Projekt 40278/01

MuseumLoop Kreislauffähiges Ausstellungswesen für Elf zu Null und Freunde

Projektdurchführung

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Elf zu Null: Hamburger Museen handeln
Steintorplatz 1
20099 Hamburg

Zielsetzung

Angesichts der drängenden Herausforderungen des Klimawandels stehen Museen zunehmend in der Verantwortung, nachhaltige und klimaschonende Praktiken nicht nur im Rahmen ihres Ausstellungsprogramms aufzuzeigen, sondern auch innerhalb der eigenen Organisations- und Arbeitsstrukturen fest zu verankern. Besonders im Fokus steht dabei der Umgang mit Ressourcen und hier vor allem die Ausstellungsproduktion – einem zentralen Kernprozess. Denn gerade da zeigt sich derzeit noch ein überwiegend linearer Ablauf: Neue Möbel, Technik und Baustoffe werden gekauft, (unregelmäßig) genutzt und am Ende entsorgt. Am Ende einer Ausstellung steht daher nicht selten ein Container vor der Tür – Sinnbild dafür, dass Veränderung dringend notwendig ist.

Genau hier wollen wir ansetzen und den linearen Produktionsmodus in allen teilnehmenden Institutionen in einen kreislauffähigen Prozess überführen. Das bedeutet, vorhandene Materialien systematisch zu erfassen, zirkulieren zu lassen, die Wieder- und Weiterverwendung planerisch zu berücksichtigen und kreislaufbezogene Praktiken institutionell zu verankern. Nur so kann eine nachhaltige Reduktion von Ressourcenverbrauch und Abfallaufkommen erreicht und zugleich ein zukunftsfähiges Produktionsmodell für Museen etabliert werden.

Eine umfassende Datenbank (“Materialpool/Sharingplattform” – unser Arbeitstitel „Museumloop“) ist der Schlüssel zur effizienten Nutzung des bereits vorhandenen Ausstellungsinventars der teilnehmenden Institutionen. Sie soll dabei helfen, das vorhandene Material wie Möbel oder Medientechnik zu erfassen und Leihvorgänge über institutionelle Grenzen hinweg ermöglichen. Ganz im Sinne einer Sharing-Economy können Museen so ihre Bestände besser nutzen, Kosten durch das Vermeiden von Neuanschaffungen senken sowie den eigenen Ressourcenverbrauch und damit ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren.

Arbeitsschritte

Die Umsetzung gliedert sich in vier aufeinander abgestimmte Arbeitspakete: Zunächst werden Dokumentationsstandards definiert und eine technische Infrastruktur geschaffen, sodass das Ausstellungsinventar aller teilnehmenden Museen schnellstmöglich systematisch erfasst werden kann. Anschließend legt ein zentrales Projektteam – unter Einbindung der Kooperationspartner – die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für den Leihvorgang fest. Die Arbeitspakete sind zeitlich so verzahnt, dass vorbereitende Maßnahmen zur Infrastruktur und Inventarisierung mit der Definition der Leihbedingungen und der rechtlichen Klärung parallel verlaufen. Die Inbetriebnahme des Pools erfolgt begleitet durch Schulungen, um einerseits die Nutzung optimal zu unterstützen und andrerseits generelles Wissen zu kreislauffähigen Arbeitsweisen in den teilnehmenden Organisationen zu verankern.

Ein zentraler Vorteil von MuseumLoop liegt in der Vielzahl der beteiligten Kooperationspartner. Obwohl diese sich in vielen Punkten ähneln, unterscheiden sich ihre Anforderungen. Dadurch kann das Projekt Lösungen entwickeln, die für eine breite Palette von Kulturinstitutionen anwendbar sind und keine Insellösungen darstellen. Besonders bei der Festlegung des Dokumentationsstandards sowie bei der Ausarbeitung des organisatorischen und rechtlichen Ver- und Leihprozesses sind alle Partner gleichermaßen eingebunden, um sicherzustellen, dass nicht an der alltäglichen Praxis vorbeigearbeitet wird.

MuseumLoop entlastet die Umwelt, indem es Ausstellungsmaterialien systematisch erfasst, teilt und mehrfach wiederverwendet. Durch diesen Materialpool werden Neuanschaffungen und damit Ressourcenverbrauch, Produktions- sowie Transportemissionen deutlich reduziert. Gleichzeitig werden Abfallmengen durch verlängerte Nutzungszyklen gesenkt. Der Ansatz geht über ähnliche, bereits existierende Plattformen hinaus, indem sichergestellt wird, dass hochwertige Ressourcen gezielt, rechtlich abgesichert und mit einem wirtschaftlichen Anreiz ver- und geliehen werden. So trägt MuseumLoop wesentlich zur Reduktion des CO₂-Ausstoßes und zum nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen im Kultursektor bei.

Übersicht

Fördersumme

169.000,00 €

Förderzeitraum

01.07.2025 - 31.12.2027

Bundesland

Hamburg

Schlagwörter

Umweltkommunikation