Keywords: Bürgerenergie, Abwärme, Elektrizitätsversorgungsnetz, Energiewende, Erdwärme, Netzausbau, Primärenergieverbrauch, Wärmeenergie, Wärmeversorgung
Gegenstand und Ziele des Projektes
In Kroatien wurden entsprechende EU-Verordnungen bereits vor drei Jahren in die nationale Gesetzgebung übernommen, jedoch gibt es im Land bis zum jetzigen Zeitpunkt (Stand Mai 2025) lediglich vier registrierte Energiegemeinschaften. Grund dafür ist, dass einerseits die Umsetzung der EU-Gesetzgebung nicht von der Einführung erforderlicher Unterstützungsmechanismen begleitet wurde – bestehende Vorschriften und untergeordnete Gesetze stehen nicht vollständig mit den aktuellen Gesetzen in Einklang oder sind in einigen Fällen sogar widersprüchlich. Dies hat zu einem aufwändigen Verwaltungsprozess für zukünftige Energiegemeinschaften geführt. Andererseits konzentrierte sich der gesamte Transitionsprozess auf die wenigen Energiegenossenschaften, die bereits jetzt eine führende Rolle einnehmen und ein intrinsisches Interesse an diesem Thema haben. Der Fokus lag hierbei jedoch lediglich auf rechtlichen, finanziellen und technologischen Aspekten des Prozesses. Eine gründliche und detaillierte Analyse der Bedürfnisse der Bürger und lokalen Gemeinschaften zur Gründung neuer Energiegemeinschaften fehlt, ebenso wie eine deliberative Annäherung an die Problematik. Dadurch gibt es auch keine massiven Forderungen oder Unzufriedenheiten in potentiellen Akteursgruppen, um den offensichtlich notwendigen Politikwechsel einzufordern und die Energiewende voranzutreiben.
Das Projekt konzentriert sich daher zum einen auf die Schaffung günstigerer Bedingungen für die Beschleunigung des äußerst bürokratischen und von Akteuren in der Praxis schwer handhabbaren Registrierungsprozesses für Energiegemeinschaften in Kroatien. Zum anderen geht es um den Ausbau und die Verbesserung der bereits bestehenden Plattform Forum für Energiegemeinschaften, welche Energiegenossenschaften und neuen Energiegemeinschaften Unterstützung bieten soll.
Um dies zu erreichen, stützt sich das Projekt auf
Diese Maßnahmen sollen die notwendigen Informationen liefern, um das Forum für Energiegemeinschaften als multifunktionale Unterstützungs- und Dialogplattform für Bürger und entstehende Gemeinschaften besser zu steuern, zu erweitern und weiter zu stärken. Durch die Steigerung des öffentlichen Interesses an der Gründung von Energiegemeinschaften und eine Mobilisierung der Bürger soll eine größere Nachfrage und Sichtbarkeit von unten nach oben erzielt und damit eine stärkere Basis geschaffen werden, um bessere rechtliche, finanzielle und institutionelle Bedingungen für Energiegemeinschaften im Land auszuhandeln. Nicht zuletzt wird im Projekt ein Dialog mit den relevanten staatlichen Behörden und Stadtverwaltungen geführt, um die Energiegemeinschaften als neue Akteure im Energiesektor zu stärken und ein progressiveres Handeln seitens der politischen Akteure zu erwirken.
Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes
Das Projekt zielt darauf ab, die Klimaresilienz lokaler Gemeinschaften durch eine höhere Anzahl an Energiegemeinschaften in verschiedenen Regionen Kroatiens zu verbessern und Energiegemeinschaften als partizipatives Element in der kroatischen Gesellschaft zu verankern. Somit soll es einen systemischen Wandel im Bereich der Energieerzeugung einführen und bestehende Hindernisse für eine notwendige schnellere und reibungslosere dezentralisierte Energieerzeugung beseitigen, die den Bedürfnissen der lokalen Gemeinschaft entspricht. Ermöglicht wird dies durch eine Reihe aufeinander abgestimmter und orchestrierter Aktivitäten, die sich mit der Kluft zwischen dem mangelnden Engagement der Bürger*innen für den Klimaschutz und ihrer generell positiven Einstellung zum Umweltschutz befassen. Mit diesem Projekt erhalten die Hauptakteur*innen der Energiegemeinschaften in Kroatien die notwendigen Informationen und Instrumente, um ihre Strategien auf Bürger*innen, Gemeinden und den Staat zuzuschneiden und die Energiewende durch eine stärkere Beteiligung von Energiegenossenschaften und Energiegemeinschaften voranzutreiben. Die gezielte Mischung aus detaillierten Erhebungen, Beratungen und innovativen Kampagnen wird mit technischem, finanziellem und juristischem Fachwissen auf hohem Niveau gekoppelt.


Förderthema 6: Erneuerbare Energie, Energieeinsparung und -effizienz
Projektdurchführung:
Wirkungsorte: Kroatien
Förderzeitraum: Mai 2025 bis November 2026
Projektkosten: Gesamtvolumen: 261 706 Euro, Förderung durch DBU: 129 703 Euro
DBU-AZ: 40335
Stand: 24.11.2025