Projekt 17926/01

Folgswagen 2000 – ein Milleniumsprojekt – Umweltbewusstseinsbildung und Umweltinformationsvermittlung mit künstlerischen Mitteln

Projektträger

G. M. Kruegersculptur & grafic
Domhof 4 a
49074 Osnabrück

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Dargestellt werden sollen der Umgang mit der Zeit und den Ressourcen, das Bedürfnis nach Mobilität und die Auseinandersetzung gesellschaftlicher Akteure, jeder nach seinem Vermögen, mit dem Thema Umwelt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEin alter Leiterwagen wurde mit folgenden Figuren bestückt: einem Weisen, einem Narr, einem Kind, einem Er-Finder und einem Autor. Durch die Kombination der Werkstoffe Holz und Stahl wurde ein altes vergängliches Material mit einem neuen haltbaren Werkstoff verbunden.


Ergebnisse und Diskussion

Eine künstlerische Arbeit in ihren Kontext zu setzen, die komplexe Realisation verständlich zu entwickeln und für den Betrachter erfahrbar zu machen, ist und bleibt die große Herausforderung jedes Künstlers, aber auch ein Wagnis. Die DBU entzog sich bei diesem Projekt nicht den notwendigen Konflikten, sondern ermöglichten erst den Dialog. Die Kunst hat sich immer als Spiegel ihrer Zeit verstanden. Das zeitadäquate Mittel ihres Ausdrucks zu finden und zu entwickeln ist das schwierigste Problem des Künstlers heute. Primäres Problem des Menschen von heute ist jedoch der Umgang mit seiner Umwelt. Hier ein Themenbewusstsein zu entwickeln, Denkanstöße zu geben und Zusammenhänge begreifbar zu machen - dazu hat dieses Projekt in vielfältiger Weise beigetragen.
Ein lautloser Transporter, vom Benzintopf unabhängig, ist heute wichtiger denn je. Stellen Sie sich Flugzeuge, Züge und Autos vor, ausgestattet mit solcher Technik. Welch ein Traum. Wir haben noch viel zu tun.Ein alter Holzwagen, der auch heute noch Mobilität bedeutet, aus seinem ihm zugewiesenen musealen Umfeld herausgelöst und in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt.
Die merkwürdigen Figuren haben vielleicht den einen oder anderen Betrachter irritiert, sicherlich jedoch zum Nachdenken angeregt: der ständig nickende Er-Finder, der sich als Beweger, als Zugpferd gibt; ein auf dem Kopf stehender Autor bzw. Medienmensch - nur mit einem PC bekleidet; ein Narr, ein Kind und der stachelige Weise, sehr distanziert. Den Dialog oder die Reflexion haben auch die anderen Mit-Reisenden gefördert, die im Rahmen der Ausstellung im Innenbereich der Stiftung, aber im engen Kontext mit dem Folgswagen gezeigt wurden: der VIP, der Global Worker, der Grenzgänger und die zum www-Guide mutierten Erfinder aus den Grafiken.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Rahmen des Projekts wurden Plakate und Handzettel erstellt. Die Tournee des Folgswagens be-gann in der DBU im Rahmen einer Ausstellungseröffnung unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit. An die Ausstellung in der Geschäftsstelle der Stiftung schloss sich eine weitere im Kardinal-von-Galen-Haus/Umweltzentrum Oldenburger Münsterland, Stapelfeld/Cloppenburg an, die ebenfalls als sehr erfolgreich anzusehen ist. Weitere Stationen sind geplant. Ein Katalog wird erstellt.


Fazit

Die Präsentation des Wagens und die Reaktionen darauf haben es gezeigt: der Holzwagen aus der 1PS-Gesellschaft ist uns immer noch vertraut - ein Vorgänger unserer phantastischen motorisierten Mobilitätsobjekte. Und überall da wo Mobilität mit Energie gleichgesetzt wird, erfolgt eine Rückbesinnung auf die vorhandenen Schätze - Wind, Sonne, Erdwärme. Einerseits die einfachsten Dinge wieder zu entdecken, gleichzeitig mit dem zweiten Bein in modernster Hochtechnologie zu leben - der Wagen reflektierte diesen Spagat. Wirkliche Visionäre sind Brückenbauer zwischen Gestern und Morgen. Durch Imagination und der Fähigkeit zu assoziieren wird Umdenken und Neuorientierung in der Umwelt erst möglich; auch das hat der Wagen zu zeigen vermocht.

Übersicht

Fördersumme

7.669,38 €

Förderzeitraum

16.11.1999 - 13.07.2001

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation