DBU aktuell – Umweltbildung IV/2018

Themen in dieser Ausgabe: Nachhaltige ErnĂ€hrung - SDG-Schnitzeljagd - SchĂŒlerlabore - Integration auf der Alm - Jugendkongress 2017 - Transformative Bildung

Liebe Leserinnen und Leser,

wir gehen heute weit raus aus der Schule bis hinauf auf die Alm: Die Projekte des heutigen Umweltbildungs-Newsletters beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beim Essen sowie als Handy-Schnitzeljagd, mit der Berufswahl an der Schnittstelle von Chemie und Umwelt, mit der integrativen Kraft von gemeinsamen Naturerlebnissen sowie mit Biodiversität und transformativer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.

Vielleicht regt Sie ja das eine oder andere Projekt zum Besuchen, Mitmachen und Mitdenken an? Haben Sie selber eine Projektidee für die Förderung durch die DBU? Mehr Informationen zu Förderung und Antragsstellung finden Sie hier.

Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre und einen weihnachtsvorfreudigen Advent!

Ihr Team von DBUaktuell Umweltbildung

Oben auf der Alm entdecken GeflĂŒchtete die Bergwelt und die eine oder andere deutsche Eigenart.
© DAV/Klaus Listl

Bildung zum Thema nachhaltige Ernährung verbreiten und in eigene Handlung umsetzen – das ist das Ziel der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. in Kooperation mit dem tschechischen Verein Glopolis o.p.s.

In ihrem DBU-geförderten Projekt vermitteln die Projektpartner in weiterentwickelten sowie neu konzipierten Unterrichtseinheiten Wissen über gesunde Ernährung und die Besonderheiten ökologisch hergestellter und fair gehandelter Lebensmittel. Dabei schlagen sie den Bogen von der Herkunft der Lebensmittel (Ressourcenverbrauch) über Einkauf (Saisonalität, Regionalität) und Lagerung (Mindesthaltbarkeitsdatum) bis hin zur fachgerechten Zubereitung (Vermeidung von Lebensmittelverschwendung). So erfassen die Schülerinnen und Schüler sowohl den Wert unseres täglichen Essens als auch die globalen Zusammenhänge.

Die Unterrichtseinheiten beinhalten Wissensspiele, Stationenlernen etc. und adressieren in Tschechien die Klassen 1-9 sowie in Deutschland die Sekundarstufe 1 mit den Klassen 6-8. In der „Zukunftswerkstatt Schule“ können die Jugendlichen die erlernte Theorie mit eigenen Projektideen dann auch praktisch umsetzen.

Darüber hinaus werden die Lebensmittelabfälle in den Schulküchen erfasst und Wege erarbeitet, diese zu verringern. Mit allen Akteuren der Schulverpflegung wird ein schulbezogenes, pädagogisches und zugleich gesundheitsförderliches Konzept für nachhaltige und gesunde Ernährung erarbeitet. In diesem Verpflegungsausschuss können auch die Schülerinnen und Schüler verantwortlich mitwirken.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Projektdatenbank.

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Neben Geschmack, SÀttigung und Gesundheit ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema bei unserer tÀglichen ErnÀhrung.
© Pixabay

Die Aufgaben kommen zwar digital vom Smartphone, werden aber in der analogen Welt kreativ und vielfältig gelöst, um einen spielerischen und individuellen Zugang zum großen Thema Nachhaltigkeit zu finden.

In ihrem DBU-geförderten Projekt entwickelt die Scavenger Hunt GbR eine Smartphone App, in der die 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen (UN) für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 spielerisch erfahrbar werden. Das Spielkonzept wird gemeinsam mit einer Schulklasse entwickelt und anschließend in ausgewählten Jugendherbergen des Kooperationspartners Deutsches Jugendherbergswerk (DJH) als 3-4 stündiges Bildungsprogramm erprobt. Es kann dabei unkompliziert an die jeweiligen Einsatzorte angepasst werden.

Mit den Nachhaltigkeitszielen soll Chancengleichheit geschaffen werden, um allen Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen – nachhaltig und ressourcenschonend. Viel zu lange wurde Entwicklung hauptsächlich als wirtschaftliche Entwicklung verstanden. Ökologische und soziale Belange kamen zu kurz. Die von der UN formulierten Ziele werden allerdings nur erreichbar sein, wenn die Bevölkerung der entwickelten Länder bereit ist, kleine und größere Änderungen in ihrem alltäglichen Leben zu akzeptieren. Daher ist es wichtig, dass bereits Kinder und Jugendliche für nachhaltige Lebensstile sensibilisiert werden.

Bei der geplanten SDG Entdecker App handelt es sich nicht um ein Spiel rein auf dem Smartphone. Vielmehr wird vom Handy aus eine „Scavenger Hunt“ – eine Art Schnitzeljagd – angeleitet. Die Aufgaben werden in Teams möglichst kreativ gelöst: um die Ecke zu denken, gibt dabei Bonuspunkte. Da es keine festgelegte Reihenfolge der zu lösenden Aufgaben gibt, erlebt jedes Team seine eigene Scavenger Hunt. Dies befördert einen anschließenden Austausch zwischen den Teams, wer welche Aufgabe wie gelöst hat etc. Dadurch bleiben nicht nur das Spiel an sich, sondern die dabei entdeckten Nachhaltigkeitsthemen lange in Erinnerung.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Projektdatenbank.

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Nachhaltigkeits-Schnitzeljagd: Das Handy stellt die Aufgaben, die kreativ und vielfÀltig analog gelöst werden.
© Scavenger Hunt GbR

Hat Chemie etwas mit Umweltschutz zu tun? Und wenn ja, welche Berufe im Chemiebereich ermöglichen es, sich für unsere Umwelt einzusetzen?

Antworten auf diese Fragen finden Schülerinnen und Schüler der Klassen 7-10 in den innovativen Umweltbildungs-Angeboten der Universität Oldenburg, gefördert von der DBU. Interessierten Jugendlichen wird aufgezeigt, wie sie sich später in chemiebezogenen Berufen für den Umweltschutz engagieren können, und somit Hilfe bei der Berufsorientierung gegeben.

In den Schülerlaboren ChemOL² der Universität Oldenburg, dem Goethe-Schülerlabor Chemie der Universität Frankfurt sowie dem Liebig-LAB der Universität Gießen lernen die Jugendlichen anhand von konkreten Experimenten – vorwiegend Boden- und Wasseranalysen – eine ganze Bandbreite von chemiebezogenen Umweltschutz-Berufen kennen. Dabei werden sowohl Ausbildungsberufe, Weiterbildungen als auch Studiengänge vorgestellt, so dass die neu entwickelten Unterrichtsmaterialien für alle Schulformen geeignet sind.

Ein Beispiel: Für einen Einblick in die Tätigkeit von Fachkräften für Abwassertechnik wird eine Abwasserprobe zunächst auf Phosphat getestet. Anschließend wird das Phosphat per Fällung und Filtration aus dem Abwasser entfernt und die Probe erneut gemessen. Durch die Auswertung der Analysenergebnisse setzen sich die Jugendlichen auch mit der in chemischen Berufen notwendigen Bewertungskompetenz auseinander.

Neben den Labortagen im Schülerlabor werden auch Fortbildungen für Chemielehrkräfte angeboten. Ausgehend von den neuen Materialien des DBU-Projekts entwickeln die Lehrkräfte dabei eigene Unterrichtsvorschläge für den Einsatz im Chemieunterricht.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Projektdatenbank.

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Was macht eigentlich eine Fachkraft fĂŒr Abwassertechnik? Zum Beispiel Abwasserproben auf Phosphat analysieren.
© UniversitĂ€t Oldenburg

Gemeinsame Aktivitäten in der Natur bringen Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen und helfen bei der Überwindung von kulturellen Unterschieden und Sprachbarrieren.

Gefördert von der DBU bieten der Malteser Hilfsdienst e.V. zusammen mit dem Deutschen Alpenverein e.V. gemeinsame Alpen-Erlebnisse für Geflüchtete und Einheimische an, welche allen Beteiligten Spaß machen und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraumes beitragen. Ob Wanderungen, Geocaching, dem Besuch von Heimatmuseen und Berghütten oder der Sanierung von Wegen sowie dem Anpflanzen von Schutzwäldern… stets wird darauf geachtet, die individuellen Bedürfnisse von Geflüchteten und Einheimischen gleichermaßen zu berücksichtigen.

Ausgehend von vier regionalen Stützpunkten im bayerischen Alpenraum vom Allgäu bis zum Berchtesgadener Land organisieren die DBU-Projektpartner gemeinsam mit weiteren kommunalen und regionalen Netzwerkpartnern die verschiedenen Integrationsmaßnahmen. Zur adäquaten Ausrüstung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden regionale Ausrüstungsbörsen eingerichtet.

Damit die Ehrenamtlichen für die Flüchtlingsarbeit im alpinen Umfeld bestmöglich vorbereitet sind, werden außerdem eintägige Qualifizierungsmaßnahmen angeboten. Dort werden grundsätzliche Informationen zu Asyl in Deutschland, interkultureller Kommunikation, Umweltbildung und Besonderheiten im Bergsport vermittelt.

Das Projekt verlief sehr erfolgreich, sodass es bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde und über die DBU-Förderung hinaus fortgeführt wird. Den aktuellen Stand können Sie unter www.alpenlebenmenschen.de sowie auf www.facebook.com/alpenlebenmenschen einsehen.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Pressemitteilung vom 27.11.2018 sowie in unserer Projektdatenbank.

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Oben auf der Alm entdecken GeflĂŒchtete die Bergwelt und die eine oder andere deutsche Eigenart.
© DAV/Klaus Listl

Sie wurden beim Jugendkongress Biodiversität 2017 für eine DBU-Förderung ausgewählt, hatten dann ein Jahr Zeit, ihre Projekte umzusetzen und haben nun ihre Ergebnisse vorgestellt – Jugendliche zwischen 16 und 27 haben sich für den Erhalt der Artenvielfalt eingesetzt und andere dafür begeistert.

Bei dem dreitägigen Jugendkongress Biodiversität 2017 waren insgesamt 168 junge Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet nach Osnabrück gekommen, um gemeinsam zu diskutieren und Projekte für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu entwickeln. 16 dieser Ideen wurden dann von den Teilnehmenden ausgewählt, um für ein Jahr von der DBU finanziell gefördert zu werden.

Bei der Umsetzung ihrer Projekte lernten die jungen Leute nicht nur viel über Biodiversität und ihren Erhalt, sondern beispielsweise auch über Projektmanagement. Dabei wurden die meisten von Fachleuten aus dem jeweiligen Bereich – aus wissenschaftlichen Einrichtungen, Fachbehörden oder Verbänden – unterstützt.

Bei der Präsentation ihrer Ergebnisse vor Vertretern des Bundesumweltministeriums (BMU), des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und der DBU machten die jungen Projektentwicklerinnen und Projektentwickler deutlich, wie schon mit einfachen Mitteln etwas gegen den Rückgang der Artenvielfalt getan werden kann. Ihre Ideen reichen von Umweltbildung in Berlin über ein bundesweites Netzwerk zur Weitergabe von Artenkenntnissen bis hin zu Prämierung des artenfreundlichsten Gartens von Tübingen. Detailinformationen zu allen Projekten finden Sie in unserer Pressemitteilung vom 22.10.2018.

AZ 33510

Nach einem Jahr Projektlaufzeit wurden nun Ergebnisse prÀsentiert: Korinna Sievert (BMU, m.), Alexander Bonde (DBU, m.l.) und Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann (BfN, m.r.) mit den Teilnehmern der Vorzeigeprojekte.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Reallabore, Citizen Science, Service Learning & Co. – Transformative Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung, darum geht es am 22. Januar 2019 in Berlin. Bildung wird für das Erreichen der UN-Sustainable Development Goals eine zentrale Rolle zukommen. Das Wuppertal Institut, die Freie Universität Berlin, die Leuphana Universität Lüneburg und die DBU laden daher interessierte Bildungsakteurinnen und -akteure aus Praxis und Forschung ins Tagungswerk Berlin ein, um die transformative Wirkung verschiedener Formate der Nachhaltigkeitsbildung gemeinsam zu diskutieren. Erwartet werden hochrangige Vorträge, inspirierende Praxisbeispiele und interaktive Resonanzräume im Worldcafé-Format sowie ein anregendes Vorabendprogramm.

Infos zur kostenfreien Anmeldung und zum Programm unter: www.transformative-innovation-lab.de/tagung

Herausgeber

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Abteilung Umweltkommunikation und Kulturgüterschutz

An der Bornau 2

49090 Osnabrück

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www.dbu.de

 

Redaktion

Dr. Kathrin Schmidt, Dr. Rainer Erb

DBU Zentrum für Umweltkommunikation

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49090 Osnabrück

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Verantwortlich

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Erscheinungsweise

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