Projekt 20105/01

Modellhafte Entwicklung von Konservierungskonzepten für den stark umweltgeschädigten Trachyt an den Domen zu Köln und Xanten

Projektträger

Metropolitankapitel der Hohen Domkirche Köln Dombauverwaltung
Roncalliplatz 2
50667 Köln
Telefon: 0221/17940-300

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Trachyt vom Drachenfels im Siebengebirge war im Mittelalter einer der wichtigsten Bausteine des Rheinlandes. Er wird seit dem frühen 19. Jhd. nicht mehr abgebaut.
Die mittelalterlichen Teile des Kölner Domes bestehen nahezu ausschließlich aus diesem Material, am Dom zu Xanten stellt es einen Teil der Originalsubstanz. Das eigentlich recht verwitterungsfeste Gestein zeigt seit Beginn der Industrialisierung und der dadurch verursachten Luftverpestung Verfallserscheinungen, die immer schneller zunehmen; heute sind viele Bauteile in alarmierendem Zustand. Es gibt für diesen schwer zu behandelnden Stein keine gesicherten anwendbaren Konservierungsverfahren. In der Vergangenheit hat man angewitterte Partien oft abgearbeitet oder durch neues, anders geartetes Steinmaterial ersetzt; manche Ersatzsteinsorten sind mit dem Originalmaterial unverträglich und haben zusätz-liche Schäden daran verursacht. In dem Projekt sollen Methoden zur Konservierung des originalen Drachenfelstrachyts entwickelt und Ersatzmaterialien gefunden werden, die man unumgänglichen Falles in den Originalbestand einbauen kann, ohne ihn zusätzlich zu beschädigen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFrühere Konservierungsversuche an verschiedenen Objekten werden zunächst auf ihr Resultat hin untersucht. Die am meisten Erfolg versprechenden Methoden werden von den Restauratoren und den Handwerkern der Dombauhütten Köln und Xanten an Musterflächen sogleich in der Praxis angewendet. Es kommen in Frage: Reinigung, Schalenhinterfüllung, Festigung, Klebung von Rissen, Anböschen und Verfüllen von Fehlstellen, Schlämmen; all das jeweils mit verschiedenen Materialien. Je nach den Erfahrungen, die gemacht werden, sind die Methoden abzuändern und zu verbessern. Die Ergebnisse der Anwendung werden durch parallele wissenschaftliche Untersuchungen überprüft, wobei die Untersuchungsergebnisse wieder in die weitere Anwendung eingehen. Es gibt eine fortwährende Rückkopplung zwischen restauratorischer und handwerklicher Arbeit und wissenschaftlicher Untersuchung. Ein kleiner Teil des Projektes ist der Suche nach geeigneten Ersatzmaterialien und ihrer Prüfung gewidmet.


Ergebnisse und Diskussion

Die im Rahmen des Projektes gestellten Fragen konnten erwartungsgemäß nicht in allen Punkten abschließend beantwortet werden. Es hat sich gezeigt, dass die praxisnahe Beobachtung und die daraus entwickelte Fragestellung an die Wissenschaftler das Fundament einer erfolgbringenden Vorgehensweise ist. Erst nach eingehender Analyse der Schadensphänomene und mit dem hieraus entwickelten An-forderungsprofil an die Konservierung wird eine Modifikation, Entwicklung bzw. die Einschätzung vorhan-dener Methoden möglich. Die schnelle Rückkopplung der wissenschaftlichen Ergebnisse mit der Anwendung ist Voraussetzung für den Erfolg.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Regionalpresse wurde informiert und berichtete über dieses Projekt. Kurzberichte über den aktuellen Stand hat Dombaumeisterin Prof. Schock-Werner in den Bauberichten der Kölner Domblätter veröffentlicht.
Herr Schubert referierte während der internationalen Dombaumeistertagung 2004 in Halberstadt über dieses Projekt.
Im Mai 2006 hat bereits durch Vermittlung des Izop eine Gymnasialklasse aus Eschweiler mit ungarischen Austauschschülern in Köln über das Projekt recherchiert.
Nach dem Ende des Projektes wird ein Kolloquium zum Thema stattfinden. Eine Kurzfassung der Ergebnisse des Projektes wird im Kölner Domblatt 2006 veröffentlicht.


Fazit

Resümierend kann festgestellt werden, dass nun erstmalig eine Zusammenfassung der Erfahrungen und Untersuchungen vorliegt und somit dem Praktiker der Einstieg in diese umfangreiche Materie der Trachytkonservierung erleichtert wird. Wir verstehen dieses Werk als Stand der Technik heute und wün-schen uns für die Zukunft einen breiten Dialog und Fortschreibung dieses Leitfadens.

Übersicht

Fördersumme

86.694,00 €

Förderzeitraum

05.02.2003 - 31.08.2006

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Umwelttechnik