Projekt 22494/01

Generationsübergreifende Umweltbildung im böhmisch-sächsischen Grenzgebiet

Projektträger

Trägerverein Naturschutzstation Schloss Neschwitz e. V.
Park 1
02699 Neschwitz
Telefon: 035933/30077

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projektes ist die Schaffung einer Kommunikationsplattform zwischen zwei Nationalitäten und zwei Generationen zur Erhöhung des Umweltbewusstseins. Es soll ein Prozess in Gang gesetzt werden, der den Erfahrungsaustausch zwischen der älteren Generation und Kindern bzw. Jugendlichen in den beiden europäischen Regionen Böhmen und Sachsen zur Weitergabe historisch gewachsenen Wissens über die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ermöglicht. Durch das Projekt soll ein umweltgerechtes Handeln der unmittelbaren Projektteilnehmer sowie von Personen im weiteren Umfeld der Projektrealisierung erreicht werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Verlauf von zwei Jahren werden im Rahmen des Projektes themen- und erlebnisorientierte Werkstätten und Umweltcamps für Kinder und Jugendliche in enger Zusammenarbeit mit Senioren von den Kooperationspartnern gemeinsam geplant und durchgeführt.
Der erste Schritt zur Umsetzung des Projektes besteht im Gewinnen von Senioren mit herausragenden Kompetenzen auf bestimmten Fachgebieten. Zu diesen Fachgebieten zählen z.B. traditionelle Herstellungsverfahren sowie Anbaumethoden nachwachsender Rohstoffe. Ziel ist es, dass Senioren, ihr über viele Jahre gewachsenes Wissen sowie ihre Erfahrungen an Kinder und Jugendliche aus Kinderheimen und ähnlichen Einrichtungen durch die Mitarbeit im Rahmen themenorientierter Werkstätten weitergeben.
Inhalt der Werkstätten sind Themen, wie z. B. Ökologie und Naturschutz, nachwachsende Rohstoffe, erneuerbare Energien. Jede Werkstatt stellt ein in sich abgeschlossenes Teilprojekt dar und besteht aus einem Trainingsteil (Durchführung im jeweiligen Umweltbildungszentrum der Vereine) und einem Pra-xisteil (Durchführung im jeweiligen Kinderheim bzw. seiner Umgebung). Im ersten Projektjahr werden auf deutscher wie auch auf tschechischer Seite jeweils sechs Werkstätten durchgeführt (je 2-3 Tage). Nach gemeinsamer Auswertung und Erfahrungsaustausch zu den Werkstätten und den durchgeführten praktischen Maßnahmen, werden im zweiten Projektjahr die Themen spiegelbildlich bearbeitet. In jedem Projektjahr findet ein gemeinsames Umweltcamp statt.


Ergebnisse und Diskussion

Durch das Projekt wurden intensive Kontakte zwischen den beiden Partnervereinen initiiert. Es entstanden Kooperationen mit Kinderheimen, welche vorher keinen Zugang zu Umweltbildungsangeboten hatten. Durch die Einbeziehung von Senioren in das Projekt, konnte generationsübergreifende Umweltbil-dung praxisnah umgesetzt werden.
Folgende Aspekte wurden besonders deutlich:
Es zeigte sich ein deutlicher Bedarf an Umweltbildung in Kinderheimen
Kinderheime als Lebensumfeld bieten vielfältige Möglichkeiten umweltbewusstes Handeln in den Alltag zu integrieren.
Vor allem praktische Handlungsanregungen stießen bei den Kindern und Jugendlichen auf Interesse
Herausragende Bedeutung des grenzüberschreitendes Aspektes
Durch die gemeinsamen Camps mit tschechischen und deutschen Teilnehmern wurden Vorurteile abgebaut
Spiele und gemeinsame Erlebnisse ermöglichten trotz der Sprachbarrieren das gemeinsame Kommunizieren
Es war schwierig, engagierte Senioren zu gewinnen.
Diejenigen welche sich in das Projekt einbrachten, verbanden damit sehr positive persönliche Erleb-nisse.
Durch wiederholte Begegnungen von Senioren und Kindern bzw. Jugendlichen aus den Heimen entstanden in einigen Fällen tatsächlich Beziehungen ähnlich Großeltern / Enkeln.
Generationsübergreifende Arbeit ist ein großer Gewinn für die Beteiligten!


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisse des Projektes wurden auf einer zweisprachigen CD-ROM zusammengefasst. Diese CD haben alle Projektteilnehmer erhalten. Künftig kann sie von Kinderheimen bei der Naturschutzstation Neschwitz bezogen werden.
Die Projektleiter der Naturschutzstation und von Suchopyr berichteten bei mehreren Veranstaltungen des Netzwerkes Umweltbildung Sachsen (NUS) über das generationsübergreifende Projekt, seine Ziele und Methoden.


Fazit

Die Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern Naturschutzstation Neschwitz und Suchopyr verlief sehr erfolgreich. Aufgaben und Verantwortlichkeiten waren klar geregelt. Es entstanden viele neue Ansatzpunkte für weitere gemeinsame Projekte.
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Kinderheimen und ähnlichen Einrichtungen verlief recht kompliziert und wurde bei Antragstellung etwas unterschätzt. Trotzdem gelang es, während der Projekt-laufzeit verlässliche Partner zu gewinnen und in eine langfristige und kontinuierliche Umweltbildungsar-beit zu integrieren.
Hauptaugenmerk des Projektes lag auf der Gewinnung von engagierten Senioren als Lektoren für die jeweiligen Werkstätten. Beiderseits der Grenze gestaltete sich die Suche nach engagierten Senioren als schwierig. Diejenigen, welche jedoch gewonnen werden konnten, zogen aus den Begegnungen mit den Kindern und Jugendlichen der Kinderheime sehr positive persönliche Erfahrungen. Ihr Wissen war gefragt und wurde wertgeschätzt. Sie brachten ihre Erfahrungen und Kenntnisse im schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen ein, zeigten alte Handwerkstechniken und halfen bei der praktischen Umset-zung verschiedener Naturschutzmaßnahmen. In einigen Fällen entstanden Beziehungen ähnlich dem Großeltern / Enkelverhältnis.
Grenzüberschreitende Camps mit Kindern und Jugendlichen aus Kinderheimen in Zusammenarbeit mit Senioren werden von den Projektpartnern weitergeführt

Übersicht

Fördersumme

120.000,00 €

Förderzeitraum

28.02.2005 - 27.02.2007

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Naturschutz
Umweltkommunikation