Projekt 18140/01

Entwicklung und Erprobung eines Modellkonzeptes für dauerhafte, auf Partizipation gerichtete Kooperations-Verhältnisse zwischen Schule und Forstwirtschaft

Projektträger

Verein zur Förderung des Regionalen Lernens e. V.c/o Universität OsnabrückFachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften
Heger-Tor-Wall 9
49069 Osnabrück
Telefon: 0541/969-4241

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel ist die Überwindung der strukturellen und informellen Hemmnisse, die Schulen bisher daran hindern, längerfristige Kooperationsverhältnisse mit außerschulischen Partnern einzugehen, die authentische Umweltbezüge vermitteln können. Konkret soll ein umfassendes Angebot praxisnaher Informationen erarbeitet werden, welches Lösungswege aufzeigt, wie eine speziell auf Partizipation gerichtete Zusammenarbeit zwischen Schulen und Forstämtern erfolgreich gestaltet werden kann. Diese Informationen sollen anschließend als Vorlage für ein Handbuch mit begleitender CD-ROM bereitgestellt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Anschluss an eine grundlegende systematische Aufarbeitung der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur und der vorliegenden Praxiserfahrungen soll - parallel in zwei Regierungsbezirken Niedersachsens (Situation mit bzw. ohne Unterstützung eines Umweltbildungszentrums) - ein erweiterter Kooperationsprozess zwischen Schule und Forstwirtschaft angestoßen werden. In Gesprächen auf allen Verwaltungsebenen sollen zunächst vor allem die organisatorischen Rahmenbedingungen der jeweiligen Arbeitsfelder gegenseitig bekannter gemacht werden. Im Anschluss daran soll der Frage nachgegangen werden, wo sich in den bestehenden Curricula der einzelnen Schularten und Jahrgangsstufen welche forstlich relevanten Inhalte wiederfinden, um in einem weiteren Schritt kreativ nach Möglichkeiten zur Vermittlung dieser Inhalte auf dem Wege einer verantwortlichen Partizipation zu suchen. Gemeinsam sol-len Handreichungen erarbeitet werden, die konkrete Lösungen anbieten für organisatorische, für curricu-lare und für methodisch-didaktische Fragen. In einem - wieder parallelen - Praxisversuch sollen die Konzepte mit Schulklassen verschiedener Schulformen exemplarisch erprobt und optimiert werden. Das abschließend zu erstellende Buch als Endprodukt soll Schulen und Forstdienststellen helfen, Synergie-Effekte zu nutzen, um durch handlungsorientiertes Lernen in Ernstsituationen Schülern das Spannungsfeld Naturschutz/Naturnutzung identifikationsreich und somit nachhaltig vermitteln zu können.


Ergebnisse und Diskussion

Folgende Ergebnisse und Schlussfolgerungen können zum Projekt-Ende resümiert werden:
· Die Rahmenbedingungen in der Schule sind nicht gerade geeignet für eine kontinuierliche Kooperation mit außerschulischen Partnern.· Der Aufbau und die dauerhafte Zusammenarbeit ist bei einschlägig engagierten Lehrkräften durchaus möglich, aber regelmäßig mit einem ganz erheblichen Zeit- und Kraftaufwand verbunden.
· Permanente Zeitknappheit behindert ein höheres Maß an Kontinuität.
· Zeitknappheit und der fachliche Anspruch an forstbetriebliche Ergebnisse erschweren eine wirkliche Partizipation von Schülerinnen und Schülern.
· Kooperation mit Forstleuten ist von organisatorischer Seite her meist gut möglich, die zukünftige Personalausstattung des Bereichs Waldinformation/Umweltbildung ist seitens der Forstverwaltung derzeit allerdings sehr unsicher.
· In der nicht von einem RUZ betreuten Situation zeigt sich deutlich die unbedingte Notwendigkeit pädagogisch motivierter, begabter und geschulter Forstleute.
· Ein Problem besteht darin, dass in der Forstverwaltung bei erhöhter Nachfrage schnell die Kapazitätsgrenzen erreicht sind.
· Das vorgelegte Handbuch kann einschlägig engagierten Lehrkräften und Forstleuten wesentliche Hilfestellung geben, und zwar als Orientierung und Arbeitsentlastung.
· Die Recherchen zu den Rahmenbedingungen und die Erprobung des Handbuchs zeigten die deutlichen Vorzüge der betreuten Situation und lassen vermuten, dass eine auffällige Zunahme von Kooperationsverhältnissen erst bei der Umsetzung von Konzepten zu erwarten sein wird, die auch diese Erkenntnis adäquat berücksichtigen.
· Abschließend wird ein Vorschlag zur Diskussion gestellt, der den recherchierten Rahmenbedingungen und Erfordernissen Rechnung trägt: ein sogenanntes Kooperations-Moderator-Konzept (Ein von allen Kommunen eines Landkreises finanzierter Umweltpädagoge bahnt Kooperationsverhältnisse zwischen Schulen und außerschulischen Partnern aus dem jeweiligen lokalen Umfeld an, moderiert sie auf Zeit und stellt, ebenfalls auf Zeit, die nötigen Materialien bereit. Eine Nachfrage-abhängige Finanzierungsbeteiligung durch die Kommunen motiviert Verselbständigungs-Prozesse.)


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Berichterstattung in der Lokalpresse 8 Beiträge
Aufsätze und Berichte in der überregionalen Fachpresse 3 Beiträge
Homepage auf dem Internet-Portal der Uni Osnabrück 6 HTML-Seiten


Fazit

Das Kooperationsprojekt Schule-Forst hat seine Ziele ganz überwiegend erreicht. Notwendig wäre nun, dass die erarbeiteten Handreichungen ausreichend Verbreitung fänden, um eine nachhaltige Wirkung entfalten zu können. Die neu entwickelte Idee eines Kooperations-Moderators auf Landkreisebene enthält das Potential für eine flächendeckende Versorgung mit außerschulischen Bildungsangeboten auf der Basis lokaler Kooperationsverhältnisse. Die in diesem Zusammenhang entwickelten Finanzierungsmodalitäten könnten geeignet sein, Verselbständigungsbestrebungen bei den teilnehmenden Gruppen zu motivieren. Diese Vorschläge sollten weiter verfolgt werden.

Übersicht

Fördersumme

102.002,73 €

Förderzeitraum

27.09.2000 - 27.08.2002

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation