Der fortschreitende Klimawandel und die aktuelle politische Lage bedingt durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zwingen Deutschland zur beschleunigten Umsetzung konkreter Anpassungsprozesse im Rahmen der Energiewende. Für die Realisierung der erforderlichen Energieeinsparungen und den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien fehlen aber insbesondere im Handwerk die Fachkräfte. Das Projekt „Energiesicherheit und Energiewende: Fachkräfteweiterbildung für Klimaschutz und Erneuerbare Energien – Innovative Qualifizierungsmodule auch für geflüchtete Ukrainer*innen“ trägt als ein kleiner weiterer Beitrag zu einer klimafreundlichen und krisensicheren Energieversorgung bei.
Konzepte entwickelt für bundesweite Bildungs- und Umweltzentren des Handwerks
Vor Entwicklung der neuen Qualifizierungsmodule werden in einer dreimonatigen Bedarfsanalyse zunächst prioritäre Qualifizierungsbedarfe erfasst und präzisiert. Mithilfe der Ergebnisse wird zunächst ein eigenständiger Lehrgang zur Kompetenzentwicklung im Bereich Klimaschutz und Energiesicherheit entwickelt. Als dritter Projektbaustein werden mögliche Anpassungserfordernisse an bestehende Meistervorbereitungen identifiziert und entsprechende Ergänzungsmodule entwickelt. Im Anschluss wird ein Train-the-Trainer-Kurs konzipiert, wodurch die zuvor entwickelten Konzepte bundesweit an andere Bildungs- und Umweltzentren des Handwerks verbreitet werden können. Alle Qualifizierungsmodule werden 2024/25 modellhaft erprobt und evaluiert. Da zeitgleich zum Fachkräftemangel aktuell ein hoher Zustrom von Geflüchteten aus (der) Ukraine herrscht, setzt sich das Projekt außerdem zum Ziel, dieses Potential zu nutzen und besonders Ukrainer*innen mit passender Vorerfahrung aber auch Menschen aus anderen EU-Beitrittskandidatenländern in die Pilotphase zu integrieren.
Bilanz des Projekts:
In einem 200-stündigen berufsbegleitenden Lehrgang „Energiemanagement Photovoltaik“ qualifizierten sich zum einen 15 Teilnehmende mit technischem Interesse und unterschiedlichen beruflichen Hintergründen für die Tätigkeit in Haustechnik- und Solarfachbetrieben. Zum anderen setzten sich 100 angehende Meister*innen aus sieben verschiedenen Gewerken intensiv mit dem Thema Energieeffizienz im Betrieb auseinander.
Die Fachdozent*innen betonten die hohe Motivation der Teilnehmenden und hoben die Vielzahl unterschiedlicher Menschen aus verschiedenen Gewerken als besonders gewinnbringend hervor. Den Kurs „Energiemanagement PV“ schloss eine Ukrainerin als Beste von 15 Teilnehmenden ab. ZEWU und DBU zeigen mit dem Projekt, dass innovative Weiterbildungen ein zentraler Schlüssel zur Integration und erfolgreichen grünen Transformation sind.
Das Projekt „Fachkräfteweiterbildungen für erneuerbare Energien und Klimaschutz – Innovative Qualifizierungsmodule auch für geflüchtete Ukrainer*innen“ ist Teil des innovativen „Energiewende-Qualifizierungs-Cluster“ der DBU (Qualifizierung für die Energiewende – DBU). Dieses umfasst zehn Vorhaben.
Projektdurchführung: ELBCAMPUS Kompetenzzentrum Handwerkskammer Hamburg Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik
DBU-AZ: 38413
Förderzeitraum: Mai 2023 – Oktober 2025