Im Moor spürt man die Kraft des Lebens

Blog-Beitrag zum Deutschen Umweltpreis

Optimist, Kämpfer und Draufgänger: Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Joosten erzählt im Interview, warum er von Mooren fasziniert ist, was man tun kann, um sie zu schützen und was sie mit unserem Klima zu tun haben.

Was bedeutet Ihnen das Moor persönlich?
Wenn ich im Moor bin, habe ich den Himmel über mir und die ganze Geschichte unter mir. Der Torf trägt die Kenntnisse von den letzten 10.000 Jahren in sich. Die Verbindung von Vergangenheit mit der Unendlichkeit des Himmels über mir beflügelt mich sehr. Im Moor spürt man die Kraft des Lebens.

Was kann jede und jeder von uns tun, um das Moor und damit das Klima zu schützen?
Das einfachste ist, im eigenen Garten keine Erde mit Torf zu verwenden. Und wir müssen unsere Lebensweise anpassen. Für das Klima ist es notwendig, wenig Fleisch zu essen und auch den Käse- und Milchkonsum zu reduzieren. Das gilt sicher, wenn die Produkte von Acker- und Grünlandflächen auf entwässerten Moorlandschaften stammen. Ich mag gern Fleisch und Milchprodukte, aber ich verzichte immer mehr darauf. Aus gutem Grund!

Was ist Ihr Antrieb, sich weiter für die Moore einzusetzen?
Weil es notwendig ist und weil es sich lohnt. Ich bin ein Optimist, ein Kämpfer und ein Draufgänger und suche gern nach Lösungen. Veränderungen brauchen Zeit, ja, aber ich bin mir sicher, dass wir den Schutz der Moore politisch und praktisch rechtzeitig umsetzten können.

Titelbild: © Greifswald Moor Centrum