Projekt 21137/01

Beratung bei der Planung, Realisierung und Evaluation von kleineren Umweltausstellungsvorhaben in Niedersachsen

Projektträger

Universität LüneburgInstitut für Umweltkommunikation
Scharnhorststr.1
21335 Lüneburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Zeitgemäße Umweltausstellungen sind im Rahmen moderner Umweltkommunikation ein wichtiges und etabliertes Instrument, umweltbezogene Botschaften zu vermitteln und Verhaltensänderungen anzuregen. Viele der Ausstellungen werden von kleinen Verbänden und Institutionen an den Grenzen knapp bemessener finanzieller, personeller und zeitlicher Ressourcen in Eigenregie erstellt. Diese engagierten Anbieter sind teilweise überfordert, den veränderten Anforderungen an Umweltausstellungen zu genügen. Eine professionelle, praxisnahe Unterstützung dieser Einrichtungen beim Umsetzungsprozess ihrer Ausstellungen ist daher dringend notwendig, denn nur eine Ausstellung von guter Qualität ist ein geeignetes Mittel der Umweltkommunkation.
Mit dem Beratungs- und Qualifizierungsprojekt Ausstellung Inform! unterstützt das Institut für Umweltkommunikation der Universität Lüneburg fünf kleinere gemeinnützige Einrichtungen in Niedersachsen die eine Ausstellung mit Umweltbezug planen. Durch individuelle Beratung werden kleinere Einrichtungen fachlich in die Lage versetzt, eine zeitgemäße Umweltausstellung zu erarbeiten, die Qualität ihrer bestehenden Ausstellungen zu optimieren und ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Umweltbildung zu leisten.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAusstellung Inform! begleitet Umweltausstellungsprojekte in allen Planungsphasen. Je nach individueller Situation setzt die Beratung bei der Ideenfindung, der Ausstellungsplanung, der Realisation oder der abschließenden summativen Evaluation an. Das bausteinartige Serviceangebot umfasst Workshops, Übungen, Beratungsgespräche, Fachgespräche mit externen Referenten wie auch die Bereitstellung von Informations- und Arbeitsmaterialien. Das Angebot ist somit auch eine Qualifizierungs- oder Weiterbildungsmaßnahme für die in den jeweiligen Einrichtungen tätigen Mitarbeiter. Um die konkrete Umsetzung der erarbeiteten Ausstellungskonzeptionen zu unterstützen, wird nach erfolgter Beratung eine Anschubfinanzierung von 4.000€ je Einrichtung ausgezahlt.


Ergebnisse und Diskussion

Durch qualifizierte Beratung konnten zunächst fünf kleinere beispielhafte Naturkundemuseen und Umweltzentren in Niedersachsen darin unterstützt werden, die Qualität ihrer Ausstellungen zu verbessern. Je nach individueller Situation setzte die Beratung bei der ersten Ideenfindung, der Neukonzeption oder Überarbeitung von Umweltausstellungen sowie bei der alle Phasen umfassenden Ausstellungsevaluation an. In allen Vorhaben spielte das professionelle Ausstellungsmanagement eine herausragende Rolle. Durch prozessbegleitende Beratung wurden kleinere Einrichtungen bzw. ihre Mitarbeiter fachlich in die Lage versetzt, eine zeitgemäße Umweltausstellung zu erarbeiten und diese dank einer Anschubfinanzierung auch umzusetzen. Der Stand der Forschung und aktuelle Erkenntnisse aus der Praxis des Ausstellungswesens wurden somit an Multiplikatoren in den Einrichtungen weitervermittelt. Das Engagement vieler Ehrenamtlicher Mitstreiter wurde durch diese Hilfe zur Selbsthilfe gefördert.
Die laufende Ausstellungsarbeit in Museen und Umweltzentren wurde durch Qualifizierung der Mitarbeiter, Transfer von Informationen und Know-how unterstützt. Teamentwicklung bzw. der Aufbau von Netzwerken und Ausstellungsmanagement wurden am Beispiel etabliert. Klarere Profile und Konzepte ermöglichen es, umweltbildungsrelevante Ausstellungsziele effizienter zu erreichen. Es konnten fünf Umweltausstellungsvorhaben maßgeblich vorangebracht und mit sichtbaren Ergebnissen abgeschlossen werden. In allen Fällen wurden Spezialisten empfohlen, bzw. Verbindungen hergestellt z. B. zu Institutionen, über die eine Förderung möglich ist. Fundraising ist in allen fünf Einrichtungen von zentraler Bedeutung.
Aufgrund einer verzögerten Absage, konnte mit der Beratungsarbeit der fünften Einrichtung erst im September begonnen werden, daher war eine einmonatige Projektverlängerung notwendig. Die Kostenkalkulation ging auf.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Aufgrund des vielfach geäußerten Wunsches nach komprimierten Beratungsveranstaltungen wurden vom 26. bis 29. Oktober Tagesseminare (s. Flyer) zu den Themen Erfolgreiche Planung Informeller Umweltbildung, Evaluation in Ausstellungen: Planungshilfe oder Erfolgskontrolle?, Qualitätsentwicklung in der Umweltbildung - Nutzen und Umsetzung für die interessierte Fachöffentlichkeit durchgeführt. Das geplante Seminar Engagiert für Kultur: Ehrenamtliche Hilfe im Kulturbetrieb konnte leider nicht stattfinden. Äußerst engagierte Teilnehmer aus unterschiedlichen Einrichtungstypen von Zoo über Nationalpark bis zu Museum nahmen vielfältige Anregungen für ihre berufliche Praxis mit.
Zentrale Ergebnisse und Themen der Beratungsarbeit wurden in der Projektdokumentation Große Potentiale kleiner Ausstellungen für ähnlich strukturierte Institutionen bzw. Ausstellungsvorhaben anschaulich aufbereitet. Die Dokumentation wurde an alle Kontakte verbreitet und ist über das Institut für Umweltkommunikation zu beziehen. In einigen Veröffentlichungen während der Projektlaufzeit erschienen Artikeln mit Verweisen auf das Projekt (s. Abschlussbericht).


Fazit

Das Modellprojekt Ausstellung Inform! setzte wichtige Standards zur wirkungsvollen Optimierung von Umweltausstellungen und ihren Rahmenbedingungen. Die Ergebnisse des Beratungsprojektes liefern der Umweltausstellungsszene eine Bandbreite an Erfahrungen und Informationen zur weiteren methodischen Vertiefung und fachlichen Diskussion. Externe Beratung ist eine wirkungsvolle Methode, Umweltausstellungen zu optimieren und das damit betraute Team weiterzubilden. Eine Fortführung der Beratungsarbeit wäre z. B. mit einer Schwerpunktsetzung auf einzelne Themen wünschenswert.

Übersicht

Fördersumme

89.822,00 €

Förderzeitraum

28.11.2003 - 28.11.2004

Internet

www.uni-lueneburg.de

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation