Mit Lehm und Holz in die Zukunft: Wie die DBU nachhaltiges Bauen vorantreibt

Bauen ist eine wesentliche Ursache für den Ausstoß von CO2. Angesichts steigender Anforderungen an klimafreundliches Bauen gewinnen traditionelle Baustoffe wie Holz und Lehm wieder mehr Bedeutung. Der Einsatz dieser Materialien soll Ressourcen schonen und zugleich hochwertige Lebensräume schaffen, die den Prinzipien nachhaltiger Architektur gerecht werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert eine Reihe innovativer Projekte, die diese Materialien einsetzen, um Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Baubranche voranzutreiben. Die im Folgenden aufgeführten Projekte demonstrieren, wie natürliche Materialien effektiv genutzt werden können, um ökologische und ökonomische Vorteile zu erzielen.​

Hochhaus mit Tragstruktur aus Holz

In Wolfsburg entstehen unter der Leitung von Partner und Partner Architekten zwei Hochhäuser mit einer Tragstruktur aus Massivholz. Für die „Woodscraper“ wurden nachwachsende Materialien und modulare Bauweisen genutzt, die eine spätere Wiederverwendung der Bauteile ermöglichen. Durch den Einsatz von Holz und Stroh als Hauptbaustoffe wird nicht nur CO₂ gespeichert, sondern auch ein Beitrag zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen geleistet. Dieses Projekt demonstriert, wie nachhaltiges Bauen in urbanen Räumen umgesetzt werden kann und dient als Vorbild für zukünftige Bauvorhaben. ​
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Deutschlands höchstes Holzhochhaus

Das DBU-Projekt ROOTS von Garbe Immobilien-Projekte in der Hamburger Hafen City wird mit 64 Metern Höhe und 19 Stockwerken Deutschlands höchstes Holzhochhaus. Es handelt sich um einen Betonkern mit Holzdecken, Holzwänden und Stützen. Das Vorhaben setzt Maßstäbe für ressourcenschonendes Bauen und zeigt – ähnlich wie beim Projekt Woodscraper – das Potenzial von Holz als Baustoff für Hochhäuser.
AZ 34585

DIN-Norm bringt Lehmbau voran

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hat die mechanischen Eigenschaften und die Tragfähigkeit von Lehmsteinen umfassend untersucht. Das Ergebnis: Die Festigkeit von Lehmmauerwerk liegt im Bereich von Mauerwerk aus Porenbetonsteinen. Die Untersuchungen sind in eine neue DIN-Norm eingeflossen. Damit steht Planungsbüros nun eine verlässliche Quelle zur Verfügung, die das technische Einsatzfeld von großformatigen Lehmsteinen beschreibt.
AZ 34599

Industrielle Herstellung von Lehmsteinen

Das hessische Unternehmen Kimm wurde durch die DIN-Norm der BAM inspiriert. Denn bis zu der Norm gab es auf dem Markt keine großformatigen, lasttragenden Mauersteine aus Lehm, die in einer Massenproduktion gefertigt wurden. Der Betrieb erprobt daher in einem Forschungsvorhaben in Kooperation mit der BAM eine industrielle Herstellung von großformatigen Lehmsteinen für tragendes Mauerwerk.
AZ 38358

Die Projekte verdeutlichen, wie durch die Kombination von traditionellem Wissen und modernen Techniken nachhaltige Bauweisen realisiert werden können. Der Einsatz von Holz und Lehm trägt nicht nur zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei, sondern fördert auch die Kreislaufwirtschaft. Die DBU fördert innovative Ansätze, um die Baubranche in Richtung Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung weiterzuentwickeln.