Windkraft voraus: Schiffsantrieb per Flettner-Rotor

Blog-Beitrag zum Deutschen Umweltpreis

Die mit dem Deutschen Umweltpreis 2022 ausgezeichnete Entwicklung des Becker-Mewis-Ductes bewirkt, dass große Schiffe ihren Treibstoff effizienter ausnutzen können. Doch wie lĂ€sst sich der Schiffsantrieb selbst ökologischer gestalten?

Dazu förderte die DBU in den vergangenen Jahren verschiedene Projekte, die auf eine in der Schifffahrt altbekannte Kraft setzen: Den Wind. Allerdings wird der Wind hier nicht durch Stoffsegel eingefangen, sondern durch rotierende Metallzylinder, die an Schornsteine erinnern – sogenannte Flettnerrotoren.

Der Windantrieb ist in der Schifffahrt altbekannt. Foto: Canva

Diese Zylinder werden von Elektromotoren angetrieben und erzeugen aufgrund eines physikalischen Effekts durch den vorbeistreichenden Wind Schub. Vier derartige Rotoren besitzt das DBU-geförderte Frachtschiff E-Ship 1 der Firma Enercon, Aurich. Es ging im Jahr 2010 auf Jungfernfahrt und fĂ€hrt heute unter der Regie der Reederei Auerbach. GegenĂŒber einem vergleichbaren Transportschiff erreicht E-Ship 1 einen Verbrauchsvorteil von bis zu 25 Prozent.

Neue Generation von Segelrotoren

Doch es geht noch effizienter: Die Innoven GmbH, Bremerhaven, entwickelte in zwei DBU-Projekten eine neue Generation von Segelrotoren. Mit Hilfe von CFD-Berechnungen wurde ein optimiertes Rotorprofil erarbeitet und der Antriebsleistungsbedarf des Rotors gesenkt, sodass er bei gleichen Windbedingungen etwa 30 Prozent an Treibstoff gegenĂŒber einem herkömmlichen Flettner-Rotor einsparen kann. Das neue System ist vollkommen automatisierbar und wartungsarm, d.h. es erfordert keinen zusĂ€tzlichen Personaleinsatz. Anhand von im Projekt ermittelten Konstruktionsdaten fĂŒr einen Prototyp erfolgte eine wirtschaftliche Bewertung. Es zeigte sich, dass es technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, die neuen Segelrotoren auf Frachtschiffen einzusetzen – insbesondere auf lĂ€ngeren Fahrtrouten.

Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz

Dirk Schötz, Leiter des DBU-Energiereferats, unterstreicht: „Angesichts der Herausforderungen des Klimaschutzes können alternative Schiffsantriebe einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten. Hier ist gleichermaßen die KreativitĂ€t der Entwickler und Innovationskraft der Unternehmen gefragt.“

Mehr zum Deutschen Umweltpreis

In unserem Blog finden Sie weitere Informationen zum Becker Mewis Duct sowie seinen Entwicklern Friedrich Mewis und Dirk Lehmann. Weitere Informationen zum diesjÀhrigen Deutschen Umweltpreis finden Sie in unseren BlogbeitrÀgen zu den Ausgezeichneten und zur Preisverleihung.

Abschlussberichte gibt es unter www.dbu.de/@29668Abschlussbericht und www.dbu.de/@32795Abschlussbericht

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Text: Verena Menz, Titelbild: © Von kaʁstn Disk/Cat – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de

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