Projekt 25443/01

Grüne Klasse!

Projektträger

Bundesgartenschau Gera undRonneburg 2007 gGmbH
Gagarinstr. 81
07545 Gera
Telefon: 0365/55 20 08 35

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Vom 27. April bis 14. Oktober 2007 fand die erste Bundesgartenschau im Land Thüringen statt.
Im Ausstellungskonzept der Bundesgartenschau Gera und Ronneburg wurden neben den verschiedensten gärtnerischen Ausstellungsbeiträgen, Veranstaltungen sowie Spielbereichen auch Erlebnisstationen und Bildungsangebote im Umweltbereich unter dem Titel Grüne Klasse! umgesetzt sowie durchgeführt. Durch den Hintergrund der ehemaligen uranbergbaulichen Nutzung rund um Ronneburg wurden besonders Jugendliche für verschiedenste Natur- und Umweltthemen in Ahnlehnung an die ehemalige uranbergbauliche Nutzung sensibilisiert und aufgeklärt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- An verschiedenen Umwelterlebnisstationen auf dem BUGA-Gelände (z. B. Klimaerlebnispfad, Nachwachsende Rohstoffe, Wildobstgarten, Station Boden oder einer Ausstellung zum Thema Selbsthilfe der Natur) wurden fachlich und erlebnisreich aufbereitete Bildungsangebote speziell für Jugendliche durchgeführt.
- Die Erlebnisstationen (= attraktive Bildungsstätten) wurden seitens der BUGA 2007 GmbH im BUGA-Ausstellungsbereich Neue Landschaft Ronneburg errichtet. Diese ehemalige uranerzbaulich genutzte Landschaft zeichnet sich durch eine deutschlandweite Einmaligkeit aus.
Auf Grund der ehemaligen ökologischen Katastrophe, die im Ronneburger Gebiet über mehrere Jahrzehnte entstanden ist, lehnten sich die begleitenden Umweltbildungsangebote an die Veränderung eines Landschaftsraumes und die Folgen des Uranbergbaus für die Natur an. Diese Darstellung hat unter die-sem historischen Hintergrund ein in Deutschland einzigartiges Alleinstellungsmerkmal.
- Die Durchführung der umweltpädagogischen, breit gefächerten Angebotspalette erfolgte in Koopera-tion mit einer Vielzahl von lokalen und regionalen Anbietern, die intensiv seit Juli 2006 akquiriert wurden.
Es entstand somit über den Zeitraum Vorbereitung sowie Durchführung der BUGA 2007 eine intensive Zusammenarbeit mit über 50 verschiedenen Vereinen, Verbänden und Institutionen.
Darüber hinaus konnten für die Durchführung der Bildungsangebote für die Zielgruppe Jugendliche weitere kompetente Kooperationspartner, wie Universitäten, Fachhochschulen und Forschungsinstitute aus Thüringen gewonnen werden.
- Weiterhin wurden verschiedene Möglichkeiten in der Werbung und im Marketing ausgelotet, um viele Jugendliche für die Angebote Grüne Klasse! zu gewinnen.


Ergebnisse und Diskussion

Insgesamt wurden 620 Bildungsangebote mit unmittelbaren und mittelbaren Bezug zum Urantagebau durchgeführt. Es wurde, um die Wirkungen der pädagogischen Bildungsmaßnahmen zu erfassen eine projektbegleitende Evaluierung mittels Fragebogen durchgeführt.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das Veranstaltungsangebot Grüne Klasse! mit den darin integrierten Angeboten mit Bezug zum Uranerzabbau sehr erfolgreich war. Die gesteckten Ziele wurden erreicht, dieses gilt insbesondere bei der verstärkten Ansprache der Zielgruppe Jugendliche und in der Einbeziehung von universitären Angeboten in Zusammenarbeit mit den Thüringer Hochschulen.
Insbesondere sind im Ergebnis der durchgeführten Evaluierung sowie der Veranstaltungen hervorzuheben:
- In der Vorbereitungsphase für spätere Großprojekte im Umweltbildungsbereich sollte geprüft und Möglichkeiten für Weiterbildungsveranstaltungen von Referentinnen und Referenten, die mit Gruppen zusammenarbeiten, gefunden werden. Im Rahmen der Fortbildung können sie von Fachleuten mit den unbedingt erforderlichen pädagogischen Grundregeln für die Betreuung vertraut gemacht werden.
- Angebote mit regionalen Bezügen und/oder gut erkennbaren Zielen und Inhalten, die den Lehrplänen entsprechen sowie Angebote, die in der Öffentlichkeit einen aktuellen Stellenwert haben und in der täglichen Diskussion sind, werden besonders häufig gebucht.
- Das Engagement und die Persönlichkeit der Durchführenden sowie ihre didaktisch-methodische Ausbildung, begleitet von solider Sachkompetenz und altersgerechten Kommunikationstechniken sind wesentliche Voraussetzungen, um mit wechselnden und oft unbekannten Teilnehmergruppen erfolgreich agieren zu können.
- Gedruckte Materialien und persönliche mündliche Informationen haben zurzeit noch den höchsten Stellenwert in der Informationssuche und -weitergabe. Dieses wird sich aber wahrscheinlich zukünftig ändern, wenn immer mehr Lehrerinnen und Lehrer den Umgang mit dem Internet sicher beherrschen und gute Zugangsbedingungen haben.
- Jugendliche der Altersgruppe über 15 Jahre, Gymnasiasten, Berufsschüler und Studenten, konnten mit entsprechenden Angeboten beworben werden, so dass dieses Ziel für die Grüne Klasse! erfüllt wurde.
- Die Begleitpersonen, vor allem Lehrerinnen und Lehrer, bewerten die Grüne Klasse! als sehr erfolgreich. Die in sie gesetzten Erwartungen konnte die Grüne Klasse! sehr gut bis gut erfüllen.
Um ein solches Großprojekt im Umweltbildungsbereich durchführen zu können, bedarf es weiterhin:
- zuverlässiger und fachlich kompetenter Kooperationspartner, um eine interessante und abwechslungsreiche Themenpalette bieten zu können,
- hilfsbereiter Servicemitarbeiter auf dem Gelände selbst,
- eines guten Finanzierungskonzeptes mit langfristiger Planung,
eines gut eingearbeiteten Teams. Die Qualität der Arbeit mit dem Team ist von ganz entscheidender Bedeutung für den reibungslosen Ablauf, die Organisation, den guten Kontakt zu allen beteiligten Partnern sowie das schnelle und umsichtige Reagieren bei unvorhergesehenen Schwierigkeiten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Durch die Präsentation des Bildungsprogramms Grüne Klasse! auf Messeständen, in Schulleiterkonferenzen oder den Internetseiten des Thüringer Kultusministeriums konnte intensiv für das Projekt geworben werden.
Weiterhin wurde ein Flyer, eine Bildungsbroschüre sowie Poster angefertigt und an alle Schulen Thüringens, Bayern (Franken), Sachsen und Sachsen-Anhalt versendet. Begleitende Berichte in Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen erhöhten während der BUGA den ständigen Bekanntheitsgrad.
Die Dokumentation der Ergebnisse (insbesondere der Evaluationsergebnisse) erfolgte in Form eines um-fangreichen Abschlussberichtes, welcher Anfang Januar 2008 an alle Partner und Beteiligte versendet wurde.


Fazit

Die Region Gera und Ronneburg hat durch die Bildungsangebote der Grünen Klasse! eine beispielhafte Infrastruktur auf der BUGA im Bereich der Umweltbildung erhalten, die bewahrenswert ist. Viele Schulen aus dem Raum Ostthüringen nutzten die verschiedensten Bildungsangebote der Grünen Klasse! teilweise mehrfach im Laufe eines Schuljahres.
Die geschaffenen Grundlagen für Umweltbildung im Freistaat Thüringen auf dem BUGA-Gelände sind es wert, dass sie auch zukünftig genutzt und späteren Lernenden zur Verfügung stehen.
Der Freistaat Thüringen, der Landkreis Greiz sowie die Städte Gera und Ronneburg tragen eine große Verantwortung bezüglich der Weiterführung, Pflege und Nutzung der vorhandenen modellhaften Voraus-setzungen für eine erfolgreiche Umweltbildung zukünftiger Generationen. Das geknüpfte Netzwerk der Partner für die durchgeführten Veranstaltungen gilt es weiter auszubauen und zu festigen.

Übersicht

Fördersumme

44.400,00 €

Förderzeitraum

03.04.2007 - 02.04.2008

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation