uran nicht nur die Umwelt schädigt, sondern vielfach auch autokratische und diktatorische Systeme finanziert. Umso mehr gilt es, Kurs zu halten hin auf eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft. Das würde auch helfen, die zweite große Umweltkrise unserer Zeit zu stoppen: das massive Artensterben.

Vor diesem Hintergrund verleiht die DBU zum 30. Mal den Deutschen Umweltpreis, eine der höchstdotierten Umweltauszeichnungen Europas. In diesem Jahr zeichnen wir Persönlichkeiten aus, die für Erfindergeist, Unternehmermut, Wildnisschutz und Schulterschluss statt Grabenkämpfen zwischen Umwelt und Landwirtschaft stehen: Die Ingenieure Friedrich Mewis und Dirk Lehmann teilen sich den Preis mit dem Biologen Dr. Christof Schenck. Der Ehrenpreis geht an Myriam Rapior vom Umweltverband BUND und Kathrin Muus als Vertreterin der Landwirtschaft.

Mewis und Lehmann haben zusammen den Becker Mewis Duct geschaffen. Seit der Markteinführung sind durch diese Vordüse in der Schifffahrt weltweit neben Brennstoff und Energie auch umweltschädliche Treibhausgase eingespart worden, nämlich rund zwölf Millionen Tonnen Kohlendioxid. Schenck hat es als Kämpfer für die Wildnis mit unbändigem Einsatz geschafft, große Wildnisrefugien zu schützen und gründete den internationalen Legacy Landscapes Fund – ein Weg, um das Weltnaturerbe für kommende Generationen zu bewahren. Rapior und Muus wiederum haben etwas erreicht, was lange Zeit kaum für möglich gehalten wurde. Sie haben in der Zukunftskommission Landwirtschaft Brücken gebaut zwischen Umwelt und Landwirtschaft. So gelang es, Lösungsansätze für eine nachhaltigere Landwirtschaft zu finden, die auf ökonomisch tragfähigem Fundament steht.

Wir freuen uns, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Deutschen Umweltpreis wieder persönlich überreicht – in diesem Jahr in Magdeburg. Neben unseren geladenen Gästen vor Ort laden wir alle herzlich ein, die Preisverleihung und das vorangehende Symposium „Energieeffizienz und Energiesparen – Lösungen für die Klimakrise“ online im Livestream zu verfolgen und im Umweltpreisblog mehr zu den Ausgezeichneten, ihren Tätigkeiten und Forschungsthemen zu erfahren. Ihre Arbeit, ihre Ideen und ihr Engagement haben Vorbildfunktion und tragen dazu bei, unseren Planeten für die zukünftigen Generationen zu erhalten.

Prof. Dr. Kai Niebert
Kuratoriumsvorsitzender der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Alexander Bonde,
Generalsekretär der DBU

Titelbilder: Thomas Entzeroth, DWR Eco