MOE-Fellowship

Iryna Kapshyna

Einfluss von Küstenschutzmaßnahmen auf die Biodiversität von Ruderfußkrebsen (Ahrenshoop, Ostsee): Quantitative und qualitative Methoden im Vergleich

Sandaufspülungen sind im Vergleich zu anderen Methoden eine kostengünstige und weniger invasive Küstenschutzmaßnahme. Daher wird die Sandaufspülung in Norddeutschland routinemäßig für den Küstenschutz eingesetzt. Sie stellt jedoch auch einen Stressfaktor für die Ökosysteme der Sandstrände dar. Die Auswirkungen der Sandaufspülung auf die Tierwelt der nicht gezeitenabhängigen Küsten sind weitgehend unbekannt. Etwa im 5-Jahres-Rhythmus werden am Strand des Seebades Ahrenshoop (Ostsee) großflächige Sandaufspülungen durchgeführt. Die letzte Aufspülung fand von Oktober 2021 bis März 2022 statt. Das Hauptziel unserer Studie ist es Meiofauna-Gemeinschaften an der Grenzfläche zwischen Strand und Wasser entlang einer 4 km langen Strecke vor und nach der Sandaufspülung zu beobachten und zu vergleichen. Die meiobenthischen Gemeinschaften wurden mit morphologischen und genetischen Methoden analysiert. Metabarcoding ist ein umfassender DNA-Barcoding-Ansatz, der sich für schnelle Bewertungen der biologischen Vielfalt eignet und auf ganze Gemeinschaften der einzelnen Proben angewendet wird. In dieser Studie werden Erkenntnisse durch Metabarcoding unter Verwendung der hypervariablen Region V1&V2 der 18S rDNA gewonnen. Eine Referenzbibliothek mit DNA-Barcodes von Arten der Copepoda wird in die Metabarcoding-Analysen einbezogen, um spezifische Taxa über die Zeit zu verfolgen.

Sowohl die Morphologie als auch die Metabarcodierung ergaben signifikante Unterschiede in der Zusammensetzung der Meiofauna vor und nach der Sandaufspülungen. Ein deutlicher Rückgang wurde bei der Vielfalt und Häufigkeit der Krebstiere beobachtet, insbesondere bei den Copepoda, einer der häufigsten Meiofauna-Gruppen, sowie bei den Acari. Bei den Platyhelminthen und Nematoda hingegen hat sich die Vielfalt und Häufigkeit wieder etwas erholt. Um die Genauigkeit der taxonomischen Zuordnungen der Metabarcoding-Analysen zu verbessern, wird derzeit eine Barcode-Referenzbibliothek mit identifizierten harpacticoiden Copepoden vorbereitet, um unsere bioinformatische Metabarcoding-Pipeline zu erleichtern.


Übersicht

Förderzeitraum

15.05.2023 - 14.07.2024

Institut

Senckenberg am Meer Deutsches Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung

Betreuer

Dr. Sahar Khodami

Kontakt

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