Projekt 23503/01

Musik als Medium der Umweltkommunikation – Erarbeitung einer Handreichung für Umweltpädagogen, Lehrer und Erzieher

Projektträger

Stiftung Musik-Kunst-Natur c/o Dr. Ursula Zenker
Joh.-Sebastian-Bach-Str. 12
09648 Mittweida
Telefon: 0351/4090434

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Quelle der Möglichkeiten unserer Lebensgestaltung und letztlich der Gestaltung gesellschaftlicher Entwicklungen wurzelt in der Aufmerksamkeit gegenüber der Natur.
Das Verhältnis zwischen Mensch und Natur drückt sich neben
der wirtschaftlichen Tätigkeit als Existenzsicherung und Bedürfnisbefriedigung,
der wissenschaftlichen Tätigkeit zum Erkenntnisgewinn und
der religiösen und spirituellen Auseinandersetzung gerade auch in
der musischen Welt von Musik, Kunst und Literatur aus.
Das Anliegen ist es daher, Musik im Spannungsfeld zwischen Mensch und Natur als Medium zu entdecken oder zugänglich zu machen, um es als Bildungspotential zu erschließen.
Um das allgemeine Ziel einer umweltgerecht und nachhaltig handelnden Gesellschaft zu erreichen, bedarf es ganzheitlich qualifizierter Persönlichkeiten. Der ganzheitliche Aspekt des Bildungsauftrages umfasst neben der Wissensvermittlung insbesondere auch die Herausbildung kommunikativer, sozialer und emotionaler Kompetenzen. Die Mehrzahl der bekannten Bildungsangebote folgt bisher kaum oder gar nicht einem ganzheitlichen Bildungsansatz. Die Komplexität der realen Welt und die Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung verlangen jedoch auch ganzheitlich gebildete Persönlichkeiten, die über die notwendigen Kompetenzen verfügen, ein quantitatives, ressourcenverbrauchendes Wachstum in ein qualitatives, kulturelles, ressourcenschonendes Wachstum zu überführen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Projekt ist vorgesehen,
theoretische und umsetzungsorientierte Grundlagen zu erarbeiten, die aufzeigen, wie Menschen über das Medium Musik erreicht werden können, um den Anforderungen einer nachhaltigen Ent-wicklung besser gerecht zu werden;
Bildungssequenzen zu entwickelt, die sich beispielhaft der Aufgabe nähern, ein Gespür zum Umgang mit Komplexität zu entwickeln;
Bildungsveranstaltungen durchzuführen, in denen ganzheitliche Bildungsansätze praktisch erprobt und verallgemeinert werden;
verallgemeinerbare Ergebnisse und Bildungsmodule in (Umwelt-) Bildungsnetzwerken zu verbreiten und zu veröffentlichen.
Bei der Verwirklichung der genannten Ziele soll ein besonderer Schwerpunkt auf den Einsatz von Musik in der Bildung gelegt werden.


Ergebnisse und Diskussion

Was kann angesichts weltweiter ökologischer Probleme Musik als Medium der Umweltkommunikation ausrichten? Sie kann dazu beitragen, dass durch Emotionalisierung der Bevölkerung eine Kultur des sichtbaren und direkten Engagements entwickelt wird, welche das weltweite ökologische Han-deln deutlich erhöht.
Mit dem Projekt wurden folgende Ergebnisse erreicht:
Erarbeitung theoretischer und umsetzungsorientierter Grundlagen der Arbeit mit Musik in der Umweltbildung, die aufzeigen, wie Menschen über das Medium Musik erreicht werden können, um den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung besser gerecht werden können;
Entwicklung von Bildungssequenzen, die sich beispielhaft der Aufgabe nähern, ein Gespür zum Umgang mit Komplexität zu entwickeln;
Erarbeitung einer Handreichung für Umweltpädagogen, Lehrer und Erzieher;
Durchführung von Bildungsveranstaltungen, in denen ganzheitliche Bildungsansätze praktisch erprobt und verallgemeinert wurden;
Erarbeitung und Uraufführung eines künstlerischen Werkes zur Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltige Entwicklung mit dem Titel Die Zukunft nach der Zukunft;
Entwicklung verallgemeinerbarer Ergebnisse zur Nachnutzung in (Umwelt-) Bildungsnetzwerken
Bei der Verwirklichung des Projekts standen die Musik und ihre Möglichkeiten bei der Umweltbildungs-arbeit in besonderer Weise im Vordergrund.

Im Projekt wurden die biologischen Grundlagen, die grundsätzlichen methodischen Optionen und die Realisierungsmöglichkeiten dargestellt. In praktischen Umweltbildungsveranstaltungen wurden die Entwicklungen erprobt.
Insgesamt wurden dabei folgende Fragen behandelt und deren Beantwortung durch Vorschläge für die Bildungsarbeit abgeleitet:
1. Wie kann die Notwendigkeit geeigneter Maßnahmen zur globalen Nachhaltigen Entwicklung vermittelt werden?
2. Wie kann die Dringlichkeit des sofortigen Handelns vermittelt werden?
3. Wie kann konkretes Handeln motiviert und initiiert werden?

Mit den vorliegenden Beispielen werden ein im Projekt praktiziertes Erfahrungswissen zum Thema Hö-ren- akustische Ökologie - Musik in Aufbau, Ablauf, Didaktik, psychologischer und pädagogischer Wirksamkeit sowie praktischer Durchführung verallgemeinerbar dargestellt. Neben dem Hören und Spielen mit Umweltklängen geht es besonders um die Anwendung selbst gespielter Musik als Mittel zur Umwelt-bildung.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Projekt wurde insbesondere durch die Veranstaltungstätigkeit in der Öffentlichkeit bekannt. Darüber hinaus wird die Veröffentlichung der Handreichung für Umweltpädagogen, Lehrer und Erzieher dazu beitragen, die Projektergebnisse und deren Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt einer breiten und interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen


Fazit

Musik eignet sich in besonderer Weise als Medium für die Umweltbildung. Das Projekt hat dazu beigetragen, Menschen bewusst zu machen, dass sie selbst Teil der Natur sind. Mit der gefühlsmäßigen Erschließung dieses Sachverhalts entwickelten sich Achtung, Aufmerksamkeit und Dankbarkeit gegenüber der Natur in einer viel tieferen Dimension, als es je im kognitiven Bereich möglich gewesen wäre.

Übersicht

Fördersumme

42.000,00 €

Förderzeitraum

01.11.2005 - 01.01.2007

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation