MOE-Fellowship

Nadezhda Sokolova

Verifikation der Modell- und Geologiedaten fĂŒr die Klimaforschung

'Unser Klima ist vermutlich das komplexeste und 
umstrittenste Thema aller Zeiten...'

(Rapley und Macmillan, 2015).

Bei der Interpretation der Meeresdaten kann man in die Vergangenheit zurĂŒckblicken, auf verschiedene Erdsystemmodelle und statistische Methoden zurĂŒckgreifen und diese Methoden fĂŒr die Zukunftsprognosen benutzen. Wegen der globalen ErwĂ€rmung unseres Planeten knĂŒpfen sich an die Klimaproblematik wirtschaftliche, politische und ethische Fragen. Bei manchen Aspekten wie, zum Beispiel, den Faktoren der KlimaĂ€nderungen in der Vergangenheit, ist unser Wissen zur Zeit lĂŒckenhaft.
              
Als Stipendiatin der Deutschen Bundesstiftung Umwelt habe ich meine Forschungsarbeit am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum fĂŒr Polar- und Meeresforschung gemacht. Ich analysierte erdgeschichtliche KlimaverĂ€nderungen, die das Klimasystem vergangener Epochen bestimmt haben. WĂ€hrend meines Praktikums habe ich das sogenannte InterglazialpalĂ€oklima modelliert. Das heißt, das Klima, dass vor 130 Tausend Jahren herrschte. In meinem Abschlussbericht möchte ich die Ergebnisse darstellen, die ich bekommen habe.    

Ich benutzte dafĂŒr das Erdsystemmodell “COSMO” des Alfred-Wegener-Instituts. Dieses hochentwickelte Modell erlaubt die Änderungen der wesentlichen Komponenten der Erde zu simulieren, und zwar: die AtmosphĂ€re, den Ozean, die Eisdecke und das Festland.

Die Ziele meines Projektes sind die folgenden:

1) Das Interglazialklima erfolgreich zu simulieren;
2) Die Modellierungsergebnisse mit den geologischen Daten zu vergl0eichen;
3) Die Vergleichsmethoden zu entwickeln.

Dabei ist das Hauptziel meiner Forschungsarbeit, die Meeres- und Modelldaten zusammenzustellen und eine Datenvergleichsanalyse durchzufĂŒhren. Der Datenvergleich ist bisher einzigartig im Bereich der Klimawissenschaften und der Ozeanographie in Kaliningrad. So dient dieses Projekt der gegenseitigen Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern aus Geologie und Modellierung. 

Meine Forschungsarbeit besteht aus fĂŒnf Teilen:

  1. Analyse der thematischen Literatur und Sammlung von relevanten Informationen zu den Themen: “stabile Wasser-Isotope”, “Letztes Interglazial”, “Klimamodellierung”;
  2. Modellierung des Interglazialklimas im Nordatlantik mit dem globalen Klimamodell;
  3. ÜberprĂŒfung der Ergebnisse von Simulationen mit statistischen Methoden;
  4. Visualisierung des vergangenen Klimas mit “Python”;
  5. Zusammenstellung der Simulations- und Geologiedaten. 

LiteraturĂŒberblick mit dem Fokus auf die VerĂ€nderungen im Nordatlantik. Ich analysierte palĂ€oozeanische Daten aus dem Nordatlantik. Der subpolare Nordatlantik spielt im Weltozean eine besondere Rolle als der wichtigste Impulsgeber des weltweiten Zirkulationssystems (Demmler, 2011). Im Nordatlantik bewegt sich von SĂŒden nach Norden eine große Menge Warmwasser: der Golfstrom (Abb. 1). Diese Meeresströmung transportiert ĂŒberschĂŒssige WĂ€rme aus den niederen Breiten in die Polarregionen und ĂŒbt trotz ihrer abgelegenen Lage einen erheblichen Einfluss auf das Klima in Europa aus. Dies hĂ€ngt besonders mit den bedeutenden Kopplungsprozessen zwischen der sogenannten KryosphĂ€re (Eisschilde, Meereis, Schnee und Permafrost) und der atmosphĂ€rischen Zirkulation zusammen.

Um KlimaverĂ€nderungen zu analysieren, benutzt man verschiedene Klimaarchive, und zwar: geologische Angaben, Ergebnisse der Satellitenbeobachtungen und simulierte Daten. WĂ€hrend des Praktikums beschĂ€ftigte ich mich mit dem Vergleich von Geologie- und Modelldaten, weil der kombinierte Ansatz der Analyse von Klimaarchivdaten und Modelldaten uns helfen kann, ein besseres VerstĂ€ndnis fĂŒr    KlimaĂŒbergĂ€nge, ihre Antriebe und die RĂŒckkopplungsmechanismen im Klimasystem zu entwickeln.
 

Am Anfang meines Praktikums arbeitete ich durch mir die Dokumentationen des globalen Klimamodells (den Quellcode des Modells), das AWI Dateisystem (Supercomputer- und Linux-Struktur), die Modellkomponenten (ECHAM6, MPIOM, JSBACH) und statistische Methoden (CDO, NCL), mit deren Hilfe ich die Ergebnisse der Simulationen durchfĂŒhren und analysieren konnte. 

FĂŒr die Experimente nutzte ich das gekoppelte Ozean-AtmosphĂ€ren- und Erdsystemmodell “COSMOS”. Das Modell stellt eine Kombination aus folgenden Komponenten dar: ein allgemeines  Zirkulationsmodell des Ozeans (MPIOM), eine fortschrittliche Betrachtung der terrestrischen BiosphĂ€re (JSBACH) und das allgemeine Zirkulationsmodell der AtmosphĂ€re (ECHAM6). Diese Komponentenmodelle fĂŒhren die geo- und biochemischen, geologischen und physisch-geographischen Daten aus modernen Satellitenbeobachtungen zusammen. Zu diesen Daten gehören unter anderem: Temperatur, Salzgehalt, Meereisparameter (die Dicke und die Ausdehnung der Polarmeereises), Vegetation des terrestrischen Bereichs, Niederschlagsrate und einiger weitere. Ich hoffe dieses Projekt wird die gegenseitige Zusammenarbeit von Geologie und Modellierung verbessern.

Eine der Ergebnisse, die ich wÀhrend meines Praktikums erhalten habe, zeigen kÀltere Bedingungen im Nordatlantik vor 130 Tausend Jahren. Ich habe auch die Sauerstoffisotopewerte bekommen, die ich mit den modernen Daten und die Daten von den anderen Simulationen vergleichen kann.

Ich hoffe dieses Projekt wird die gegenseitige Zusammenarbeit von Geologie und Modellierung verbessern.

 

 


Übersicht

Förderzeitraum

20.08.2016 - 19.08.2017

Institut

Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum fĂŒr Polar- und Meeresforschung

Betreuer

Prof. Dr. Gerrit Lohmann

Kontakt

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