Projekt 19430/01

Naturschutz in Börde-Landschaften durch Strukturelemente am Beispiel der Kölner Bucht

Projektträger

Deutscher Bauernverband e. V.
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
Telefon: 030/31904-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Modellprojektes ist der Erhalt und die Verbesserung der bördetypischen Artenvielfalt durch exemplarische Integration von Naturschutzmaßnahmen in landwirtschaftliche Betriebe. Es sollen Maßnahmen zur Sicherung, Ausweitung und Optimierung ökologisch relevanter Zwischenstrukturen im Projektgebiet evaluiert werden. Vorhandene Mittel zur Umsetzung von Maßnahmen sollen aufgezeigt und genutzt werden, um Modellprojekte in Kooperation mit Landwirten umzusetzen. Es sollen neuartige Naturschutzmaßnahmen entwickelt und ihr Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt durch Begleituntersuchungen belegt werden. Um eine dauerhafte Sicherung der Naturschutzmaßnahmen zu gewährleisten, sollen Finanzierungsmöglichkeiten über das Instrument der Eingriffsregelung gefunden werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAls Projektgebiet wurde die Kölner Bucht mit ihren hochproduktiven Ackerflächen ausgewählt. Folgende Arbeitsschritte wurden zur Bearbeitung der Fragestellungen angewendet:
Suche nach Modellflächen in Kooperation mit Naturschutz und Landwirtschaft
Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes für Entwicklung, Anlage und Pflege von Blühstreifen
Schaffung der Grundlage für die ökologische Bewertung mit Hilfe von Begleituntersuchungen
Implementierung der Maßnahme in vorhandene Umsetzungsinstrumente, insbesondere in die Eingriffsregelung
Institutionalisierung der Umsetzung durch das Stiftungsmodell
Evaluierung der Möglichkeiten einer Übertragbarkeit in andere Regionen


Ergebnisse und Diskussion

In einer Analyse der Ausgangssituation bezüglich Flächennutzung, Potenziale für die Strukturanreicherung und der Spannungsfelder wurden betriebsintegrierte Maßnahmen entwickelt, die den Ansprüchen der verschiedenen Flächennutzer entsprechen. Durch die Evaluierung verschiedener vorhandener Umsetzungsinstrumente wurden Möglichkeiten herausgestellt, mit denen eine dauerhafte Finanzierung der Maßnahmen gesichert werden kann. Für die praktische Umsetzung wurden beispielhaft für Blühstreifen Vorgaben zur Anlage, Evaluierung und Optimierung erarbeitet und dargestellt. Die Maßnahme Blühstreifen wurde in verschiedenen Planvorhaben als Kompensationsmaßnahmen eingebracht, um Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung zu erhalten. Mit Hilfe faunistischer Fachgutachten wurde der ökologische Wert der Maßnahme untermauert. Zur dauerhaften Sicherung der umgesetzten Maßnahmen wurde vom Rheinischen Landwirtschaftsverband und der Landwirtschaftskammer NRW die Stiftung Rheinische Kul-turlandschaft gegründet. Dieses Modell wurde weiterentwickelt und dient auch als Muster für die Umset-zung betriebsintegrierter Maßnahmen in anderen Regionen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Für die Etablierung der Maßnahmen im Projektgebiet wurden zahlreiche Informationsveranstaltungen für Landwirte und Naturschützer durchgeführt, bei denen mehr als 1.000 Personen erreicht wurden. Darüber hinaus wurden Höhere und Untere Landschaftsbehörden, Kreisstellen der Landwirtschaftskammer und die Kreisbauernschaften, Organisationen des ehrenamtlichen Naturschutzes bei Veranstaltungen und Terminen informiert. Das Bördeprojekt wurde bei den DLG-Feldtagen, der Grünen Woche und verschie-denen Fachtagungen vorgestellt. Die Ergebnisse der Begleituntersuchungen wurden bei wissenschaftlichen Tagungen präsentiert. Über den laufenden Stand des Projektes wurden der interessierten Öffentlichkeit über einen eigenen Internetauftritt (www.rheinische-kulturlandschaft.de) mit Projektstandsberich-ten Informationen bereitgestellt.


Fazit

Die Projektziele konnten erreicht und über die Gründung der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft langfristig gesichert werden. Somit werden die zahlreichen Modellmaßnahmen, die guten Kooperationsansätze und die entwickelten Konzepte zur Weiterentwicklung der Naturschutzinstrumente nach Projektende fortgeführt und auf das gesamte Rheinland ausgeweitet werden. Dass die entwickelten Ansätze auf andere Regionen übertragbar sind, kann durch die Gründung weiterer Stiftungen der Landwirtschaft, z. B. in Westfalen und Rheinland-Pfalz, belegt werden. Durch das Projekt konnten somit nicht nur wertvolle Erfahrungen sondern auch langfristig positive Effekte für den kooperativen Naturschutz erreicht werden.

Übersicht

Fördersumme

363.074,00 €

Förderzeitraum

17.06.2002 - 30.09.2006

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz