Pimp My Future: Wenn Schüler*innen nachhaltige Kommunalpolitik machen

Vor dem Hintergrund der großen Erfolge der bisherigen Planspiele und der Nachfrage verschiedener Kommunen nach weiteren Bildungsangeboten soll in dem DBU-Projekt ein neues Planspiel entwickelt werden, das sich explizit mit Nachhaltigkeitsthemen befasst. In dem beantragten Vorhaben sollen die jugendlichen Teilnehmer*innen im Rahmen dreitägiger Planspiele in „parlamentarischen Prozessen“ eigene Ideen zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in ihrer Schule, in anderen Einrichtungen ihrer Kommune und für Zuhause erarbeiten. Unterstützt werden sollen sie dabei von Expert*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und gesellschaftlichen Akteur*innen. Das Projekt sieht dabei pro Durchlauf eine Beteiligung von vier Schulklassen mit circa 80 bis 120 Schüler*innen vor. Mit insgesamt 17 Durchgängen sollen über 1.500 Jugendliche erreicht werden.

Logo: Politik zum Anfassen e.V.
© Politik zum Anfassen e.V.

Das Besondere an dem Konzept ist, dass das Planspiel vollständig von einer Schulklasse entwickelt und umgesetzt werden soll. Diese entwickelt ein Themenpaket, lädt die Expert*innen ein, verschickt die Einladungen für die Workshops, stimmt sich mit den beteiligten Kommunen ab und kümmert sich um die Räumlichkeiten und das Catering.

Bearbeitung der UN-Nachhaltigkeitsziele durch die Schüler*innen

Während des Planspiels sollen die beteiligten Schüler*innen zunächst auf die insgesamt 17 UN-Nachhaltigkeitsziele aufgeteilt werden und aus dem Expert*innenkreis eine Einführung in ihr jeweiliges Thema erhalten. Der Fokus der jeweiligen Nachhaltigkeitsziele soll gemeinsam mit den beteiligten Kommunen festgelegt werden. Darüber hinaus soll die Mitbestimmungs-App PLACEm zum Einsatz kommen, um den Schüler*innen eine aktive Mitwirkung an der Auswahl der Oberthemen zu ermöglichen. Anschließend beraten die Schüler*innen darüber, wie sie diese Ziele in ihrer Kommune, in der Schule oder in ihrem Lebensalltag umsetzen können. Dazu sollen sie ihre Ideen zu Anträgen formulieren und diese in drei fiktiven Fraktionssitzungen und einer abschließenden fiktiven Ratssitzung zur Diskussion stellen.

Eine Schüler*innen-Gruppe soll parallel unter fachkundiger Beratung die journalistische Begleitung des Projektes übernehmen, Interviews mit den jeweiligen Akteur*innen führen, ein Dokumentations-Treatment entwickeln und die Ergebnisse in einem Magazin und einer Bilderstrecke journalistisch aufarbeiten und filmisch dokumentieren.

Einbringung in die kommunalen Gremien

Die Projektergebnisse sollen anschließend den politischen Gremien der beteiligten Kommunen vor- und zur Diskussion gestellt werden. Ziel ist es, zum einen den Austausch zwischen den Jugendlichen und den Kommunalvertreter*innen über nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten in den Städten und Gemeinden zu fördern, zum anderen möglichst vielen Projektideen eine konkrete Umsetzungschance zu ermöglichen. Gleichzeitig soll ein generationsübergreifender Austausch über Nachhaltigkeitsfragen gefördert werden.

Leitfaden für Bildungsakteur*innen

Das Planspiel soll dabei für Schüler*innen jeder Schulform, ab Klasse 7, einsetzbar sein. Am Ende des Vorhabens sollen alle Beiträge, Projektideen und Anträge der Jugendlichen in einem gesonderten Magazin veröffentlicht werden, das als Leitfaden für weitere Bildungsakteur*innen und Kommunen dienen soll.

Weitere Informationen zum Projekt im DBU-Umweltbildungsnewsletter hier.

Projektdurchführung:
Politik zum Anfassen e. V.
Isernhagen, Niedersachsen

DBU-AZ: 38300/01

Förderzeitraum: 01.09.2022 – 29.02.2024

Stand: 14.08.2023

Titelbild: © Canva/Andy Barbour, Pexels