Projekt 17247/01

Vorarbeiten zu einer Publikation: Wald im Wandel

Projektträger

Bund Naturschutz Service GmbH
Spitalstr. 21
91207 Lauf
Telefon: 09123/99957-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Wald in Deutschland hat künftig vielfältige Funktionen - vielfach besonders Gemeinwohlfunktionen zu erfüllen. Der jetzige Wald ist in weiten Bereichen nicht mehr ausreichend naturnah aufgebaut, um die Gemeinwohlfunktionen befriedigend zu erfüllen. Es ist deshalb ein Waldumbau erforderlich.
Ziel des Vorhabens ist es, mit Vergleichsfotos und Graphiken das Funktionieren des mitteleuropäischen Ökosystems Wald, die Veränderung dieses Ökosystems durch den Menschen sowie die Möglichkeiten für einen Waldumbau hin zu einem tatsächlich naturnahen, voll funktionsfähigen Wald vorzustellen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas umfangreiche Foto-Archiv muss durch neue Zeitsprung-Fotos aus den Wäldern in Deutschland ergänzt werden. Gleichzeitig sind umfangreiche Unterlagen und Daten zu erheben und auszuwerten. Danach sind Zeichnungen und Graphiken nach den Unterlagen zu entwerfen und anzufertigen. Schließlich sind die Unterlagen zusammenzustellen und mit einem allgemeinverständlichen Text zu versehen.
Als neue Methode der Darstellung einer dynamischen Entwicklung sind die zahlreichen Zeitsprung-Fotos anzusehen. Sie sind durch Dr. Georg Meister seit 50 Jahren angefertigt worden und sind jetzt noch mit aktuellen Fotos von genau demselben Standort zu ergänzen, um auch die neuesten Entwicklungen durch die Umweltbelastungen und die Globalisierung glaubwürdig aufzuzeigen.


Ergebnisse und Diskussion

Das Projekt Wald im Wandel will die Dynamik im Naturwald, der Waldwandel durch den Menschen sowie die Alternativen zum Wiederaufbau weitgehend funktionsgerechter Wälder dokumentieren. Erreicht wurde dieses Ziel durch sehr zahlreiche Zeitsprung- Fotos und durch umfangreiche Recherche (Anfragen bei allen 15 Landesforstverwaltungen und zahlreichen Verbänden, Sichtung zahlreicher, zum Teil. auch sehr alter forstlicher Literatur aus vier Jahrhunderten). Soweit die verfügbaren Daten für das Projekt von Bedeutung waren, wurden sie berücksichtigt. Hinsichtlich einiger äußerst wichtiger Fragestellungen ist die Datenlage unbefriedigend - zum Beispiel die Aufteilung des Waldes in verschiedene Besitzformen, die Funktions-Zuweisungen (Naturnähe, Wirtschaftlichkeit und Sozialfunktion) und ihre Umsetzung. Hier sind die offiziellen Zahlen vielfach wenig aussagekräftig und zum Teil auch überholt. Sowohl das Anfertigen der Zeitsprungfotos als auch die Recherche haben deutlich mehr Zeit beansprucht, als ursprünglich angenommen. Deshalb und wegen einer längerfristigen Erkrankung eines Mitarbeiters war eine Verlängerung des ursprünglich vorgesehenen Zeitplanes erforderlich.
Mit Vergleichsfotos und recherchierten Daten konnte gezeigt werden, dass der notwendige Waldumbau hin zu naturnäheren und funktionstauglicheren Wäldern möglich ist, dass es aber in weiten Bereichen massive Hinderungsgründe gibt, die einen solchen Waldumbau hemmen oder verhindern. Die beispielhaften Aussagen der Vergleichsfotos konnten durch zahlreiche Graphiken belegt und verallgemeinert werden. Fotos und Graphiken sind durch einen allgemeinverständlichen Text so aufbereitet und ergänzt, dass ihre Aussagen sowohl von der hauptsächlichen Zielgruppe der interessierten Laien (Natur- und Waldfreunden, Politikern), aber auch von privaten Waldbesitzern und von Fachleuten verstanden werden kann.
Mit Hilfe der aufgezeichneten positiven Beispiele gelingt der Beleg, dass es durch den Abbau von Privilegien möglich ist, wesentlich höhere Umweltstandards bei den Wohlfahrtswirkungen des Waldes sowie beim Schutz standortheimischer gefährdeter Pflanzen- und Tierarten zu erzielen. Damit solche höheren Umweltstandards aber nicht auf lokale Beispielbetriebe begrenzt bleiben, erscheinen auch Ände-rungen der gesetzlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen sowie Verschiebungen bei den staatlichen Zuschüssen erforderlich.
Mit Vergleichsfotos und Graphiken wird darüber hinaus aufgezeigt, dass der Wald seine vielfältigen Funktionen für die Bürger und die Waldbesitzer nur erfüllen kann, wenn die Rahmenbedingungen auf nationaler (z. B. Waldmehrung, Luftschadstoffe, Abgeltung von Sonderfunktionen für den Privatwald) oder internationaler Ebene (z. B. Globalisierung, CO2-Speicherung) verbessert werden. Bei der Abgeltung besonderer Leistungen sind allerdings klar definierte Standards notwendig, da Zuschüsse nach dem Gießkannenprinzip ganz offensichtlich zu keiner Verbesserung der Situation führen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Ergebnisse werden in einem Buch zusammengefasst und vom Verlag 2001, Frankfurt (Lütjenburg) voraussichtlich im April 2003 veröffentlicht. Diese Buchveröffentlichung wendet sich bewusst nicht an den kleinen Kreis von mit dem Wald befassten Fachleuten, sondern an alle interessierten Wald- und Naturfreunde sowie an die für den Wald verantwortlichen Politiker. Deshalb wurde bei der gesamten Arbeit großer Wert auf Allgemeinverständlichkeit gelegt; dies gilt gleichermaßen für die Fotos, Zeichnungen, Graphiken und die Sprache. Fachausdrücke und komplizierte Zusammenhänge werden dabei so für den angesprochenen Personenkreis übersetzt, dass sie tatsächlich verstanden werden können.


Fazit

Das gesetzte Ziel des Vorhabens wird mit der Veröffentlichung der Ergebnisse erreicht. Bei der großen Vielfalt an unterschiedlichen Standorten, Waldbesitzverhältnissen und Eigentümerinteressen war es teilweise notwendig, Ergebnisse zusammenzufassen.
Ein alternatives Vorgehen mit dem Ziel, die vorliegenden Daten noch intensiver zu hinterfragen, könnte nur mit einem großen Team an unabhängigen Mitarbeitern zu noch detaillierteren Ergebnissen führen

Übersicht

Fördersumme

35.534,79 €

Förderzeitraum

19.04.2001 - 30.04.2004

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz
Umweltkommunikation