Projekt 16338/01

Ermittlung des Bedarfs für den grenzüberschreitenden Umwelttechnologie- und -wissenstransfer von Deutschland nach Ungarn, Slowakei und Slowenien sowie in die baltischen Staaten

Projektträger

ITUT e. V.Verein zur Förderung des InternationalenTransfers von UmwelttechnologieEuro-Asia Business Center
Messe-Allee 2
04356 Leipzig
Telefon: 0341/6087-200

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Untersuchung des Bedarf für den Projektantrag Ermittlung des Bedarfs für den grenzüberschreitenden Umwelttechnologie- und -wissenstransfer von Deutschland nach Ungarn, Slowakei und Slowenien sowie in die baltischen Staaten. Hierdurch sollte ein Beitrag zur Verbesserung der Umweltsituation in den Mittel- und Osteuropäischen Ländern geleistet werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZur Ermittlung des Bedarfs für den grenzüberschreitenden Umwelttechnologie- und -wissenstransfer wurden folgende Arbeitsschritte durchgeführt:
1. Analyse der Umweltsituation in den Ländern Estland, Lettland, Litauen, Slowakei, Ungarn und Slowenien auf der Grundlage vorhandener Materialien.
2. Auswertung der Studien, in denen der Bedarf an Umwelttechnologie und Umweltwissen in den o. a. Ländern beschrieben wird. Hierbei wurden insbesondere vier Arbeiten herangezogen:
2.1. Baltic State of the Environment Report, Baltic Environmental Forum, 1998, Riga
2.2. The Environmental Technology Market in Central and Eastern Europe. Overview of Estonia, Latvia and Lithuania. 158 p., REC Hungary, Jun. 1998
2.3. The Environmental Technology Market in Central and Eastern Europe. An Overview of Czech Republic, Hungary, Poland, Slovakia and Slovenia. 184 p., REC Hungary, Dec. 19972.
2.4. Agenda 2000 der EU-Kommission von 1998
3. Nach der Auswertung der o. a. Studien wurden verschiedene Einrichtungen in den sechs Ländern mit einem Fragenkatalog angeschrieben, um noch weitergehende offene Fragen beantwortet zu bekommen. Hierbei wurden vorrangig die Umweltmininisterien, Umweltstiftungen und -founds, Industrie- und Handelskammern, Deutsche Botschaften, DIHT-Vertretungen, unabhängige Umweltschutzorganisationen usw. konsultiert.
4. Von Juli bis September 1999 wurden die angeschriebenen Umweltinstitutionen in den sechs Ländern durch den ITUT e.V.-Projektleiter MOE persönlich aufgesucht. Damit wurde einerseits der umfangreiche Fragenkatalog beantwortet und zum anderen listeten die Umweltministerien und weitere Einrichtungen nach den Besuchen in zusätzlichen Schreiben noch einmal sehr genau die länderspezifischen Informationswünsche auf.
5. Auf der Grundlage der eigenen Analyse und den Gesprächsergebnissen in den sechs Ländern wurde eine neue aktuelle Studie, in der die Umweltsituation und der Bedarf beschrieben wird, erarbeitet und Basis für einen entsprechenden zweijährigen Antrag, mit dem die vielen Vorschläge umgesetzt werden sollten, an die DBU eingereicht.


Ergebnisse und Diskussion

Das Kuratorium der DBU hat in seiner Novembersitzung in 1999 den ITUT e.V.-Antrag grundsätzlich positiv bewertet. Es wurde das kommende Projekt in zwei Phasen aufgeteilt, und zwar sollten in der ersten Phase noch einmal deutsche Partner, die bereit sind, gemeinsam mit dem ITUT e.V. in den MOE-Ländern tätig zu werden, verbindlich ausgewählt und mit der zweiten Phase die vielen Aktivitäten umgesetzt werden. Mit der neuen Studie wurden folgende Ergebnisse erzielt:
1. Estland
In Estland besteht ein hoher Umwelttechnologiebedarf, der bisher von den skandinavischen Ländern abgedeckt wurde. Trotzdem sollte von Deutschland aus eine Kooperation mit qualifizierten estnischen Umweltunternehmen angestrebt werden. Das Umweltministerium ist an einer deutsch-estnischen Abfalltagung interessiert.
2. Lettland
Aufgrund der noch unzureichenden Umweltschutzsituation, Gesetzgebung, Privatisierung und allgemeinen ökonomischen Bedingungen existiert ein erheblicher Umwelttechnologiebedarf. Eine sehr konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Lettischen Umweltstiftung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt konnte entwickelt werden.
3. Litauen
In Litauen gibt es - trotz der angespannten finanziellen Situation - einen großen Umwelttechnologiebedarf. Die Mehrheit der Umweltprojekte werden durch EU-Mittel und nordische Länder finanziert. In Litauen würde ein verstärktes deutsches Engagement sehr begrüßt werden.
4. Slowakei
Die Chancen für deutsche Umwelttechnologie werden in der Slowakei sehr hoch eingeschätzt. Es dominieren daher deutsche Firmen im Abfall- und Abwasserbereich. Von der slowakischen Umweltverwaltung liegt gegenüber Deutschland ein erheblicher Umweltberatungsbedarf vor.
5. Ungarn
Österreich und Deutschland sind die Hauptanbieter auf dem Umwelttechnologiemarkt in Ungarn. Marktchancen ergeben sich durch gute Qualität und akzeptable Preise. Das ungarische Umweltministerium erwartet daher eine verstärkte deutsche Investitionstätigkeit im Umweltbereich und eine Beratung bei der Einführung eines dem DSD ähnlichen Wertstofferfassungssystems.
6. Slowenien
Deutsche Umwelttechnik wird in dem wirtschaftlich stabilen Slowenien vorrangig verwendet. Neben der Abfallentsorgung sollte von deutscher Seite schwerpunktmäßig im Energiebereich gearbeitet werden.Diskussion
Zum Umwelttechnologie- und -wissenstransfer wurde modellartig in der Slowakei eine Abfallwirtschaftstagung zum Thema Aufbau von Recyclingstrukturen am 8. und 9. Dezember 1999 in Bratislava durchgeführt. Hierbei wurde intensiv über die deutsch-slowakischen Erfahrungen auf diesem Gebiet diskutiert und Hinweise zum kommenden slowakischen Verpackungsgesetz gegeben.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Nach dem sich das Ergebnis der Studie herumgesprochen hat, wurde der MOE-Projektleiter verstärkt von Unternehmen und Einrichtungen, die in den MOE-Ländern aktiv werden wollen, angesprochen und Informationen abgefragt.
Die Studie wird nicht veröffentlicht, da sie sehr viel eigenes Know-how für die kommenden zwei Jahre enthält. Sie wird aber den deutschen Einrichtungen, die sich verbindlich zu einer Zusammenarbeit mit dem ITUT e.V. bereit erklären, zur Verfügung gestellt.


Fazit

Die intensive Vorarbeit zur Ermittlung des deutschen Bedarfs für den Umwelttechnologie- und -wissenstransfer und Kontaktaufnahme zu den zuständigen Stellen in den sechs MOE-Ländern hat zu einer erheblichen Kompetenzsteigerung des ITUT e.V., einer Akquirierung weiterer Projekte und zu einer soliden Basis für die weitere Zusammenarbeit mit den Ländern in Mittel- und Osteuropa geführt.

Übersicht

Fördersumme

93.908,98 €

Förderzeitraum

01.04.1999 - 31.01.2001

Bundesland

Bundesrepublik Deutschland

Schlagwörter

Bundesrepublik Deutschland
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik