Projekt 40541/01

Maßnahmenbasierte Förderung von Lachsen und Meerforellen im Wesersystem (WeserLachs)

Projektdurchführung

Hochschule Bremen
Ökologie und Naturschutz
Fakultät 5 Natur und Technik
Neustadtswall 30
28199 Bremen

Zielsetzung

Seit mehreren Jahrzehnten wird versucht, die Bestände anadromer Wanderfische wie Lachs (Salmo salar) und Meerforelle (Salmo trutta) im Wesersystem wiederanzusiedeln und zu fördern. Die wichtigsten Maßnahmen zur Zielerreichung beinhalten insbesondere die Beseitigung von Wanderhindernissen, Gewässerrenaturierungen und Besatzmaßnahmen. Lokale Gewässerbewirtschafter können dabei eine entscheidende Rolle spielen. Dies trifft insbesondere auf Angelvereine, Entwässerungs- und Deichverbände zu. Die dezentrale Organisationsstruktur dieser Fischereirechtsinhaber und Interessengruppen beinhaltet den Vorteil schneller Umsetzungsfähigkeiten. Andererseits werden Maßnahmen zur Förderung der Wanderfische untereinander häufig nicht gezielt koordiniert, selten evaluiert und beschränken sich dadurch auf den eigenen Wirkungskreis. In der Folge werden die Potentiale einer effektiven Wiederansiedlung von Lachs und Meerforelle nicht vollständig ausgeschöpft. Ziel des Projekts WeserLachs ist es, mit einem transdisziplinären Ansatz ein adaptives Salmonidenmanagement im Bereich der Tideweser zu etablieren und schnell wirksame Maßnahmen zur Förderung der Wanderfische in Umsetzung zu bringen. In vier Arbeitspaketen werden die Stakeholder vernetzt, ein wissenschaftlich fundiertes Monitoring durchgeführt, geplante Maßnahmen priorisiert und mindestens eine Gewässerrenaturierung umgesetzt. Konkret werden alle relevanten Stakeholder mit Zugang zu Laichhabitaten von Lachs und Meerforelle im Bereich der Tideweser recherchiert und zu zwei Workshops eingeladen. Ziel ist die Stärkung und der Aufbau von Netzwerken, das Bündeln lokaler Maßnahmen sowie die Bildung gemeinsamer Arbeitsgruppen. Im Winter 2025 und 2026 werden zudem Laichaktivitäten der Salmoniden dokumentiert und laichende Fische genetisch beprobt. Diese genetischen Proben werden mit Aufzucht- und Besatzlinien abgeglichen, um den Besatzerfolg zu bewerten. Eine parallele Laichhabitatkartierung identifiziert geeignete Reproduktionshabitate. Diese Ergebnisse fließen in eine Priorisierung künftiger Maßnahmen für ein verbessertes Salmonidenmanagement ein. Gemeinsam mit bremischen Angelvereinen wird abschließend eine Gewässerrenaturierung zur Stärkung der natürlichen Laichaktivitäten als Pilotprojekt umgesetzt. Auf diese Weise stärkt das Projekt die Zusammenarbeit auf Einzugsgebietsebene und entwickelt ein abgestimmtes Managementkonzept für die Wandersalmoniden der Tideweser, welches rasch in Umsetzung gebracht werden kann.

Arbeitsschritte

Der Lösungsweg des Projekts basiert auf einem vierstufigen, integrierten Ansatz: (1) Vernetzung und Koordination aller relevanten Stakeholder im Tideweser-Einzugsgebiet durch gemeinsame Workshops und Arbeitsgruppen; (2) Durchführung eines wissenschaftlich fundierten Monitorings, einschließlich genetischer Analysen von laichenden Salmoniden, Habitatkartierungen und Erfolgskontrollen von Maßnahmen; (3) Priorisierung sowie Abstimmung geplanter Maßnahmen auf Grundlage gemeinsamer Zielstellungen und den Evaluationsergebnissen; (4) Umsetzung mindestens einer exemplarischen Gewässerrenaturierung zur Schaffung eines ökologisch hochwertigen Laichhabitats für Lachs und Meerforelle. Der innovative Charakter des Projekts liegt in der erstmaligen systematischen Verknüpfung von dezentralen Akteuren, ökologischer Habitatverbesserung und populationsgenetischer Analysen innerhalb eines adaptiven Managementrahmens für die anadromen Wanderfische der Tideweser. Durch diese Herangehensweise wird die bisherige, oft fragmentierte und lokal begrenzte Umsetzung von Maßnahmen überwunden und eine überregionale, wissenschaftlich basierte Steuerung ermöglicht.

Übersicht

Fördersumme

174.995,00 €

Förderzeitraum

01.11.2025 - 30.04.2027

Bundesland

Bremen

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umwelttechnik