Gender and socially just energy communities in Albania

Keywords: Bürgerenergie, Klimaschutz, Ressourcenschonung, Capacity Building, Netzwerkbildung, Energiegemeinschaft, Wissenstransfer

Gegenstand und Ziele des Projektes

Albanien ist mit 98 % bei der Stromerzeugung fast ausschließlich von der Wasserkraft abhängig und zukünftig verstärkt prognostizierten hydrologischen Extremsituationen und somit Problemen bei der Energieversorgungssicherheit ausgesetzt. Das Land hat sich als Mitglied in der europäischen Energiegemeinschaft und als EU-Beitrittskandidat jedoch verpflichtet, seine Wirtschaft zu dekarbonisieren, die Energieeffizienz zu steigern, das Potenzial an erneuerbaren Energien zu nutzen und dabei eine Diversifizierung der Stromerzeugung von Wasserkraft auf andere erneuerbare Energiequellen umzusetzen. Angetrieben von der Motivation, die eigene Energiesicherheit zu erhöhen, sich vor steigenden Energiepreisen zu schützen und eine aktive Rolle im Kampf gegen den Klimawandel einzunehmen, wenden sich darüber hinaus auch Bürger*innen und Unternehmen dieser Region zunehmend den erneuerbaren Energien zu, obwohl sie dabei auf zahlreiche Hindernisse stoßen.

Das Vorhaben zielt darauf ab, sowohl erneuerbare Energien in Albanien als auch die Bürger*innenbeteiligung an der Energiewende zu fördern und hierbei gleichzeitig Geschlechtergerechtigkeit zu stärken. Angesprochen werden vor allem albanische Unternehmerinnen im ländlichen Raum, Angehörige einkommensschwacher Haushalte und junge Menschen. Sie sollen in Schulungen und Austauschveranstaltungen das Potenzial von Bürger*innenenergie sowie Eigenverbrauch und Eigenerzeugung von erneuerbaren Energien für das individuelle Handeln erkennen, verstehen lernen und in eigenen Aktivitäten umsetzen. Somit sollen sie befähigt werden, die Energiewende im Sinne der Akzeptanz und Selbstwirksamkeit selbst mit in die Hand zu nehmen, die eigene Energieversorgung sicherzustellen und bestenfalls darüber hinaus grüne Arbeitsplätze zu schaffen.

Ein weiterer Fokus des Projekts liegt darin, die Rahmenbedingungen im Land mit Bezug zur Nutzung verschiedener erneuerbarer Energiequellen sowie zur Gründung von Erneuerbaren Energiegemeinschaften schrittweise zu verändern. Hierfür soll mit politischen Entscheidungsträger*innen in Dialog getreten werden und ein Capacity Building erfolgen.

Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes

Erneuerbare Energiegemeinschaften stellen ein für Albanien innovatives Konzept dar, um die dezentrale Erzeugung und Versorgung mit erneuerbaren Energien voranzutreiben. Noch steht die Entwicklung von Energiegemeinschaften in diesem Land am Anfang, insofern ist eine Qualifizierung der Akteur*innen von großem Interesse und großer Bedeutung – insbesondere als Alternative zum immer wieder diskutierten und umgesetzten Ausbau von Kleinst- und Kleinwasserkraftwerken, die die teilweise noch unberührten Flusslandschaften Albaniens und anderer westlicher Balkanländer beeinträchtigen. Als Multiplikator*innen sollen die avisierten Zielgruppen zum Aufbau neuer Strukturen in vielen Regionen Albaniens beitragen.

Besondere Aspekte des Projektes

Der besondere Aspekt dieses Projekts liegt im Grundgedanken, Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten, insbesondere mit Blick auf die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle der Frau. Menschen werden in ihrer Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, an der Universität oder in ihrer Stadt befähigt, Energieinitiativen starten zu können. Partizipation und Inklusion werden die allgemeine Akzeptanz der Energiewende erhöhen, die Energiewende mitzugestalten und damit den dringend benötigten Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen.

Förderthema 6: Erneuerbare Energie, Energieeinsparung und -effizienz

Projektdurchführung:

Wirkungsorte: Deutschland, Albanien

Förderzeitraum: November 2023 bis November 2025

Projektkosten: Gesamtvolumen: 174 705 Euro, Förderung durch DBU: 121 905 Euro

DBU-AZ: 38996


Stand: 29.02.2024

Bilder: © Milieukontakt