DBU aktuell – Umweltbildung I | 2023

In unserem Umweltbildungsnewsletter stellen wir verschiedene Projekte aus dem Bildungsbereich vor.

Liebe Leserinnen und Leser,

vermutlich würde niemand auf die Idee kommen, seinen Lebensmitteleinkauf direkt in die Mülltonne zu werfen. Und doch werden viele genießbare Nahrungsmittel bei uns einfach entsorgt. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes werden in Deutschland jährlich etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittelreste weggeworfen. Neben ungenießbaren Produkten zählen dazu auch Speisen, die noch essbar wären. Ein Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft mit 59 Prozent in privaten Haushalten. Weitere 17 Prozent fallen in Restaurants, der Gemeinschaftsverpflegung oder dem Catering an, gefolgt von etwa 15 Prozent in der Verarbeitung von Lebensmitteln, rund sieben Prozent im Handel und ungefähr zwei Prozent in der Landwirtschaft.

Die Lebensmittelverschwendung hat Auswirkungen auf das Klima, denn Anbau, Transport und Verpackungen verbauchen Ressourcen und verursachen Umweltverschmutzungen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass weltweit etwa 4,4 Milliarden Tonnen Treibhausgase pro Jahr durch Lebensmittelabfälle freigesetzt werden. Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, dann wäre es nach China und den USA weltweit der drittgrößte Produzent von Treibhausgas.

In unserem Newsletter stellen wir DBU-Projekte vor, die gegen die Lebensmittelverschwendung angehen. Und wir zeigen, wie eine vollwertige Ernährung auf Basis der Planetary-Health-Diet aussehen kann, denn sie beschreibt eine Ernährungsweise, die zehn Milliarden Menschen weltweit innerhalb der planetaren Grenzen gesund ernähren und das Klima schützen kann.

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Bevor Lebensmittel bei uns auf dem Tisch landen, durchlaufen sie meist mehrere Produktionsschritte. Innerhalb dieser Wertschöpfungsketten werden Ressourcen wie Energie und Wasser verbraucht. Doch viele genießbare Lebensmittel landen im Müll. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes werden in Deutschland jährlich circa elf Millionen Tonnen weggeworfen. Ein Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft mit 59 Prozent – das sind rund 6,5 Mio. Tonnen – in privaten Haushalten.

Hinter dem Verderb stecken physikalische, chemische und mikrobiologische Veränderungen

Wie Lebensmittel behandelt und gelagert werden, hat einen entscheidenden Einfluss auf ihre Haltbarkeit. Was hinter dem Verderb steckt, sind physikalische, chemische und mikrobiologische Veränderungen, die man verzögern kann, wenn man sie kennt. Im DBU-Projekt der Technischen Universität (TU) Braunschweig werden Schülerinnen und Schülern diese Prozesse mit Hilfe von Experimenten im Agnes-Pockels-SchülerInnenlabor vermittelt. Naturwissenschaftliches Wissen wird dabei mit der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen verknüpft.

Unterrichtsinhalte in der Schule mit praktischer Arbeit im SchülerInnenlabor verknüpfen

In der ersten Projektphase wurde ein dreistufiges Konzept entwickelt, in dem Unterrichtsinhalte in der Schule mit praktischer Arbeit im SchülerInnenlabor verknüpft wurden. In einer Einführung werden die Schülerinnen und Schüler nach ihren Vorstellungen und Erfahrungen befragt. Darauf aufbauend untersuchen sie in einem nächsten Schritt im Labor experimentell die mit der Veränderung einhergehenden physikalischen, chemischen sowie die biologischen Prozesse modellhaft unter dem Blickwinkel von Produktionsbedingungen, Lagerung und Haltbarmachung. In der dritten Stufe diskutieren und bewerten die Schülerinnen und Schüler die im ersten Teil erfassten Erfahrungen aus naturwissenschaftlicher Sicht. Sie prüfen, welche Veränderungen erforderlich sind, um Lebensmittelverluste verringern zu können.

Experimente mit begleitenden Informationen und Erklärungen  in einer Broschüre zusammengefasst

Um weitere Zielgruppen erreichen zu können, wurden auf Basis der entwickelten Einheiten auch Angebote für den museumpädagogischen Bereich konzipiert. Die ausgearbeiteten Experimente mit begleitenden Informationen und Erklärungen wurden abschließend in einer Broschüre veröffentlicht. Videoclips, in denen die Experimente vorgeführt werden, ergänzen das Angebot.

Untersuchungen zeigten am Ende, dass die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte durch das Projekt zu einem achtsameren Umgang mit Lebensmitteln angeregt wurden. Die neu entwickelten Experimentierangebote sind als dauerhaftes Angebot in das Programm des Agnes-Pockels-Labors übernommen worden.

Die Arbeitsmaterialien, Videoclips sowie weitere Informationen stehen auf der Homepage des Agnes-Pockels-Labors zum Download zur Verfügung unter: https://www.tu-braunschweig.de/agnes-pockels-labor

Die Broschüre gibt es zum kostenlosen Download hier.

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Die Broschüre steht zum Download zur Verfügung.
© Technische Universität Braunschweig/ Burghardt & Tank, Braunschweig (but-design.de)
Die Broschüre liefert auch wertvolle Tipps für den Alltag.
© Technische Universität Braunschweig Burghardt & Tank, Braunschweig (but-design.de)

Weltweit wird jedes Jahr rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel weggeworfen. In der Europäischen Union sind das jährlich bis zu 88 Millionen Tonnen: Gastronomiebetriebe tragen mit 12 Prozent zur Verschwendung bei. Das deutsch-tschechische Projekt „besser spenden statt wegwerfen" von der Tafel-Akademie Deutschland und der Organisation Zachraň jídlo, was so viel wie „Rettet die Lebensmittel“ bedeutet, erprobt in Tschechien, wie Gerichte aus der Gastronomie an von Armut betroffene Menschen weitergegeben werden können, statt die Mahlzeiten zu verschwenden.

Das Projektteam untersucht, wie die strengen gesetzlichen Anforderungen in Tschechien angepasst werden können

Um Mahlzeiten aus der Gastronomie zu spenden, muss die Lebensmittelsicherheit in allen Schritten gewährleistet sein. Die Hygienestandards und gesetzlichen Vorschriften sind deshalb sehr hoch. Das Projektteam untersucht, wie die strengen gesetzlichen Anforderungen in Tschechien angepasst werden können, um Mahlzeiten vor der Entsorgung zu retten, während die Lebensmittelsicherheit garantiert bleibt. Aktuell müssen fertige Gerichte sofort abgekühlt, gefroren oder konstant bei einer Temperatur von mehr als 60 Grad Celsius gehalten werden. Das gilt auch für den Transport und die Lagerung bis zur endgültigen Verteilung. Für gemeinnützige Organisationen ist das extrem ausstattungs- und kostenintensiv.

Durchführung mikrobiologischer Tests, um einen hygienischen Transport der Lebensmittelspenden zu gewährleisten

Das Projekt nutzt einen mehrphasigen Ansatz, um Lebensmittel aus der Gastronomie schnell an wohltätige Organisationen zu verteilen. In der ersten Projektphase wurden Beratungen mit Juristinnen, Juristen und Regierungsvertreterinnen und -vertretern durchgeführt, um hygienerechtliche Fragen zu identifizieren. In einer zweiten Phase sind mikrobiologische Tests durchgeführt worden, um einen hygienischen Transport der Lebensmittelspenden zu gewährleisten. Bei den Tests, die Labore an gekühlten Lebensmitteln durchgeführt haben, wurde festgestellt, dass die Weitergabe von gekühlten Lebensmitteln unbedenklich ist und kein Risiko für die Verbraucherinnen und Verbraucher darstellt. In einer weiteren Projektphase ist eine Online-Anwendung entwickelt worden, durch die das Spendenangebot der gastronomischen Betriebe möglichst effektiv mit den Spendenbedarfen der wohltätigen Organisationen zusammengeführt wird.

Die Ergebnisse sind in dem Leitfaden „Wie spendet man zubereitete Gerichte?“ dokumentiert worden (auf Tschechisch). Er bildet auch eine Grundlage für Gespräche mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern in der Politik, um gesetzliche Hürden beim Spenden abzubauen und Anreize für eine Lebensmittelrettung zu schaffen.

Bislang wurden bereits mehr als 16.000 Mahlzeiten durch das Projekt an wohltätige Organisationen gespendet und an armutsbetroffene Menschen weitergegeben.

Weitere Informationen unter zachranjidlo.cz/english/ oder auch auf der Seite der Tafel Akademie

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Das deutsch-tschechische Projekt „besser spenden statt wegwerfen" erprobt in Tschechien, wie Gerichte aus der Gastronomie an von Armut betroffene Menschen weitergegeben werden können, statt die Mahlzeiten zu verschwenden.
© Zachraň jídlo
Das Projekt nutzt einen mehrphasigen Ansatz, um Lebensmittel aus der Gastronomie schnell an wohltätige Organisationen zu verteilen.
© Zachran jídlo

Ein Wandel im aktuellen Ernährungssystem ist sowohl für das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG) als auch für die Einhaltung der ökologischen Belastungsgrenzen des Planeten von großer Wichtigkeit. Damit das gelingen kann, spielt in den Industrienationen ein Wandel hin zu einer vermehrt vegetarischen Ernährung eine große Rolle. Medizinisches Fachpersonal und insbesondere Ärztinnen und Ärzte können wichtige Multiplikatoren für gesunde Ernährungsformen sein. Hinsichtlich der Integration von Lehrinhalten zu Ernährung, Klimawandel und Gesundheit in Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsberufen besteht in Deutschland jedoch noch deutlicher Handlungsbedarf.

Ernährungs- und Fastenmedizin im Kontext von Planetary Health

Hier setzt das Projekt „Du bist, was Du isst“ der Charité, Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie an. Im Projekt soll ein zweiwöchiges Wahlpflichtmodul für Studierende der Medizin an der Charité Universitätsmedizin Berlin entwickelt werden. In diesem Modul werden die Studierenden interaktiv, evidenzbasiert und praxisorientiert an die Ernährungs- und Fastenmedizin im Kontext von Planetary Health sowie der Integrativen Medizin herangeführt.

Medizinerinnen und Mediziner als Multiplikatorinnen bzw. Multiplikatoren

Planetary Health ist ein wissenschaftliches Konzept, das beschreibt, wie die Gesundheit der Menschen von der Gesundheit der Ökosysteme abhängt. Die Integrative Medizin verbindet konventionelle Schulmedizin und verschiedene wissenschaftlich gut untersuchte, komplementäre Verfahren zu einem Gesamtkonzept. Ziel des Moduls ist es, eine individuell auf Patientinnen und Patienten abgestimmte präventive Lebensstilmodifikation umzusetzen sowie Therapiestrategien zu finden. Dabei sollen angehende Medizinerinnen und Mediziner als Multiplikatorinnen bzw. Multiplikatoren ausgebildet werden, mit dem Ziel, ihre Nachhaltigkeitskompetenzen im Bereich Ernährung zu entwickeln und zu stärken.

Vermittlung eines nachhaltigen Umgangs mit Lebensmitteln

Mithilfe eines stark praxisorientierten Ansatzes sollen Entscheidungs- und Handlungskompetenzen für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln für alle Altersgruppen vermittelt werden. Darüber hinaus sollen Systemzusammenhänge im Sinne von sozialen und Public-Health-Komponenten von Ernährung erfasst, sowie vernetztes Denken in diesem Bereich gefördert werden. Das zweiwöchige Seminar soll während des regulären Medizinstudiengangs an der Charité Universitätsmedizin erprobt und nach Projektende in die dortige Pflichtlehre integriert werden. Mittel- und langfristiges Ziel ist es, das Themengebiet im Curriculum der medizinischen Ausbildung zu etablieren.

Weitere Informationen zum Projekt hier.

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Teil des Projektteams (von links nach rechts): Dr. med. Gonza Ngoumou, medizinische Doktorandin Laetitia Wenzel und Dr. med. Daniela Liebscher
© Miriam Rösner
Gesunde Ernährung: vielfältig und lecker
© Miriam Rösner

Jedes Jahr landen in Deutschland je nach Schätzung etwa 11 bis 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne. Etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel wird ungenutzt vernichtet, obwohl ein erheblicher Anteil dieser Verluste vermeidbar wäre. Lebensmittel, die nie in unseren Mägen landen, verursachen einen unnötigen Verbrauch von Landflächen, Wasser, Energie und Ressourcen. Doch wie lässt sich die Lebensmittelverschwendung eindämmen? Darauf zielt ein DBU-unterstütztes Projekt der Deutschen Umwelthilfe (DUH), das den Einzelhandel und die Gastronomie in den Blick nimmt. Hier wird das Vermeiden von Lebensmittelverlusten oftmals durch lebensmittelrechtliche und -hygienische Vorgaben und damit einhergehende Haftungsregelungen erschwert. Insbesondere die Weitergabe von nicht mehr regulär verkäuflichen Produkten ist aus Gründen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes sowie wegen steuerlicher Regelungen kompliziert.

Überarbeitung des Haltbarkeitsdatums

Um eine fachliche Grundlage für die Projektaktivitäten zu schaffen, ließ die DUH zunächst ein Rechtsgutachten erstellen. Im Fokus stand dabei, Hindernisse und Hemmschwellen für die Weiternutzung von Lebensmitteln zu identifizieren und Lösungen aufzuzeigen. Die größten Handlungsmöglichkeiten beschreibt das Gutachten in zwei Bereichen: Zum einen hinsichtlich der Überarbeitung des Mindesthaltbarkeitsdatums. Das beinhaltet, diese Kennzeichnung für bestimmte, lang haltbare Produkte abzuschaffen und eine bessere Aufklärung rund um den Aussagewert des Datums zu erreichen. Der zweite Bereich betrifft die Verwertungshierarchie entlang der Wertschöpfungskette – von der Vermeidung überzähliger Lebensmittel über Lebensmittelspenden, die Verarbeitung zu Tierfutter, bis zum Recycling und der sonstigen Verwertung mit der Beseitigung als letzter Verwertungsoption. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde von der DUH im Oktober 2021 ein Positionspapier veröffentlicht, das zu den zwei Handlungsfeldern Mindesthaltbarkeitsdatum und Verwertungsreihenfolge fünf Rezepte gegen Lebensmittelverschwendung benennt.

Erkenntnisse in den Gesetzgebungsprozess einbringen

Die Ergebnisse des Gutachtens sind bereits mehrfach in politische Gespräche und Prozesse auf nationaler und EU-Ebene eingeflossen. Um die bisher gewonnen Erkenntnisse des Projekts systematisch und effektiv in den Gesetzgebungsprozess einbringen zu können, hat sich die DUH zudem als Mitglied für die EU-Plattform für Lebensmittelverschwendung und Lebensmittelverluste beworben und wurde für den Zeitraum von 2022 bis 2026 als eine von zwei zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Deutschland mit aufgenommen.

Leitfäden, Branchenempfehlungen und Praxishilfestellungen erstellen

Darüber hinaus knüpft die DUH im Projekt Kontakte zur Lebensmittelbranche. Geplant ist, in der restlichen Projektlaufzeit Leitfäden, Branchenempfehlungen und Praxishilfen zu erstellen, die die juristischen Empfehlungen aus dem Rechtsgutachten in die tägliche Praxis tragen. So sollen modellhafte Verbesserungen angeregt werden, um Lebensmittelverluste zu reduzieren. Zudem informiert die DUH über ihre Social-Media-Kanäle, Webseiten und Newsletter zum Thema Lebensmittelverschwendung, so dass Verbraucherinnen und Verbraucher sensibilisiert werden und bewusste Kaufentscheidungen treffen können.

Weitere Informationen der DUH und das Positionspapier zum Download gibt es unter: www.duh.de/projekte/lebensmittelverschwendung/

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Die Deutsche Umwelthilfe hat ein Positionspapier veröffentlicht, das zu den zwei Handlungsfeldern Mindesthaltbarkeitsdatum und Verwertungsreihenfolge fünf Rezepte gegen Lebensmittelverschwendung benennt.
© Deutsche Umwelthilfe
Die DUH informiert über ihre Social-Media-Kanäle, Webseiten und Newsletter zum Thema Lebensmittelverschwendung, so dass Verbraucherinnen und Verbraucher sensibilisiert werden.
© Canva

Eine vollwertige pflanzenbasierte Ernährung fördert die Gesundheit, beugt Erkrankungen vor und ist gleichzeitig ein entscheidender Schritt für das Einhalten der planetaren Grenzen.
Durch die EAT-Lancet-Kommission wurden 2019 erstmals Ernährungsempfehlungen unter Berücksichtigung der planetaren Grenzen veröffentlicht. Die Planetary Health Diet beschreibt eine Ernährungsweise, die zehn Milliarden Menschen weltweit (prognostiziert für das Jahr 2050), innerhalb der planetaren Grenzen gesund ernähren kann. Es handelt sich um eine vollwertige pflanzenbasierte Ernährung, mit Berücksichtigung von Saisonalität und Regionalität der Produkte und einer Reduktion von verarbeiteten und tierischen Lebensmitteln.

Ziel: gesundes, leckeres in Schulen einzuführen

Im Projekt der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie sollen die im EAT-Lancet-Report formulierten Punkte an einer Berliner Schule umgesetzt werden. Ziel ist es, gesundes, leckeres und für Kinder und Jugendliche vollwertiges, überwiegend pflanzenbasiertes Essen in Schulen einzuführen. Zudem soll mit einem interdisziplinären Schulungsprogramm, bestehend aus Unterrichtseinheiten, die Ernährungsbildung, praxisnah und nachhaltig vorangebracht werden.

Schulungskonzept für eine vollwertige Ernährung entwickelt

Zu Beginn des Vorhabens ist für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ein neues Planetary-Health-Menü eingeführt worden. Parallel dazu wird für Siebtklässlerinnen und Siebtklässler ein unter lern- und verhaltenspsychologischen Gesichtspunkten konzipiertes Schulungskonzept für eine pflanzenzentrierte, vollwertige Ernährung entwickelt, optimiert und evaluiert. Im Laufe des Schuljahres passen die Teilnehmenden ihre Ernährung mithilfe des Programms und Unterrichtseinheiten unter wissenschaftlicher Begleitung an eine Planetary-Health-Ernährung an.

Ernährungsumstellung, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit

Am Schuljahresende werden leistungs- und gesundheitsbezogene Wirkungen, Unterrichtseinheiten, die neue Menülinie, Ernährungsumstellung sowie die Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit des Menüs evaluiert. Durch die Erhebung wissenschaftlicher Daten, unter anderem zu psychometrischen und biomedizinischen Parametern, werden Theorie und Praxis mit konkreten Messergebnissen hinterlegt. Sie sollen einen Beitrag zur Entwicklung zukünftiger Strategien zur Gesundheitsförderung von Jugendlichen im Rahmen von Schule leisten. Am Projektende liegt ein Schulungsprogramm mit Unterrichtseinheiten vor, das als Basis für die Weiterentwicklung in Grundschulen, Kitas und Universitäten dienen kann.

Weitere Informationen: https://www.dbu.de/projekt_37986/01_db_2848.html

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Ziel des Projektes: gesundes, leckeres und vollwertiges, überwiegend pflanzenbasiertes Essen für Kinder und Jugendliche in Schulen einzuführen.
© Canva

Egal, ob in der Schule oder der Universität, bei der Arbeit oder in der Klinik: Das Essen in Kantinen und Mensen gehört für viele Menschen zum Alltag. „Ein ausgewogenes und nachhaltiges Speiseangebot fördert nicht nur die Gesundheit, sondern hat auch einen erheblichen Einfluss auf die Klima- und Nachhaltigkeitsbilanz. Ziel ist es, die Großküche klimafit zu machen und da, wo Millionen täglich essen, mit beizutragen, dass zu gesundem und nachhaltigem Essen begeistert und inspiriert wird.“ Mit diesen Worten eröffnete DBU-Generalsekretär Alexander Bonde den #DBUdigital Online-Salon „Management für die Ernährungswende in Großküchen."  Die digitale Veranstaltung wurde am 1. März in Kooperation mit der Fachhochschule (FH) Münster, die zu dem Thema das DBU-Projekt „Außer-Haus-Angebote gerecht und nachhaltig gestalten“, kurz GeNAH, durchführt.

Die FH Münster beweist mit dem Vorhaben, dass eine Ernährungswende in Großküchen gelingen kann. Gemeinsam mit ihrem Team hat Projektleiterin Prof. Dr. Petra Teitscheid vom Fachbereich Oecotrophologie ein umfassendes Konzept für die Außer-Haus-Verpflegung entwickelt, das bereits im Bistum Münster, den Himmlischen Herbergen und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) angewendet wird

Nachhaltigkeitsthemen in bestehende Managementsysteme integrieren

Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Bereichen der Gemeinschaftsverpflegung diskutierten bei der digitalen Veranstaltung über den Ernährungswandel in Großküchen. Neben einem Impulsvortrag von Staatssekretärin Silvia Bender vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft berichtete Teitscheid über die konkrete Umsetzung ihres Projekts. Es sei grundsätzlich so, dass sich Nachhaltigkeitsthemen sehr gut in bestehende Managementsysteme integrieren ließen. Auf der praktischen Ebene sei es allerdings „eine komplexe Herausforderung.“ Deshalb plädiert Teitscheid beim „Weg einer nachhaltigen Versorgung“ dazu, die Umsetzung „mit Feingefühl zu tun und das gesamte Unternehmen im Blick zu halten – lieber eine lange Strecke gehen, als früh zu scheitern.“

Bender betonte neben den ökologischen Gründen für die Ernährungswende auch die soziale Dimension: Es gehe um „Gesundheit, Chancengleichheit und um Fairness.“ Sie kündigte darüber hinaus an, „dass die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bis 2030 in allen Außer-Haus-Verpflegungen verbindlich angewendet werden.“ Das würde konkret bedeuten, dass in Zukunft „deutlich mehr auf pflanzenbasierte Ernährung gesetzt und der Anteil tierischer Produkte reduziert wird.“

Die Veranstaltung gibt es zum Nachschauen auf unserem YouTube-Kanal unter: www.dbu.de/@YoutubeErnaehrungswende

Eine Linksammlung zu weiteren Angeboten und Informationen aus dem Handlungfeld der nachhaltigen Ernährung gibt es unter www.dbu.de/550artikel39605_2440.html

 

Ein Schlüssel für eine nachhaltigere Ernährung: Großküchen als Teil der erheblich zunehmenden Gemeinschafts- und Außer-Haus-Verpflegung können das Rezept für eine klimaschonendere Lebensmittelproduktion und Ernährungsweise liefern.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Noch bis zum 31. März ist die Ausstellung „Grün Stadt Grau“ in Osnabrück zu besuchen. Im April beginnt dann für das gemeinsame Projekt von Deutscher Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Klimastiftung für Bürger – Klima Arena, Sinsheim, die Wanderschaft. Erster prominenter Halt der Ausstellung ist die Bundesgartenschau in Mannheim (BUGA 23). Dort wird sie bis zum 8. Oktober in der U-Halle, Platz 6.2 von der Klima Arena präsentiert. Die Eröffnung findet am 14. April statt. Während der Standzeit auf der BUGA 23 bietet die Klima Arena samstags und sonntags Führungen durch die Ausstellung an, montags spezielle Programme für Schulen. Am 30. Juni ist eine gemeinsame Veranstaltung von Klima Arena und DBU mit den Projektpartnern GBG Wohnungsbaugesellschaft Mannheim und TU Darmstadt geplant.

Die BUGA 23 findet auf der Fläche der ehemaligen Spinelli-Kaserne statt. Auf dem bisher brach liegenden Gelände sollen nun Ideen zur nachhaltigen Stadtentwicklung präsentiert und umgesetzt werden – auch für die Zeit nach der BUGA. Die Ausstellung „Grün Stadt Grau“ ergänzt das Konzept gut, denn in ihr erleben Besucherinnen und Besucher über interaktive Stationen, wie sich Städte an zukünftige Herausforderungen wir die Klimakrise und eine stetig wachsende Weltbevölkerung anpassen können. Best Practice Beispiele zeigen, wo die Ideen bereits umgesetzt werden.

Nächster Ort auf der fünfjährigen Wanderschaft ist dann Aurich. Dort wird sie bis zum 29. April 2024 im Energie Erlebnis Zentrum (EEZ) gezeigt.

Weitere Informationen zur BUGA unter: www.buga23.de/

Im April beginnt die Wanderschaft: Erster prominenter Halt der Ausstellung ist die Bundesgartenschau in Mannheim, Start ist der 14. April.
© BUGA 23/ Strauss

Das Schulprogramm „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ geht in die nächste Runde: Anfang März ist die neue Bewerbungsphase für die Teilnahme im Schuljahr 2023/24 gestartet. Bewerben kann man sich noch bis zum 2. Mai 2023 unter: denkmal-aktiv.de/wp-content/uploads/2023/02/denkmal-aktiv_Ausschreibung_DBU-FSP_23-24_web.pdf

Die Idee von „denkmal aktiv“ ist einfach und konkret: Schülerinnen und Schüler lernen Denkmale als Teil der eigenen Geschichte kennen und sollen sich über den Wert und die Bedeutung der baulichen Zeugnisse bewusst werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) bringt den Förderschwerpunkt „Schädliche Umwelteinflüsse auf das Kulturerbe untersuchen und vermitteln“ mit einer eigenen Ausschreibung ein und trägt damit das Wissen über Denkmale und die Gefährdungen, denen sie ausgesetzt sind, in den Schulunterricht. Sie dienen dabei als anschauliche Lernorte. Innerhalb des Förderschwerpunktes arbeiten die Schulen mit Schülerlaboren zusammen.

Alle Informationen zur Bewerbung unter: https://denkmal-aktiv.de/teilnahme/

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Beim PerspektivForum „Zukunft sichern: Global denken, lokal handeln vor dem Hintergrund der UN-Nachhaltigkeitsziele" haben sich 36 Jugend forscht-Alumni Anfang März in Osnabrück getroffen. Die ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Jugend forscht-Wettbewerben haben sich mit der Frage auseinandergesetzt, welche Ideen und Innovationen vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen wie Klimawandel, Energieversorgung oder Migration dazu beitragen können, unsere Lebensgrundlagen zu schützen. In Kleingruppen entwickelten sie MINT-basierte Lösungsansätze zu konkreten Themen in den Handlungsfeldern Energieversorgung, Ernährung, Trinkwasser sowie Wohnen und Gebäude. Begleitet wurden sie dabei von Expertinnen und Experten aus dem Spektrum der DBU-Förderung: von DBU-Mitarbeitenden und -Referenten bis hin zu Geförderten aus dem Promotionsstipendienprogramm oder dem Green Start-up Programm.

Seit 25 Jahren bringt sich die DBU aktiv im Kuratorium der Stiftung Jugend forscht e. V. ein

Die PerspektivForen sind Bestandteil der Alumni-Förderung von Jugend forscht. Bei den Veranstaltungen tauschen sich Fachleute von heute mit den Expertinnen und Experten von morgen über gesellschaftliche Herausforderungen und Zukunftsfragen aus. Bereits seit 25 Jahren bringt sich die DBU aktiv im Kuratorium der Stiftung Jugend forscht e. V. ein und führte die unterschiedlichsten Modellprojekte durch. Das Hauptziel der Zusammenarbeit liegt darin, mit geeigneten kommunikativen Ansätzen möglichst viele zusätzliche junge Menschen auf den Wettbewerb aufmerksam zu machen und das Interesse für die MINT-Fächer zu steigern sowie insbesondere dem Bereich Umwelttechnik einen stärkeren Fokus zu verleihen. Letzteres erfolgt etwa über die Vergabe des von der DBU gestifteten Sonderpreises „Umwelttechnik“ im Rahmen der Jugend forscht-Wettbewerbe.

Weitere Infos zur Veranstaltung finden sich in einer Jugend forscht-Pressemitteilung.

Beim PerspektivForum „Zukunft sichern: Global denken, lokal handeln vor dem Hintergrund der UN-Nachhaltigkeitsziele" haben sich 36 Jugend forscht Alumni Anfang März in Osnabrück getroffen.
© Felix Teupe/ DBU
Dr. Daniel Giese von der Stiftung Jugend forscht e. V. und DBU-Generalsekretär Alexander Bonde (r.)
© Felix Teupe

Herausgeber

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

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An der Bornau 2

49090 Osnabrück

Tel. 0541|9633-0

Fax 0541|9633-190

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Redaktion

Kathrin Pohlmann, Verena Menz

DBU Zentrum für Umweltkommunikation

An der Bornau 2

49090 Osnabrück

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Verantwortlich

Prof. Dr. Markus Große Ophoff

 

Erscheinungsweise

Vierteljährlich

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