Projekt 18530/01

Entwicklung und Erprobung multimedialer Lern- und Lehrformen zum Aufbau eines Biologischen Informations- und Transferzentrums (BLITZ) zum Thema Genressourcen und Biodiversität

Projektträger

Universität Osnabrück Fachbereich Biologie/Chemie, spez. Bot. Lehrstuhl für Spezielle Botanik
Barbarastr. 11
49076 Osnabrück
Telefon: 0541/969-2840

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Botanische Garten der Universität Osnabrück soll neben seinen Aufgaben in Forschung und Lehre auch als Informations- und Transferzentrum ausgebaut werden, um sein Potential als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit weiterzuentwickeln. In dieser Funktion soll eine Fokussierung auf die Bedeutung der Biodiversität als pflanzengenetische und ökonomische Ressource und deren evolutionärer Dynamik erfolgen. Gleichzeitig soll der Eigenwert der biologischen Vielfalt betont und neben den ökonomischen Gesichtspunkten ausdrücklich auch die ethischen Werte herausgestellt werden. Vor dem Hintergrund zunehmender Bedrohung der Artenvielfalt sollen die Konsequenzen bei Verlust der biologischen Vielfalt und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Nutzung der Natur aufgezeigt werden. Ein schonender, nachdenklicher Umgang mit den biologischen Ressourcen ist ein Lernziel, und der Respekt vor dem Nicht-Alltäglichen und Einmaligen soll gefördert werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDen Botanischen Gärten erwachsen neben ihren originären Verpflichtungen in Forschung und Lehre in zunehmendem Maße neue Aufgabenfelder von hoher allgemeiner Bedeutung in den Bereichen Erhaltung der biologischen und genetischen Vielfalt und der Förderung der öffentlichen Bewusstseinsbildung (Hurka 2000, Anlage 6). Im Kapitel 15 der Agenda 21 werden Botanische Gärten explizit als Einrichtungen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt aufgeführt und im Kapitel 36 in ihrer Bedeutung der öffentlichen Bewusstseinsbildung hervorgehoben. Botanische Gärten können wichtigste Multiplikatoren der öffentlichen Bewusstseinsschärfung für den Verlust der Biodiversität sein. Die etwa 350 Botanischen Gärten in den EU-Ländern werden jährlich von über 20 Millionen Menschen besucht. Allein in Deutschland wird die jährliche Besucherzahl auf 14 Millionen geschätzt (Bundesamt für Naturschutz 1999)
Entsprechend dem Ziel des Vorhabens, den Botanischen Garten als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit weiterzuentwickeln, ist die allgemeine Zielgruppe die Öffentlichkeit. Hierbei wird auf folgende spezifischen Zielgruppen fokussiert: Kinder im Vorschulalter; Schüler aller Alters- und Schulstufen; Lehrer aller Schulstufen; interessierte Öffentlichkeit.
Das geplante Biologische Informations- und Transferzentrum BLITZ ist aus Modulen bestehend konzipiert. Der modulare Aufbau gewährleistet in sich geschlossene Einheiten. Jedes Modul ist gleichzeitig ein Baustein für BLITZ. Im beantragten Modul 1 sollen didaktische Konzepte und Methoden zielgruppen-spezifisch entwickelt werden. In dieser Entwicklungs- und Erprobungsphase stehen der tropische Regenwald und seine Genressourcen im Mittelpunkt (Modul 2 des Konzeptes).


Ergebnisse und Diskussion

Das Projekt wurde im vorgeschriebenen Zeitraum von 2 Jahren erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen. Ziel des Projektes war der Aufbau eines biologischen Informations- und Transferzentrums (BLITZ) als Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft. Zum Thema Genressourcen und Biodiversität am Beispiel des tropischen Regenwaldes wurden verschiedene Lern- und Lehrmethoden entwickelt und erprobt.
Die erarbeiteten Angebote richteten sich an verschiedene Zielgruppen, die den Botanischen Garten der Universität Osnabrück besuchen. Bildungsangebote für die Öffentlichkeit waren Führungen durch qualifiziertes Fachpersonal sowie die Ausarbeitung einer ansprechenden Beschilderung für das Regenwaldhaus. Für das Foyer des Regenwaldhauses wurde ein Infoterminal angeschafft, dieser dient als Nachschlagewerk für den Einzelbesucher. Eine Broschüre Regenwaldhaus, die der Einzelbesucher erwerben kann ist in Arbeit und beinhaltet Texte, die im Rahmen dieses Projektes erarbeitet wurden.
Lehrerfortbildungsveranstaltungen sollten Lehrern Informationen vermitteln über Möglichkeiten eines außerschulischen Unterrichtes im Botanischen Garten. Die erarbeiteten didaktischen Konzepte nach den Rahmenrichtlinien der Schulen wurden von Schülern verschiedener Jahrgangsstufen bereits ausprobiert.
Von großer Bedeutung für das geplante Informationszentrum sind die Erweiterung der Bibliothek mit entsprechender Fachliteratur und der Aufbau einer Mediothek.
Als medienwirksamer Abschluss wurde eine Ausstellung mit dem Thema Einmal Amazonas und zurück - Regenwald erleben, beobachten, untersuchen konzipiert und im Zeitraum von 17 August bis 28 September 2003 erfolgreich durchgeführt. Diese Ausstellung stellt gleichzeitig die Abschlussdokumentation des durchgeführten Projektes dar. Das Projekt wurde erfolgreich beendet und bildet die Grundlage zum Aufbau eines Informationszentrums.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Eine Ausstellung über den tropischen Regenwald wurde als medienwirksamer Abschluss konzipiert und war gleichzeitig eine Abschlussdokumentation des durchgeführten Projektes. Das Interesse an Informationsvermittlung außerhalb des Schulraumes und dem aktiven Naturerlebnis vor Ort war sehr groß. Die Ausstellung Einmal Amazonas und zurück beinhaltete viele der im Rahmen des Projektes erarbeiteten Informationen und entwickelten Konzepte. Sie dauerte 6 Wochen und wurde von ca. 12000 Menschen besucht.


Fazit

Die für das Projekt entwickelten und erprobten Lern- und Lehrformen sind von den Zielgruppen gut angenommen worden. Das Modul 2 Tropischer Regenwald und seine Ressourcen ist erarbeitet worden, das gleiche kann mit weiteren Modulen erfolgen. Die Grundlagen zum Aufbau eines Informationszentrums sind mit Modul 1 gelegt worden. Für die Bildungsarbeit müssen Verbesserung der strukturellen Voraussetzungen durchgeführt werden.

Übersicht

Fördersumme

97.145,46 €

Förderzeitraum

29.10.2001 - 29.10.2003

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation