Projekt 20901/01

Beseitigung der Hochwasserschäden am Nationalparkhaus Sächsische Schweiz

Projektträger

Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt
Riesaer Str. 7
01129 Dresden
Telefon: 0351/81416-774

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Durch das Elbehochwasser vom August 2002 entstanden am Gebäude und Außengelände des Nationalparkhauses Sächsische Schweiz massive Schäden. Der Wasserstand im Gebäude betrug im Höchststand 3,70 m, so dass das Erdgeschoss komplett und das erste Geschoss noch bis zu einer Höhe von 0,85 m überflutet wurden. Es entstand ein Gesamtschaden von über 1 Mio. an Gebäude, Haustechnik, Inventar und Außenanlagen. Mit Hilfe des Vorhabens sollen die nicht versicherten Schäden behoben und zerstörtes Inventar ersetzt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFür die Baumaßnahme Wiederaufbau Nationalparkhaus wurde ein Bauzeitenplan erstellt, der alle notwendigen Gewerke in ihrer Abfolge optimiert. Während in den ersten Monaten nach dem Hochwasser die bauerhaltenden Maßnahmen (Gebäudetrockenlegung, Entfernung nasser und geschädigter Bauteile) im Vordergrund standen, wurde seit Mitte Dezember mit dem Wiederaufbau begonnen (u. a. Putz innen, Fußbodenaufbau, Trockenbau u. ä.). Diese Arbeiten werden im überwiegenden Teil durch Versicherungsleistungen einschließlich der Bauleitung gedeckt. Mitte Januar ´03 kann mit den ersten Innengestaltungsarbeiten begonnen werden. Auf die DBU-Mittel entfallen hier vor allem die Bauleitung Innenausbau für die nicht versicherten Schäden (u. a. Decken- und Wandgestaltung, Einbau Kinderspiel-, Gastronomie-, Ausstellungs- und Aufenthaltsbereiche) sowie die Ersatzinvestitionen und Reparaturen von Einrichtungsgegenständen. Um eine rasche Abwicklung der Vorhaben zu ermöglichen und noch größere wirtschaftliche Schäden für die Region zu vermeiden, können die Einzelaufträge entsprechend der Vorgaben des Freistaates Sachsen zur Behebung von Hochwasserschäden freihändig an die Firmen vergeben werden, die auch während des ersten Hausaufbaus 2000/01 beauftragt worden waren. In der Regel liegen dort noch Planunterlagen vor, sodass die Ersatzinvestitionen finanz- und zeiteffektiv durchgeführt werden können. Beschränkte Ausschreibungen werden nur durchgeführt, wenn die ursprünglich beauftragte Leistung mangelhaft war oder die Firmen nicht mehr bestehen.


Ergebnisse und Diskussion

Wichtigstes Ergebnis des Vorhabens ist die möglichst rasche Wiederherstellung des Gebäudes einschließlich der Ausstattung und Außenanlagen. Zeitgleich werden die Daueraufgaben des Hauses (Besucherinformation, Begegnungs- und Bildungsstätte), soweit baulich möglich, weitergeführt. Mit einer Wiedereröffnung möglichst schon zum Saisonauftakt 2003 soll ein positives Zeichen in der wirtschaftlich stark zerstörten Tourismusbranche gesetzt und somit auch die Gesamtakzeptanz des Hauses in der Region noch weiter erhöht werden.
Bad Schandau ist nach einer Analyse des Landratsamtes einer der wirtschaftlich am stärksten betroffenen Orte der Katastrophenregion, da viele unabdingbare touristische Einrichtungen erst mittelfristig wieder hergestellt werden können (u. a. Elbbrücke, Haus des Gastes, Schrammsteinbad). Um einen wirtschaftlich nur langfristig wieder aufholbaren Einbruch der Besucherbelegung zu verhindern, sind besonders die öffentlich geförderten Einrichtungen gehalten, durch eine zügige Wiedereröffnung schnell wieder touristische Infrastruktur bereitzustellen. Der Bauzeitenplan des Nationalparkhauses ist daher auf ei-ne enge Gewerkeabfolge eingestellt, so dass eventuell schon Anfang April ´03, spätestens jedoch zu Ostern (=Saisonauftakt, 15.4.03) mit einer Wiedereröffnung des Hauses gerechnet werden kann. Parallel wird die örtliche Tourismusinformation (Haus des Gastes) durch Bereitstellung von Räumlichkeiten, gemeinsame Messeauftritte, Aufbau neuer Vertriebswege etc. unterstützt. Flankierende Drittmittelprojekte, u. a. zur Entwicklung neuer Leistungsangebote im Segment Kinder- und Jugendreisen (Programm Regionen aktiv des BMVE), zur Schaffung von arbeitsmarktunterstützenden Kreativwerkstätten (Programm Leader plus der EU) sowie zur Planung und Durchführung generationenübergreifender Veranstaltungen (Projekt Generationennetzwerk der DBU; AZ 18700) ergänzen das Grundangebot des Hauses, um dem Anspruch der Unterstützung wirtschaftlicher und sozialer Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Dies war im ersten Förderantrag an die DBU (AZ 12381) im Rahmen der unterstützenden Agenda - Arbeit der in das Haus integrierten Begegnungs- und Bildungsstätte als Auftrag formuliert und gleichrangig neben die Funktion Besucherinformation gestellt worden.
Auch wenn durch den hochwasserbedingten Wiederaufbau zur Zeit ein großer Teil der zur Verfügung stehenden Personal- und Zeitressourcen in der Baumaßnahme gebunden sind, werden dennoch die Arbeiten der Begegnungs- und Bildungsstätte fortgeführt. Im Bereich Besucherzentrum liegen während der Wiederaufbauzeit die Schwerpunkte der Aktivitäten in der Entwicklung eines neuen Marketingkonzeptes sowie in der weiteren bundesweiten Bekanntmachung des Hauses durch Messeauftritte und Direktakquise bei Reiseveranstaltern.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die vorhabenbegleitende Öffentlichkeitsarbeit gliedert sich prioritär in die Bereiche Pressearbeit, Veranstaltungen und regelmäßige Kundeninformation. Über regelmäßige Pressemeldungen wird der Baufortschritt unter Nennung des Beitrags der DBU veröffentlicht. Die Veranstaltungen des Hauses werden - soweit bautechnisch möglich - über den Reparaturzeitraum fortgeführt, so dass auch hier Einblicke in den Vorhabenablauf möglich sind. Die Hauptvertriebspartner des Hauses (Vermieter, Reiseveranstalter) werden über Messen und Kundeninformationen über Baufortschritt und mögliches Wiedereröffnungsdatum informiert.


Fazit

Der bisherige Ablauf der Reparaturarbeiten mit weitgehender Einhaltung des Bauzeitenplanes durch alle Gewerke spricht aller Wahrscheinlichkeit nach für einen ordnungsgemäßen Maßnahmeablauf und einen pünktlichen Vorhabensabschluss. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit zu einer insgesamt erfolgreichen Vorhabensdurchführung. Diese wird durch das Personal des Hauses ausgeführt und durch ergänzende Drittmittelprojekte sinnvoll ergänzt. Insgesamt wird mit einer positiven Ausstrahlung des Vorhabens, sowohl für die Region als auch für die Fördertätigkeit der DBU, gerechnet.

Übersicht

Fördersumme

150.423,00 €

Förderzeitraum

23.12.2002 - 23.12.2003

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation
Umwelttechnik