Problemart Wollhandkrabbe
Die aus Ostasien eingeschleppte Chinesische Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) breitet sich seit über hundert Jahren vor allem entlang der in die Nordsee mündenden Flüssen und Kanälen aus. Sie verursacht erhebliche ökologische und wirtschaftliche Schäden. Ein DBU-gefördertes Projekt entwickelt nun Barrieren, um eine weitere Einwanderung zu verhindern und die damit verbundenen Schäden einzudämmen.
Zu den Schäden, mit denen die Wollhandkrabben in Verbindung gebracht werden, gehören der Rückgang oder das Verschwinden zahlreicher heimischer Muschel-, Schnecken- und Insektenarten. Außerdem richten sie Schäden in Uferbereichen an: Sie graben Gänge und Tunnel, die Bodenerosion verursachen.
Zur Fortpflanzung wandern die Wollhandkrabben in die Mündungsbereiche der Nordsee, da sie dafür salzhaltiges Wasser benötigen. Nach rund einem Jahr kehren die juvenilen Krebse zurück in die Flüsse, in den Lebensraum der adulten Wollhandkrabben.
Barrieren gegen weitere Ausbreitung
An diesem Punkt im Lebenszyklus setzt das DBU-geförderte Projekt an. Da sich die Wollhandkrabben in dieser Lebensphase nur am Boden bewegen, sollen 15 bis 20 cm hohe Barrieren das Einwandern verhindern. Im Rahmen des Projektes entwickeln und bauen die Wissenschaftler*innen geeignete Barrieren und testen sie im Freiland. Geplant ist der Einsatz an Tide- und Schöpfbauwerken. Dabei soll analysiert werden, ob die Barrieren die Einwanderung der Wollhandkrabbe verhindern und ob andere Arten dadurch beeinträchtigt werden.
Ziel des Projekts ist es, den Bestand der Wollhandkrabbe einzudämmen und damit zum Erhalt der Biodiversität sowie zum Schutz der Ästuar- und Flussökosysteme beizutragen.
Weitere Informationen unter: Bekämpfung der invasiven Wollhandkrabbe mit Barrieren ClanSea – DBU
Projektdurchführung:
Alfred-Wegener-Institut
Bioeconomy
Aquakulturforschung
Am Handelshafen 12
27570 Bremerhaven
DBU-AZ: 40387/01
Förderzeitraum: 05.08.2025 – 04.08.2027