Ready for Take-Off!? Integration der drohnengestützten Fernerkundung in das Monitoring von Offenland-FFH-Lebensraumtypen
Projektdurchführung
Universität Münster
Institut für Landschaftsökologie
AG Fernerkundung und Räumliche Modellierung
Heisenbergstr. 2
48149 Münster
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Das Monitoring von Schutzgebieten, z. B. in Natura?2000-Gebieten oder auf DBU-Naturerbeflächen, erfordert eine regelmäßige Erhebung des Erhaltungszustands von Flora-Fauna-Habitat(Lebensraum)-Typen (FFH-Typen), um notwendige Managementmaßnahmen ableiten zu können. Hierfür existieren für alle Lebensraumtypen standardisierte Kartieranleitungen mit zugehörigen Bewertungsschemata, die bislang im Rahmen aufwändiger Feldbegehungen durch Expert*innen umgesetzt werden.
Angesichts der Vielzahl an Schutzgebieten und Lebensraumtypen geraten die zuständigen Behörden zunehmend an personelle und finanzielle Grenzen. Gleichzeitig eröffnen aktuelle technische und wissenschaftliche Entwicklungen im Bereich der Drohnenfernerkundung neue Möglichkeiten für eine flächendeckende, objektivere und effizientere Erfassung von Ökosystemparametern.
In unserem Vorhaben wollen wir Methoden der Drohnenfernerkundung zur Erfassung des Erhaltungszustands von FFH-Typen des Offenlandes auf ihre Praxistauglichkeit hin prüfen und weiterentwickeln. Ziel ist es, eine Wissensdatenbank zu erstellen, welche Indikatoren der Habitatqualität mit den dazugehörigen geprüften und standardisierten Methoden verknüpft. Diese Wissensdatenbank soll künftig als Grundlage für die Weiterentwicklung bestehender Kartierleitfäden dienen und damit einen Beitrag zur Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung im Schutzgebietsmonitoring leisten.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Vorhaben gliedert sich in drei aufeinander aufbauende Arbeitspakete:
1. Potenzialanalyse
Im ersten Schritt werden bestehende Methoden der drohnengestützte Fernerkundung aus der wissenschaftlichen Literatur im Hinblick auf ihre Praxistauglichkeit im FFH-Monitoring bewertet. Ziel ist es, die methodischen Lücken entlang der gesamten Verarbeitungskette zu identifizieren, die den operativen Einsatz im FFH Monitoring momentan erschweren oder verhindern.
2. Aufbau eines Methodenwikis
Im zweiten Schritt werden die als praxistauglich bewerteten Verfahren in einem webbasierten, kollaborativ pflegbaren Methodenwiki dokumentiert.
3. Methodenentwicklung und Praxiserprobung
In einem dritten Schritt werden ausgewählte methodische Lücken mit hohem Anwendungs- und Entwicklungspotenzial adressiert. Für diese werden neue Verarbeitungsketten entwickelt, die anschließend auf Offenlandflächen der Kooperationspartner hinsichtlich Erfassungsqualität und praktischer Umsetzbarkeit validiert werden.