MOE-Fellowship

Andrey Zadorozhnyy

Entwicklung von Methoden zur Erhöhung der Effizienz von Windkraftanlagen im Energiesystem : AbschÀtzung des Vereisungsrisikos von Windkraftanlagen

GegenwĂ€rtig ist die Grundform der Energieressourcen immer noch Mineralbrennstoff – Erdöl, Erdgas, Brennschiefer, Torf, Kohle. Dies sind speicherbare Ressourcen und bei dem heutigen Wachstumstempo der Gewinnung wird die QuantitĂ€t von solchen Ressourcen immer geringer. Im Unterschied zum fossilen Brennstoff ist die Windenergie praktisch unerschöpflich, ĂŒberall zugĂ€nglich und umweltfreundlich.

Die Windindustrie entwickelt sich stĂ€ndig weiter. Und die Entwicklung steht vor neuen Herausforderungen. Jede neue Generation von Windkraftanlagen ist grĂ¶ĂŸer als die vorherige. Windkraftanlagen der 10MW-Klasse (neue Generation) werden mit ihren gegenĂŒber der heutigen 5MW-Klasse weiter vergrĂ¶ĂŸerten RotorblattlĂ€ngen in Höhenbereichen operieren, die deutlich ĂŒber die 150 m ĂŒber den Boden hinausgehen, die heutige 5MW-Anlagen erreichen. Da die Temperatur in der AtmosphĂ€re mit der Höhe in der Regel abnimmt, stellt sich auch die Frage, ob die Anlagen der zukĂŒnftigen Generation auch einem höheren Vereisungsrisiko ausgesetzt sind.

Die Vereisung von Windenergieanlagen hat einen erheblichen Einfluss auf die aerodynamischen Lasten an und die Dynamik von Windenergieanlagen. Mit zunehmender Erfahrung aus dem Betrieb von Windenergieanlagen hĂ€ufen sich auch die Berichte ĂŒber Energieverluste durch Minderleistung und Stillstandszeiten von vereisten Anlagen. Die Folgen der Vereisung der Windkraftanlagen und besonders der RotorblĂ€tter wirken sich, neben dem Effizienzverlust im Energiesystem, insbesondere durch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko (sowohl fĂŒr Servicepersonal wie auch fĂŒr Personen, die sich zufĂ€llig in der NĂ€he aufhalten), durch Unfallrisiko, erhöhten LĂ€rmpegel und Ertragsverluste aus.

Die Entwicklung neuer Methoden zur Erhöhung der Effizienz ergibt erhebliches ökologisches und ökonomisches Einsparpotenzial bei On- und Offshore-Windenergieanlagen. Die Effizienz von Windkraftanlagen ist direkt mit der Reduzierung von CO2-, SO2- und Stickoxide-Emissionen in die AtmosphÀre und der Erhaltung von fossilen Ressourcen verbunden. Je höher die Effizienz von Windkraftanlagen im Energiesystem ist, desto mehr kann man Emissionen reduzieren und fossile Ressourcen sparen.

Kenntnisse ĂŒber das Vereisungsrisiko an Windenergieanlagen an bestimmten Standorten sind daher auch fĂŒr prĂ€zise Energieertragsprognosen bei der Planung neuer Windparks eine wichtige Information.

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde ein Programm geschrieben, das verwendet werden kann, um das Vereisungsrisiko fĂŒr Windenergieanlagen abzuschĂ€tzen. Die Hauptaufgabe des Programms ist die Berechnung der Geschwindigkeit der Eisbildung (kg/s), abhĂ€ngig von den Wetterkonditionen und den Parametern (Abmessungen) der Windenergieanlage.

DarĂŒber hinaus wurde eine Methodik entwickelt, die die Reduzierung der Stromerzeugung aufgrund der Vereisung zu berechnen hilft.
Die Methodik besteht aus zwei Teilen:
1. Berechnung des Einflusses der gebildeten Eismasse auf die aerodynamischen Parameter der Windturbinenblattdrehung.
2. Berechnung des Einflusses der VerÀnderung aerodynamischer Parameter auf die Stromerzeugung.

Die Methodik und die in dem Programm erhaltenen Ergebnisse erlauben in der Zukunft:
- eine Karte des Vereisungsrisikos fĂŒr bestimmte Regionen zu erstellen;
- die Wirkung der Vereisung von Windkraftanlagen auf die Effizienz dieser Anlagen im Energiesystem zu analysieren;
- Auswirkungen auf die Umwelt zu berechnen, darunter sind so wichtige Indikatoren wie die Reduzierung von CO2-, SO2- und Stickoxide-Emissionen in die AtmosphÀre und die Erhaltung fossiler Ressourcen;
- eine ökonomische BegrĂŒndung zu bekommen, warum es zweckmĂ€ĂŸig ist, Vereisungsrisiken von Windkraftanlagen abzuschĂ€tzen.


Übersicht

Förderzeitraum

01.02.2014 - 31.01.2015

Institut

Carl von Ossietzky UniversitÀt Oldenburg
ForWind - Zentrum fĂŒr Windenergieforschung

Betreuer

Dr. Gerald Steinfeld

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