Projekt 24550/09

Erstellung eines Handbuches für Kosten- und Kostenver-gleichsberechnungen für Planung, Bau, Betrieb und Unterhalt von Wasserver- und Abwasserentsorgungssystemen in Rumänien, Bulgarien, Ungarn und der Slowakei

Projektträger

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
Telefon: 02242/872103

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Projekt diente der Unterstützung der Länder Bulgarien, Kroatien, Rumänien, der Slowakei und Ungarn bei der Erarbeitung und Einführung einer Arbeitshilfe, die die ökonomischen Fragestellungen infrastruktureller Maßnahmen der Wasserver- und -entsorgung im ländlichen Raum betrifft. Bei dieser Infrastruktur handelt es sich in den allermeisten Fällen nicht um Großprojekte nach den Kriterien der EU, für die CBA-Anleitmaterialien zur Verfügung stehen. Für die darunter liegenden zu planenden, auszuführenden und zu betreibenden Systeme besteht mithin ein Bedarf an angepassten Instrumenten zur Behandlung der Wirtschaftlichkeitsaspekte. Das methodische Rüstzeug stellt für diesen Bereich die dynamische Kostenvergleichsrechnung bereit, wie sie in Deutschland seit vielen Jahren als anerkannter Standard eingesetzt wird.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAufbauend auf den in den 5 Ländern vorhandenen einschlägigen Dokumenten und dem in Deutschland vorhandenen Regelwerk war es fachliches Ziel des Workshops, den Entwurf eines Anwenderhandbuchs zu erstellen, das sich der ökonomischen Analyse widmet. Nicht nur die wirtschaftliche Bewertung von Alternativen im engeren Sinn wurde betrachtet, sondern der gesamte Planungsprozess, denn mit Einbeziehung des jeweils entscheidungsrelevanten Zielsystems und der darauf abgestimmten Erfassung der Alternativen sollte sich eine belastbare Aussage über die ökonomische Effizienz machen lassen.

Die Erarbeitung des Anwenderhandbuchs diente der Vorbereitung der Teilnehmer auf die im eigenen Land zu übernehmende Multiplikatorfunktion (außer: Kroatien - hier nahmen die Teilnehmer nur am Workshop teil). Die Einführung konsequenten wirtschaftlichen Handelns bei der Planung, dem Bau und Betrieb sowie der Unterhaltung infrastruktureller Wasserver- und -entsorgungssysteme erfordert gerade im ländlichen Raum ein hohes Maß an Bewusstseinsbildung und Verhaltensänderung. Die entsprechenden Schulungsmaßnahmen hatten daher einen hohen Stellenwert.


Ergebnisse und Diskussion

Vom 8. - 12. 3. 2010 fand im Hause DWA der Workshop on the Elaboration of a Users Manual statt. Unter der Leitung von Herr Professor Dr. Schmidtke und Herrn Kovacs wurde der erste Entwurf des Handbuchs zur Kosten-Nutzen-Rechnung unter Einbeziehung der länderspezifischen Voraussetzungen erarbeitet. Am 12.3. fand eine Präsentation der Ergebnisse gemeinsam mit der DBU durch Professor Schmidtke und die Vertreter der jeweiligen Länder statt. Eine Teilnehmerliste, der Stundenplan, die Workshopergebnisse sowie die Bewertung des Workshops durch die Teilnehmer liegen der DWA vor.
Professor Schmidtke überarbeitete den im Workshop erstellten Entwurf. Der überarbeitete Entwurf wurde den Teilnehmern in den Ländern zwecks Kommentierung zugestellt. Pro Land sammelte ein Experte die Kommentare und übermittelte sie an Professor Schmidtke. Diese Experten trafen sich vom 29.11.2010 bis 1.12.2010 in München mit Professor Schmidtke und überarbeiten das Handbuch einschließlich aller Kommentare. Sie legten dann die Endversion vor, die danach noch in die jeweiligen Landessprachen zu übersetzen ist.
Die Final Version in englischer Sprache lag Anfang Januar 2011 vor. Sie diente als Basis für die Übersetzungen. Sprachlich wurde die Final Version nochmals von einem Übersetzer überarbeitet (CD). Es ergaben sich jeweils im Zuge der nationalen Übersetzungen noch zusätzliche Anmerkungen/Ergänzungen. Bei dem Treffen der Projektbeteiligten zur Wasser Berlin am 5.5.2011 mit der DBU wurde die Planung von Pilotvorhaben für die Nationalen Workshops beschlossen. Die Ergebnisse der Sitzung am 5.5.2011 wurden protokolliert.

Vom 24.-27. Mai 2011 fand das Seminar Train-the-Trainer für die Trainer der Nationalen Workshops in den vier Ländern in Budapest statt. Die Teilnehmerliste und der Ablauf - organisatorisch wie fachlich - wurden vom Seminardirektor Professor Schmidtke in einer Aktennotiz festgehalten. Der Stundenplan der Veranstaltung sowie die Gestaltung der nationalen Workshops wurden vom Referenten zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer erhielten ein Teilnahmezertifikat als Qualifikationsnachweis für nationale Behörden.
Am 28.4.2011 führte Professor Schmidtke mit einigen Projektbeteiligten Gespräche bei Jaspers in Wien (gemeinsame Initiative der Europäischen Investitionsbank (EIB), Europäischen Kommission und Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD)) zur Information über das Projekt sowie Anerkennung durch die EU durch. Jaspers ist bereit, in einer Stellungnahme die Nützlichkeit der Anwendung zu dokumentieren und damit den Implementierungsprozess in den Ländern zu fördern.
Am 6./7. Oktober 2011 fand in Sofia der nationale Workshop des bulgarischen Verbandes BWA mit Unterstützung von Prof. Schmidtke statt. In der Zeitschrift Bulaqua wurde zudem darüber berichtet. Der ungarische Verband MaSzeSz führte den nationalen Workshop am 24./25. November 2011 in Budapest durch.
Am 15. Und 16.3.2012 fand in Timisoara in Rumänien der Workshop der rumänisch-deutschen Stiftung Aquademica statt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Nach dem Workshop in Hennef im März 2010 erschien im September 2010 in der Mitgliederzeitschrift KA eine Projektbeschreibung. In der Zeitschrift Bulaqua des bulgarischen Verbandes wurde ebenfalls berichtet.
Am 6.04.2011 fand in Budapest eine internationale Konferenz zum Thema Development and Mainte-nance of Water Infrastructure in the CEE Region with EU Financial Support) mit 140 Teilnehmern statt. Die Konferenzbroschüre sowie der Beitrag von Professor Schmidtke als Referent bei der Konferenz liegen vor.
Bei dem Treffen am 5.5.2011 in Berlin fand ein Austausch der Projektteilnehmer und Diskussion des Projekts mit der DBU statt. Es wurde beschlossen, dass die Verbände ein Konzept für einen Pilotworkshop erstellen. Bei innerhalb des Projektzeitraums stattfindenden Workshops sollte Herr Professor Schmidtke unterstützend tätig werden.
Im Fachkongress zur Wasser Berlin im Mai 2011 hielt Herr Kovacs (ungarischer Verband) am 5.5.2011 einen Vortrag über das Projekt (Beschreibung, Anwendbarkeit, Auswirkungen).


Fazit

Das Projekt hat die Vertreter der Verbände aus den vier Ländern mit der Projektbewertungsmethode ver-traut gemacht und die Trainer in die Lage versetzt, selbständig in ihren Ländern Trainings - einschließlich eines detaillierten Ablaufplans - durchzuführen. Dieses Projekt kann auch wegweisend für andere Länder sein, nicht nur für Südosteuropa, sondern andere (west-)europäische Länder. Bewertungen des Projekts durch die Partnerverbände liegen der DWA vor.

Übersicht

Fördersumme

114.800,00 €

Förderzeitraum

18.12.2008 - 17.12.2011

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Ressourcenschonung
Umwelttechnik