Projekt 34809/01

Zukunftsdialog 2020 – Jugendliche und Vertreter/-innen der Agrar- und Ernährungswirtschaft entdecken gemeinsam Themen der Nachhaltigkeit

Projektträger

Universität Vechta NieKE - Nds. Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft
Driverstr. 22
49377 Vechta
Telefon: +49 4441 15 405

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projekts „Zukunftsdialog2020“ war es, Schulen und Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft im Nordwesten Niedersachsens die Mittel zur Verfügung zu stellen, die benötigt werden, um langfristig in einen Dialog über aktuelle und zukünftige Gesellschaftsaufgaben zu treten. Schüler/innen und Unternehmensvertreter/innen sollen sich über das Projektende hinaus in Kooperationsprojekten begegnen, in denen sie Verbraucherverhalten und unternehmerisches Handeln unter den Aspekten der Nachhaltigkeit analysieren und diskutieren. Hierdurch sollen Nachhaltigkeitsbildung, -bewertung und -handeln in Schulen und Unternehmen gefördert werden. „Zukunftsdialog2020“ baute auf den Erfahrungen des Pilotprojekts „KURSZukunft“ (Universität Vechta, 2017-2018) auf und beabsichtigte inhaltliche Anpassungen zur Optimierung, Verstetigung und Ausweitung von Kooperationsprojekten mit dem
Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Projektzeitraum sollten insbesondere Workshopkonzepte und -materialien für Kooperationsprojekte entwickelt, erprobt, evaluiert und weiterentwickelt werden, die eine langfristige Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung ermöglichen: In jährlich wiederkehrenden Kooperationsprojekten (vorbereiteten Betriebserkundungen und/oder Unterrichtsbesuchen von Unternehmensvertreter/innen) sollen Schüler/innen der Jahrgangsstufen 8 bis 10 gezielte Fragestellungen und Verbesserungsvorschläge zu Themen wie beispielsweise Energieversorgung und Energie verbrauch im Unternehmen, Herkunft der Rohstoffe sowie Anbau-/Abbau- /Aufzuchtmethoden entwickeln und diese mit Unternehmensvertreter/innen diskutieren. Hierfür galt es die inhaltliche Verankerung der Kooperations- projekte im Rahmen der schulischen Richtlinien sicherzustellen. Zwecks Ausweitung und Verstetigung dieses Zukunftsdialogs zwischen Schulen und Unternehmen sollten mit den Lernpartnern (Schulen und Unternehmen) im Jahresrhythmus Planungs- und Feedbackgespräche geführt werden, auf Basis derer Projektpläne für das nächste Jahr der Zusammenarbeit
erstellt werden. Zudem sollten Schulungsangebote für Lehrkräfte entwickelt und durchgeführt werden, die den Lehrkräften die eigenständige Durchführung von Kooperationsprojekten zum Zukunftsdialog
erleichtern und sie als Multiplikator/innen in die Schulen entsenden.


Ergebnisse und Diskussion

Im Rahmen des Projekts „Zukunftsdialog2020“ wurden Konzepte und Lehr-Lern-Materialien für einen trainergestützten Einstiegsworkshop und für fünf vertiefende Unterrichtsprojekte entwickelt und auf Grundlage gemeinsamer Planungs- und Feedbackgespräche in der Zusammenarbeit von 13 allgemeinbildenden Schulen und 14 Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft im Nordwesten Niedersachsens zur Anwendung gebracht. Insgesamt erfolgten 44 Durchführungen. Sie fanden gänzlich in den Jahrgangstufen 8 bis 10, zumeist in den Profil-/Fächern Wirtschaft, Technik, Gesundheit und Soziales statt. Das Interesse von Schulen und Unternehmen zur Teilnahme am Zukunftsdialog und zur Durchführung o. g. Kooperationsprojekte war weitaus größer als vor Projektbeginn erwartet und ging gar über die Branche der Agrar- und Ernährungswirtschaft hinaus. Nicht zuletzt wegen des Pandemiegeschehens und der nur bedingten Einsatzmöglichkeit der entwickelten Konzepte und Materialien für digitale Umsetzungen, konnten nicht alle Anfragen und Planungen von Schulen und Unternehmen in die Tat umgesetzt werden. Das beabsichtigte Kontingent an Durchführungen Kooperationsprojekten wurde nichtsdestotrotz erreicht. Darüber hinaus erklärten Schulen und Unternehmen, die Kooperations- projekte im neuen Schuljahr 2021/22 und darüber hinaus wiederholt durchzuführen. Die Fortführung des Zukunftsdialogs zwischen Schulen und Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft über das Projektende hinaus gilt damit als gesichert; zumindest die Durchführung von vertiefenden Unterrichtsprojekten betreffend, die keine/n Trainer/in benötigen. Ebenso kann der Beitrag, den der mit dem Projekt angeschobene Nachhaltigkeitsdialog zwischen Schulen und Unternehmen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulen und Unternehmen leistet, bestätigt werden. Die Rückmeldungen der Schulen in den zum Projektende hin ausgegebenen Feedbackbögen bestätigen diesen Beitrag uneingeschränkt durch eine hohe bis sehr hohe Bewertungsgüte. Mit einer gleichfalls hohen bis sehr hohen Bewertungsgüte bestätigen die Schulen uneingeschränkt die Stärkung der Nachhaltigkeitsbildung und -bewertung bei Schüler/innen durch die erfolgten Kooperationsprojekte. Die mittels der Feedbackbögen erhaltenen Rück- meldungen zu den beiden Items, die die durch die Kooperationsprojekte erreichte Wirkung im Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung in den Unternehmen abfragen, spiegeln demgegenüber im Durchschnitt eine mäßige Bewertungsgüte wieder. Dieses Auswertungsergebnis kann aus Sicht des Projektteams aus der Selbstwahrnehmung sowie aus einer geübten Nachhaltigkeitskommunikation einiger Unternehmen erklärt werden.
Allein durch die erforderliche Vorbereitung auf die Kooperationsprojekte gehen Unternehmensvertreter/innen zwangsläufig verschiedenen Nachhaltigkeitsfragen im Unternehmen nach und kommen mit Kolleg/innen darüber ins Gespräch.
Abgesehen von einer infolge des andemiegeschehens beantragten dreimonatigen (kostenneutralen) Projektverlängerung und eines vertretbaren Ausfalls der beabsichtigten Schulungsangebote für Lehrkräfte, wurden die Projektziele unter Einhaltung des Arbeits- und Zeitplans sowie der Kostenkalkulation erreicht.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Öffentlichkeitsarbeit wurde im engen Schulterschluss mit dem Projekt „KURS-Zukunft2020“ praktiziert, das die Strukturen für die Zusammenarbeit und den Zukunftsdialog zwischen Schulen und Unternehmen in Form von fest vereinbarten Lernpartnerschaften schafft: Es gibt einen gemeinsamen Projektflyer, auf der KURSZukunft-Webseite wird ausführlich über beide Projekte informiert, gleiches galt für Pressetermine und für den Besuch von Netzwerkveranstaltungen.
Veröffentlicht wurden zudem die entwickelten Lehr-Lern-Materialien für die vertiefenden Unterrichtsprojekte, die auf der KURSZukunft-Webseite unter https://www.kurszukunft.net/materialien/ zum Download bereitstehen.


Fazit

Das Interesse von Schulen und Unternehmen an einer Zusammenarbeit im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung und an den durch das Projekt „Zukunftsdialog2020“ bereitgestellten Inhaltsbausteinen (Basisworkshop und vertiefende Unterrichtsprojekte) ist groß und beschränkt sich nicht allein auf die Branche der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Mit dem Ziel, den Nach- haltigkeitsdialog gegen etwaige Hemmnisse für persönliche Begegnungen zwischen Schulen und Unternehmen, wie sie durch das Pandemiegeschehen auftraten, abzusichern und zukünftig auch zwischen Schulen und Unternehmen beliebiger Branchen und über den Nordwesten Niedersachsens hinaus zu führen, sollen in einem beantragten Folgeprojekt digitale Lehr-Lern-Module entwickelt werden, die branchenunabhängig sind, einen bundesweiten und schulformunabhängigen Richtlinienbezug aufweisen und zudem auf ein trainergestütztes Format, wie es für den Einstiegsworkshop vorliegt, verzichten.

Übersicht

Fördersumme

125.000,00 €

Förderzeitraum

01.05.2019 - 31.07.2021

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation