Projekt 16313/01

Naturspielräume als Ansatz ökologischer Kindergartenentwicklung

Projektträger

Ludwig-Windthorst-Haus e. V.Katholisch-Soziale Akademie
Gerhard-Kues-Str. 16
49808 Lingen
Telefon: 0591/6102-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Primäres Ziel des Projektes ist es, für die zwei teilnehmenden Kindergärten eine Verknüpfung zwischen den gestalterischen Ansätzen im Außengelände und den elementarpädagogischen Arbeitsansätzen der jeweiligen Einrichtung herzustellen. Dabei ist eine nachhaltige Kindergartenpraxis anzuvisieren. die von den Subjekten (Erzieherinnen), der Kindergartenpraxis vor Ort als eine integrale Umwelterziehung realisiert wird. Dabei steht die Verschränkung von innerer und äußerer natur mit im Vordergrund sowie die re-flexive Kompetenz der Gesamtthematik des Projektes. Zusammengenommen soll dieses Projekt für den jeweiligen Kindergarten/Kindertagesstätte dazu beitragen, Umwelterziehung nicht additiv in den Rahmenplan oder das Konzept der jeweiligen Einrichtung aufzunehmen, sondern konzeptionell durchgängig in der Kindergartenpraxis zu verankern.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAusführliche Protokolle der bisher durchgeführten Fortbildungsblöcke liegen diesem Projektkennblatt bei.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Beigelegt sind Zeitungsausschnitte aus verschiedenen Aktionen der beiden Kindergärten. Darüber hinaus die Kopie einer PowerPoint-Präsentation zur Darstellung der Entwicklung im Kindergarten für Elternabende, Treffen mit anderen Einrichtungen und Trägervertretern. Diese Präsentation wurde in Emsdetten erarbeitet und ist dort mehrfach auf Elternabenden eingesetzt worden sowie zur Dokumentation des Projektes im Jugendhilfeausschuss der Stadt Emsdetten.
Ferner gibt es von beiden Kindergärten gestaltete Plakatwände mit Fotos und Inhalten zur weiteren Dokumentation für Gäste des Kindergartens. Die Fotowände sind dort jeweils gut einsehbar präsentiert.


Fazit

Dem Projekt ist es gelungen, sowohl durch die Seminareinheiten als auch durch die Projekttage vor Ort in den Teams einen Prozess in Gang zu setzen, der eine grundsätzliche Reflexion der inhaltlichen Arbeit zur Folge hatte. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass neben der Auseinandersetzung mit den inhaltlichen Grundlagen der Kindergartenarbeit, d.h. der Auseinandersetzung mit den eigenen Grundannahmen (anthropologische Grundannahme, pädagogische Grundannahme, evolutive Grundannahme, ästhetische Grundannahmen, psychologische Grundannahme mit Blick auf das Kind und seine Lebensumwelt) in den jeweiligen Teams eine so zu Beginn des Seminars nicht vorhandene Teamdynamik zu beobachten war. Konkret bedeutet dies, dass sich im Rahmen der Auseinandersetzungen der Umgang miteinander sowohl in den Diskussionen und Gesprächen als auch in der Alltagsarbeit entscheidend verändert hat. Da es vorher keine klar ausgesprochene und diskutierte Grundlage der jeweiligen Kindergartenarbeit in den Teams gab (wohl eine konzeptionell festgeschriebene), gab es eine Fülle von Auseinandersetzungen im Alltag über sogenannte Alltagskleinigkeiten. Nach Klärung und Entscheidung darüber, den ökosozialen Kindergartenansatz als Grundlage der Arbeit zu nehmen, sind die Alltagsproblematiken im Rahmen von Auseinandersetzungen innerhalb des Teams stark in den Hintergrund getreten, da alle Teammitglieder der jeweiligen Kindergärten davon ausgehen können, dass, egal welches Verhalten sie bei den Kolleginnen erleben, alle Tätigkeit auf der Grundlage des gemeinsam Entschiedenen getan wird. Eine Kritik an den Alltagsverhalten hat so in den Teams einen konkreten Bezugspunkt bekommen, den es so vorher nicht gab.
Die Auseinandersetzungen vor Beginn des Projektes liefen eher im Sinne individueller Unzufriedenheit mit einigen Kolleginnen und der eigenen Zufriedenheit als Bezugspunkt. Von daher war die einhellige Meinung beider Teams, dass durch die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem öko-sozialen Konzept für die Arbeit völlig neue Handlungsspielräume eröffnet worden sind und dass gleichzeitig aber die inhaltliche Auseinandersetzung zu einem veränderten Umgang innerhalb des Teams geführt hat, was somit auch noch einmal das Ziel des gesamten Projektes dokumentiert - nämlich den öko-sozialen Kindergartenansatz nicht nur äußerlich im Rahmen von Spielplatzgestaltung umzusetzen, sondern auch nach innen in die Kindergartenräume und in die Person der jeweiligen Erzieherin zu implementieren.
Dieses Ergebnis unterstützt die Eingangsvermutung, dass es ein hohes Defizit in Kindergartenteams gibt bzgl. der Auseinandersetzung über die eigenen Grundannahmen (s. oben) und dass die verschiedenen in der Praxis umgesetzten Konzepte und Ansätze keine Rückbindung an fachlich fundierte Bezugspunkte (Grundannahmen) haben, sondern lediglich als handlungsorientierte Aktivitäten umgesetzt werden. Im Projekt ist es gelungen, für die beiden Kindergartenteams als jeweils Ganzes, aber auch für jede einzelne Mitarbeiterin der Kindergärten eine Auseinandersetzung in Gang zu bringen, die auch in der Argumentation nach außen hin Klarheit verschafft, warum ich was in meiner Alltagsarbeit tue und an welcher Grundlage ich mein Tun messe und orientiere.
Das Ergebnis des Projektes unterstützt außerdem das Anliegen der beiden Projektpartner, eine qualifizierte Weiterbildung für MitarbeiterInnen im Elementarbereich zur Umweltbildung anzubieten, um so Multiplikatoren auszubilden, die die hier mit den beiden Teams in Emsdetten und Wildeshausen durchgeführten Prozesse initiieren und begleiten können.

Übersicht

Fördersumme

14.316,17 €

Förderzeitraum

24.08.1999 - 02.05.2001

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation