Stiftung zieht positive Jahresbilanz

DBU verbessert Kapitalertrag und steigert Fördermittel

OsnabrĂŒck. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat ihre Bilanz 2021 vorgelegt: In einem schwierigen Kapitalmarktumfeld konnte die DBU ihre ErtrĂ€ge aus der Vermögensanlage auf 114,6 Millionen und damit um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (73,6 Millionen Euro) steigern. Die Fördersumme stieg zum sechsten Mal in Folge auf 59,8 Millionen Euro (2020: 58,3 Millionen Euro). Das Stiftungskapital erhöhte sich um 60 Millionen Euro auf nunmehr 2,39 Milliarden Euro, teilte die DBU heute (Montag) in OsnabrĂŒck wĂ€hrend der digitalen Jahrespressekonferenz (JPK) mit.

Die Lage am Kapitalmarkt ist von Krisen geprĂ€gt. „Trotz aller Herausforderungen halten wir unsere Fördermittel weiter auf einem stabilen Niveau und investieren jĂ€hrlich zwischen 55 und 60 Millionen Euro fĂŒr innovative, modellhafte und lösungsorientierte Vorhaben zum Schutz der Umwelt“, sagt DBU-GeneralsekretĂ€r Alexander Bonde. „Wir bleiben damit ein verlĂ€sslicher Fördermittelgeber, insbesondere fĂŒr Unternehmen aus der mittelstĂ€ndischen Wirtschaft.“ Nach den Worten von DBU-Abteilungsleiter und Chef der Vermögensanlage Michael Dittrich hat die Wirtschaft die Folgen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr gut verkraftet. Dies habe die ErtrĂ€ge gestĂŒtzt. „Aktuell haben sich die Aussichten an den KapitalmĂ€rkten aber durch die Lieferkettenprobleme und den Krieg in der Ukraine deutlich eingetrĂŒbt und wir sehen einen rasanten Anstieg der Inflation, der unsere LeistungsfĂ€higkeit beeintrĂ€chtigt“, so der DBU-Finanzchef. Die Stiftung konnte 2021 ihre ErtrĂ€ge aus der Vermögensanlage um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern – von 73,6 (2020) auf 114,6 Millionen Euro (2021). Zudem wurden 293 Projekte mit einer Fördersumme von 59,8 Millionen Euro unterstĂŒtzt (2020: 282 Projekte mit 58,3 Millionen Euro). Das Stiftungskapital stieg von 2,33 auf 2,39 Milliarden Euro.

DBU erzielt mit Kapitalanlagen aus Wind- und Solarenergie stabile ErtrÀge

Die DBU hat auch 2021 ihr Engagement in nachhaltigen Investments ausgebaut. Dittrich: „Die Investitionen in Anleihen zur Finanzierung von nachhaltigen Projekten, sogenannten Green Bonds, wurden im vergangenen Jahr auf 160 Millionen Euro erhöht.“ 2020 lagen sie bei 100 Millionen Euro. Bei den Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien hat es nach Dittrichs Worten gegenlĂ€ufige Effekte gegeben. So seien die ErtrĂ€ge aus der Windenergie hinter den Erwartungen zurĂŒckgeblieben, wĂ€hrend „die Solaranlagen deutlich höhere ErtrĂ€ge erzielt haben, als prognostiziert wurde“, so Dittrich. Aktuell seien in diesem Bereich 100 Millionen Euro investiert (2020: 80 Millionen Euro). „Insgesamt liefern die Anlagen mit einer Mischung aus Wind- und Solarenergie zwar keine besonders hohen, dafĂŒr aber stabile ErtrĂ€ge, und wir planen, diese Engagements weiter auszubauen“, so der DBU-Finanzchef. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass „wir mit diesen Anlagen 2021 rund 47.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart haben“, sagt Dittrich, der im Juni in den neuen Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung berufen wurde. Die DBU habe das Thema Nachhaltigkeit bereits seit 2005 in ihren Kapitalanlagerichtlinien fest verankert.

Hohe Inflation beeintrÀchtigt die Kaufkraft des Stiftungskapitals

Um die LeistungsfĂ€higkeit der Stiftung zu erhalten, sei es wichtig neben der Förderung eine RĂŒcklage in Höhe der Inflationsrate zu bilden. Im vergangenen Jahr sei dies mit einer RĂŒcklage von 60 Millionen Euro bei einer Inflationsrate von 3,1 Prozent noch annĂ€hernd gelungen. Leider hĂ€tten sich aber die BefĂŒrchtungen aus dem vergangenen Jahr bestĂ€tigt, dass sich die Inflation entgegen den Erwartungen der EuropĂ€ischen Zentralbank nicht rĂŒcklĂ€ufig entwickelt. Das Gegenteil sei der Fall. FĂŒr 2022 rechnen Experten mit einer Inflationsrate von sechs bis acht Prozent. „Da schmilzt die Kaufkraft von Kapital wie Butter in der Sonne“, sagt Dittrich. „Dies trifft alle Kapitalsammelstellen wie Stiftungen, Lebensversicherungen, Pensionskassen und auch die privaten Sparvermögen.“ So hohe Inflationsraten könnten durch RĂŒcklagen nicht mehr aufgefangen werden. „Das Zinsniveau fĂ€ngt gerade erst an, sich von der Nulllinie nach oben zu bewegen“, so der DBU-Finanzchef. „Wir haben fĂŒr solche Situationen Reserven gebildet, aber wenn die Inflation weiter so hoch bleibt oder gar weiter ansteigt, werden wir das reale, also kaufkraftbereinigte Stiftungskapital nicht dauerhaft erhalten können.“

Die Stiftung legt laut Dittrich mehr als 80 Prozent ihres Kapitals selbst an den KapitalmÀrkten an; neben verzinslichen Wertpapieren betrage der Aktienanteil nach Kurswerten etwa 30 Prozent. Rund neun Prozent sind nach seinen Worten in Immobilien und Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien investiert worden. In ihrer mittlerweile mehr als 30-jÀhrigen Geschichte habe die DBU bis zum Bilanzstichtag (31.12.2021) mehr als 10.500 Projekte mit rund 1,93 Milliarden Euro gefördert.

Hinweis: Die DBU-JPK 2022 auch unter https://www.dbu.de/@YoutubeJahresPK2022