Deutsch-polnisches Modellprojekt zur integrierten Kulturlandschaftsentwicklung am Beispiel des Fürstensteiner Grundes in Niederschlesien

Projekt aus der internationalen Förderung

Gegenstand und Ziele des Projektes

Anhand des Landschaftsausschnittes Fürstensteiner Grund wird modellhaft für Polen ein integriertes Entwicklungs- und Handlungskonzept für historische Kulturlandschaften in Naturschutzgebieten entwickelt. Wesentlich sind dabei die frühzeitige Einbindung der Institutionen und Behörden auf lokaler und regionaler Ebene sowie der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis auf Grundlage eines Kommunikationskonzeptes. Durch eine GIS-Datenbank, die im Projekt aufgebaut wird, werden die Planungs-, Diskussions- und Monitoring-Prozesse unterstützt. Von der Festlegung des überordneten Ziels sowie strategischen Teilzielen sollen nicht nur die Schloss Fürstenstein GmbH, sondern auch alle weiteren Partner profitieren. Ein Fokus ist dabei, Lösungsvorschläge gemeinsam mit allen Beteiligten zu entwickeln, ohne die die ökologisch und kulturhistorisch wertvolle Landschaft nicht erschlossen und entwickelt werden kann.

Es gibt drei Arbeitspakete (AP):

AP 1: Integrierte Park- und Kulturlandschaftsentwicklung

AP 2: Kommunikation und Vermittlung

Parallel zur konzeptionell-planerischen Arbeit sind Kommunikations- und Vermittlungsmethoden notwendig. Ziel ist es, lokale Akteurinnen und Akteure, Fachverbände und -behörden sowie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger und Wirtschaftskräfte für die Fürstensteiner Park- und Kulturlandschaft zu sensibilisieren und frühzeitig einzubinden. Im Rahmen dieses Arbeitspaketes sind folgende Maßnahmen geplant:

AP 3: Aufbau und Betrieb einer GIS-Datenbank

Ziel ist es, dass die Projektergebnisse in die Planungsinstrumentarien und -strategien des Natur- und Umweltschutzes, der Waldwirtschaft, der Gewässerentwicklung sowie der Denkmalpflege für die Fürstensteiner Kulturlandschaft integriert werden.

 

Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes

In Schlesien und Polen gibt es bisher keine vergleichbare Initiative für historische Kulturlandschaften, Garten- und Parkanlagen. Die anvisierte deutsch-polnische Kooperation bietet in Polen erstmalig die Chance, ein Projekt einer integrierten Kulturlandschaftsentwicklung in Naturschutzgebieten zu schaffen. Für Polen wird damit erstmalig ein Projekt durchgeführt, in dessen Rahmen ökologische und denkmalpflegerische Leitsätze für eine nachhaltige regionale Entwicklung aufgestellt werden.

Das Projekt wird auch als Modell für andere historische Park- und Kulturlandschaften in Naturschutzgebieten in Polen dienen. Das Engagement beider Kooperationspartner für die Kulturlandschaften im masurischen Steinort (Sztynort) und im Hirschberger Tal (Kotlina Jeleniogórska) in Schlesien zeigt den Bedarf an entsprechenden modellhaften Projekten. An beiden Orten fehlt es bisher an einer integrierten Kulturlandschaftsplanung.

 

Besondere Aspekte des Projektes

Die Park- und Kulturlandschaft im niederschlesischen Fürstenstein (polnisch: Książ) zählt zum deutsch-polnischen Kulturerbe, dessen Zukunft im Rahmen des deutsch-polnischen Vorhabens gestaltet wird. Es sollen dabei die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und die Europäische Landschaftskonvention miteinander verknüpft werden, unterstützt durch das Konzept „Biocultural Diversity“. Im Rahmen des Projektes werden daher vier Themenblöcke in der Schnittstelle von Natur- und Kulturerbe umgesetzt. Ein Beirat gewährleistet eine strukturelle Zusammenarbeit und eine dauerhafte und sachgerechte Weiterführung des Projektes über dessen Ende hinaus.

 

Förderthema: FT 12: Bewahrung und Sicherung national wertvoller Kulturgüter vor schädlichen Umwelteinflüssen

Kooperationspartner:

Assoziierte Partner:

Wirkungsorte:

Förderzeitraum: Mai 2021 bis Oktober 2023

Projektkosten: Gesamtvolumen: 253 669 Euro, Förderung durch DBU: 251 619 Euro

DBU-AZ: 36089


Stand: 16.09.2021