Projekt 26707/01

Entwicklung einer Mobilen Verdichtermaschine für großflächige Handelsfilialen (MVM)

Projektträger

Zesero GmbH
Am Gromberg 43
74906 Bad Rappenau
Telefon: 07951/296097-20

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Zesero GmbH hat ein Verfahren entwickelt und als Schutzrecht angemeldet, das die Sortierung, den Transport und die Verwertung der in Handelsfilialen anfallenden Verpackungsmaterialien erheblich vereinfacht und die damit verbundenen Kosten deutlich reduziert. Wesentlicher Bestandteil dieses Verfahrens ist eine Mobile Verdichtermaschine mit der beispielsweise die beim Einräumen von Waren anfallende Kartonage direkt am Regal der Handelsfiliale verdichtet werden kann.

Eine Mobile Verdichtermaschine für Handelsfilialen stellt insbesondere aufgrund der Größenvorgaben und des Einsatzes unter Publikumsverkehr erhebliche Anforderungen an die Konstruktion.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAufgrund der Komplexität des Projektes wird dieses in zwei Projektphasen aufgeteilt. Die Projektphase I beinhaltet folgende Teilbereiche:

Der Teilbereich Projektplanungsphase dient der konkreten Erfassung und Analyse der Kundenwünsche zur Spezifikation der Maschinenanforderungen. Dabei werden Methoden der Marktbeobachtung, Vertriebsüberlegungen, sowie neue Erkenntnisse aus der Fertigungstechnologie mit einbezogen. Weitere Elemente der Produktplanungsphase sind die Erstellung und Auswertung von Marktprognosen, Trendstudien und die Ermittlung von Absatzchancen unter Zugrundelegung der vorhandenen technischen und finanziellen Möglichkeiten. Als Meilenstein ergibt sich ein aus technischen und vertrieblichen Aspekten zusammengesetztes Produktkonzept.

Im Teilbereich Produktkonzeptionsphase wird basierend auf den Markterkenntnissen der Produktplanungsphase die Mobile Verdichtermaschine unter Berücksichtigung des Einsatzortes, des Einsatzzwecks, sowie der gültigen technischen und rechtlichen Anforderungen konzipiert. Als Meilenstein der Produktkonzeptionsphase ergibt sich ein Lasten-/Pflichtenheft für die weitere Umsetzung.


Ergebnisse und Diskussion

Ein Prototyp der Mobilen-Verdichtermaschine wurde in den Kaufland Märkten Nürnberg und Erlangen im Rahmen eines Vorversuchs getestet. Dabei wurde festgestellt, dass die Mitarbeiter heute zwischen 4.400 und 4.800 Stunden pro Jahr und Markt für die hausinterne Entsorgung einsetzen. Das entspricht rund drei Vollzeitstellen, die ausschließlich für die hausinterne Entsorgung tätig sind. Durch das Zesero-Entsorgungssystem kann der Aufwand für die hausinterne Entsorgung um 800 bis 1.900 Stunden pro Jahr reduziert werden. Es bietet sich die Möglichkeit, die Präsenz insbesondere von kostenintensiven Mitarbeitern auf der Verkaufsfläche zu erhöhen.

Große Mengen an Kartonage- und Folien-Wertstoffe werden als Abfall zur Verwertung entsorgt. Der Abfall wird in den meisten Fällen in Presscontainern gesammelt. Dadurch werden Wertstoffe der Verbrennung zugeführt, die recycelt werden können. Es entstehen unnötige und vermeidbare CO2-Emissionen.

Bei dem neuen Entsorgungssystem werden die Abfälle bereits an der Anfallstelle sortiert. Der Mitarbeiter hat bei Kartonagen keine und bei Folie nur noch bedingt die Möglichkeit, diese falsch in den AzV einzuwerfen. Die Anzahl an Fehlwürfen reduziert sich erheblich. Bei der Verwendung des Zesereo-Entsorgungssystems entfallen die herkömmlichen Kartonage- und Folienpressen, was zu einer Reduzierung des Stromverbrauchs führt.

Die von der Mobilen-Verdichtermaschine erzeugten Kartonage- und Folienrundballen bieten die Möglichkeit, diese auf Europaletten zu lagern und zu transportieren. Dadurch können die bestehenden Leergut-Rücktransporte zum Zentrallager für den Umschlag und Vermarktung der Wertstoffe genutzt werden. Der Transport von Kartonage und Folie zum Zentrallager verursacht keine zusätzlichen CO2-Emissionen.

Die hergestellten Rundballen können direkt zu Verwertungsanlagen transportiert und dort weiterverarbeitet werden. Beim Einsatz von Presscontainern werden diese von einem Entsorgungsbetrieb abgeholt. Auf dem Betriebsgelände des Entsorgers wird das Material abgekippt und in Großballen umgepresst. Anschließend werden die Ballen zu einer Verwertungsanlage transportiert und der Verwertung zugeführt. Dieser arbeits- und energieintensive Schritt entfällt beim Zensereo-Entsorgungssystem.


Fazit

In einem Praxistest in Filialen der Unternehmen Kaufland und Lidl in Nürnberg und Erlangen konnte nachgewiesen werden, dass die Umweltbelastung durch CO2 reduziert werden kann. Für die Filialen in Nürnberg beträgt die Entlastung 26.483 kg pro Jahr und in Erlangen sogar 48.692 kg pro Jahr. Das Zesero-Entsorgungssystem bietet die Möglichkeit, die Sammlung und Verwertung von Abfall-/Wertstoffen in Filialbetrieben des Einzelhandels effizienter zu gestalten. Eine erhebliche Umweltentlastung kann somit erreicht und ein Beitrag zu einer nachhaltigen Verpackungsentsorgung geleistet werden.

Übersicht

Fördersumme

48.391,00 €

Förderzeitraum

11.12.2008 - 11.09.2009

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik