Projekt 18396/01

Fachtagung: Umweltausstellungen in Umweltbildung und Umweltberatung

Projektträger

Wissenschaftsladen Hannover e. V.
Zur Bettfedernfabrik 3
30451 Hannover
Telefon: 0511/441916

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Umweltausstellungen erfreuen sich in der Umweltbildung und in der umweltbezogenen Öffentlichkeitsarbeit großer Beliebtheit: als Anschauungs- und Lernobjekte im Schulunterricht wie bei Erwachsenenbildungsveranstaltungen, als Aufhänger für Aktionen zum Tag der Umwelt, als Blickfänger für Umweltin-formationsveranstaltungen oder als Teil des Rahmenprogramms von Umweltmessen. Über die Arbeit der Ausstellungsagentur Umwelt hat der Wissenschaftsladen Hannover einen guten Überblick über die zur Zeit verfügbaren Umweltausstellungen und ihre Qualität. Es hat sich u.a. gezeigt, dass es zu einigen wichtigen Umweltthemen keine oder nur begrenzt nutzbare Angebote gibt und dass bei vielen Ausstellungen noch immer deutliche Defizite hinsichtlich Zielgruppenansprache, inhaltlicher Aufbereitung, textlicher Darstellung, grafischer Gestaltung und/oder Handhabbarkeit auftreten. Ziel der Fachtagung ist es, Bildungstheoretiker, Praktiker aus Umweltbildung und Umweltberatung, Ersteller und Anbieter von Um-weltausstellungen, Grafiker, Szenografen, Anbieter von Ausstellungssystemen und Nutzer von Ausstellungen (Schulen, Kommunen, Unternehmen) zusammenzubringen, um den inhaltlichen Austausch zu verbessern, Beispiele gelungener Ausstellungen kennen zu lernen, erfolgversprechende Konzepte zu diskutieren und Kooperationen anzuregen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Tagung setzt sich aus verschiedenen Tagungsbausteinen zusammen: Vorträge, Fachgespräche und Kreativ-Werkstätten. Die Vorträge zu Beginn der Tagung führen in die Anforderungen und die Möglichkeiten von Umweltausstellungen als Mittel der Umweltbildung ein. In den Fachgesprächen werden einzelne Aspekte im Zusammenhang mit der Erstellung und dem Einsatz von Umweltausstellungen vertieft diskutiert. In den Kreativ-Werkstätten werden Konzeptideen für Ausstellungen zu vorgegebenen Themen entwickelt. Begleitend zur Tagung wird eine Umweltausstellungs-Galerie durchgeführt. In der Galerie werden Umweltausstellungen professioneller Ausstellungsmacher und Schüler-Umweltausstellungen gezeigt. Die Schülerausstellungen werden im Rahmen eines Wettbewerbs von einer Jury ausgewählt.


Ergebnisse und Diskussion

Tagungsband mit Leitfaden für die Erstellung von UmweltausstellungenDie Vorträge der Referenten und die Ergebnisse aus den Fachgesprächen und Kreativwerkstätten wurden in einem Band zur Tagung zusammengestellt (s. Dokumentation). Darin enthalten ist ebenfalls ein Leitfaden mit Hinweisen und Anregungen, die bei der Erstellung von Umweltausstellungen beachtet werden sollten. Dieser ist aus den Ergebnissen der Tagung und den Erfahrungen der Ausstellungsagentur UMWELT hervor gegangen. Der Tagungsband wurde an alle Teilnehmer der Tagung versandt und über Mitteilungen an kommunale und ökologische Fachzeitschriften beworben.
Aus dem Gesamtprojekt Umwelt ausgestellt - Umweltausstellungen in Umweltbildung und Umweltberatung lassen sich viele Anregungen für die Arbeit mit und an Umweltausstellungen ableiten:
· In dem Vortrag von Hans-Joachim Klein und dem Fachgespräch zur Evaluation wurde deutlich, dass die Evaluation von Umweltausstellungen immer noch ein aktuelles Thema ist: Nur die wenigsten Ausstellungen werden evaluiert und das umweltpädagogische Ziel von Ausstellungen, nämlich Ein-stellungen und Verhaltensweisen bei den Besuchern zu verändern, lässt sich kaum messen.
· Auch die Frage nach umweltgerechten Ausstellungssystemen ist ein Thema, an dem noch weiterzuarbeiten ist. Bislang existieren noch keine Umweltbilanzen für einzelne Systeme und die Ersteller von Umweltausstellungen sind weiter auf Vermutungen darüber angewiesen, ob die eingesetzten Materialien eine bessere Bilanz aufweisen als andere. Hier wäre es interessant, Umweltbilanzen für die in Umweltausstellungen eingesetzten Materialien zu erstellen und diese miteinander zu verglei-chen. Auf diese Weise ließen sich Empfehlungen für die Auswahl von umweltgerechten Materialien und Ausstellungssystemen erarbeiten, die den jeweiligen Einsatzort und -zweck berücksichtigen.
· In den Vorträgen von Andreas Pallenberg und Werner Henkel sowie in den Kreativwerkstätten zeigte sich, dass die Einbindung von Künstlern neue und spannende Anregungen für die Erstellung von Umweltausstellungen liefern kann. Gerade in den Kreativwerkstätten wurden neue Formen für Umweltausstellungen diskutiert, die auch mal eine Performance oder eine Schweigeminute einschlos-sen (s. Tagungsband). Ein zukünftiges Projekt könnte sich damit beschäftigen, genau diese Verbindung von Kunst und Umweltausstellungen zu stärken.
· Als Ergebnis des durchgeführten Projekts und der Arbeit der Ausstellungsagentur UMWELT lässt sich aber auch festhalten, dass Ausstellungen als Medium der Umweltkommunikation noch viel zu selten in Schulen und Unternehmen eingesetzt werden. Das bezieht sich sowohl auf die eigene Erstellung von Ausstellungen als auch auf den Einsatz vorhandener Ausstellungen in den Schulen und Unternehmen.
· Ein Mittel, um die Erstellung von Umweltausstellungen durch Schüler zu fördern, könnte die Durchführung eines breit angelegten Wettbewerbs sein. Dieser sollte mit einem Ideenwettbewerb beginnen. Die Schüler mit den besten Ausstellungsideen erhalten im weiteren Verlauf des Wettbewerbs eine fachliche und finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Ideen und nehmen mit der fer-tigen Ausstellung am Abschlusswettbewerb teil.
· Für die Verbreitung von vorhandenen Ausstellungen an Schulen wäre es denkbar, über Deutschland verteilt vier Ausstellungszentralen einzurichten, die interessante Ausstellungen für einen längeren Zeitraum und somit zu günstigeren Konditionen von den Besitzern ausleihen, für den Unterricht aufbereiten und dann jeweils in der dazugehörigen Region an Schulen verleihen. Auf diese Weise könnten die Kosten für die Ausleihe und den Transport der Ausstellungen verringert werden und die Einbindung in den Unterricht würde erleichtert - zurzeit sind dies die häufigsten Gründe dafür, dass Schulen so selten Gebrauch von Umweltausstellungen machen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Zur Öffentlichkeitsarbeit für die Veranstaltung gehörten der Versand der Einladungen zur Besichtigung der Ausstellungsgalerie und der Wettbewerbsunterlagen an Schulen, die Beilage des Tagungsfalters in Fachzeitschriften, die Erstellung von Internet-Seiten zur Veranstaltung, der Versand von Pressemitteilungen sowohl zum Schülerwettbewerb Umweltausstellung als auch zur Tagung nebst Ausstellungsga-lerie UMWELT.


Fazit

Das Ziel der Veranstaltung und des gesamten Projekts war es, eine Plattform für den Austausch aller mit Ausstellungen befassten Personen im Umweltbereich anzubieten, seien es nun Mitarbeiter von Umweltverbänden, Bildungseinrichtungen und Museen, von Kommunen und Behörden, Ersteller von Umweltausstellungen, Mitarbeiter von Grafikbüros oder Angestellte von Hochschulen. Die vielen positiven Rückmeldungen von Tagungsteilnehmern und Referenten zeigen, dass dieses Ziel erreicht worden ist. Auch trägt der zur Tagung erschienene Dokumentationsband zu einem weiteren Austausch bei.

Übersicht

Fördersumme

39.246,76 €

Förderzeitraum

01.08.2001 - 31.08.2002

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation