Water retention in Czechia

Projekt aus der internationalen Förderung

Keywords: Landnutzung, Naturschutz

Gegenstand und Ziele des Projektes

Das Vorhaben hat die Anpassung an den Klimawandel und die Biodiversitätskrise durch Maßnahmen zur Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts und die Entwicklung entsprechender Landschaftsstrukturen zum Ziel, um damit letztendlich auch die Resilienz von Ökosystemen zu steigern. Die Projektpartner können dabei auf Maßnahmen in den vorgesehenen Modellregionen und einem bereits bestehenden Netzwerk aus einem gerade abgeschlossenen DBU-Projekt zurückgreifen, bei dem kooperative bzw. kollaborative Ansätze einen sehr hohen Stellenwert hatten.

Das Projekt ist auf zwei Ebenen angelegt: Zunächst werden Projektaktivitäten auf regionaler Ebene (Nechanicko und Hrušovansko) durchgeführt, um die bislang erzielte Zusammenarbeit mit den Interessensgruppen zu nutzen und auszubauen und das Spektrum der Aktivitäten zu erweitern. Zweitens sollen die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt auf das gesamte Gebiet der Tschechischen Republik übertragen werden. Es werden sowohl Maßnahmen konzipiert als auch in mindestens einem Modell umgesetzt.

Das Projekt richtet sich an folgende Schlüsselgruppen: Landnutzer*innen, Naturschützer*innen, Kommunen und Landbesitzer*innen. Des Weiteren werden auch NGOs sowie Institutionen und Expert*innen, die sich mit Agrarlandschaftsschutz, Landschaftswasserhaushalt und Klimawandel befassen, einbezogen.

Im Einzelnen sind folgende Aktivitäten geplant:

  1. Schaffung von Landschaftselementen zur Unterstützung der Wasserrückhaltung und der Artenvielfalt durch die Umsetzung konkreter Maßnahmen an festgelegten Standorten in den Modellregionen und Identifizierung von weiteren Maßnahmen unter Einbeziehung von Interessenvertreter*innen und Freiwilligen in den Verhandlungsprozess mit Landbesitzer*innen, der für die erfolgreiche Umsetzung dieser Projekte entscheidend ist.
  2. Sensibilisierung für widerstandsfähige Ökosysteme und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel
    Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die weitere Sensibilisierung von Landwirt*innen und anderen Akteuren für nachhaltige landwirtschaftliche Verfahren sowie Agrarumwelt- und Klimaanpassungsmaßnahmen. Die Projektgebiete in Südmähren und Ostböhmen sind seit 2014 die am stärksten von der Dürre betroffenen Gebiete, und die Grundwasseranreicherung ist seit mehreren Jahren unzureichend. Andererseits sind sie besonders von Überschwemmungen (Nechanicko, August 2012), Dürre und Winderosion (Hrušovansko) betroffen, weshalb die Resilienz der Ökosysteme stärker ins Bewusstsein der betroffenen Landwirt*innen, Bürgermeister*innen und der Öffentlichkeit gerückt ist.
    Daher werden die tschechischen Partner Publikationen und Informationsmaterialien entwickeln und eine Online-Datenbank zu Finanzierungsmöglichkeiten für die Landschaftspflege (www.ziva-puda.cz) weiter ausbauen, die sich in angepassten Formaten an unterschiedliche Zielgruppen richten.
  3. Weiterentwicklung der Kooperation mit einzelnen Gemeinden in 2 Modellregionen, die als Grundlage für die Einrichtung einer dauerhaften Kooperationsstruktur ähnlich der Landschaftspflegeverbände in Deutschland dienen könnte.
  4. Übertragung der Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt auf andere tschechische Regionen

Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes

Zum einen kann hier die Umsetzung und Kommunikation modellhafter Maßnahmen gemeinsam mit allen Akteuren genannt werden, zum anderen geht es aber auch um die Schaffung einer Organisationsstruktur wie eines Landschaftspflegeverbands in Deutschland. Im Folgenden wird dies weiter detailliert:

Förderthema 10: Integrierte Konzepte und Maßnahmen zu Schutz und Bewirtschaftung von Grundwasser und Oberflächengewässern

Projektdurchführung:

Wirkungsorte: Bayern in Deutschland, Südmähren und Hradec Králové in Tschechien

Förderzeitraum: Dezember 2022 bis März 2024

Projektkosten: Gesamtvolumen: 190 668 Euro, Förderung durch DBU: 121 567 Euro

DBU-AZ: 38522


Stand: 29.04.2024

Titelbild: Václav Zámečník