Projekt 14263/01

Living Lakes: Aufbau eines Netzwerkes von Seenpartnerschaften als Beispiel nachhaltiger Regionalentwicklung

Projektträger

Deutsche Umwelthilfe e. V.
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell
Telefon: 07732/99950

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Aufbau einer internationalen Partnerschaft von Umweltorganisationen und Austausch von Experten, die sich um nachhaltige umweltverträgliche Entwicklung von Seenregionen bemühen. Beginn mit sechs Seen in vier Kontinenten. Insgesamt sollen bis zum Jahr 2000 bis zu 20 Partner beteiligt werden.

Ziele: Transfer von Umwelttechnologien, Entwicklung von Ökotourismus zur Förderung einer regionalen Entwicklung. Sensibilisierung für die ökologische Bedeutung von Seen. Werbung für eine nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen. Sicherung der Wasserqualität (Darstellung eines sinnvollen Einsatzes von in oder für Seenregionen entwickelter Umwelttechnologie zur Entlastung von Wasser, Luft und Boden).


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden· Durchführung einer Pressekonferenz zum Auftakt am 11.06.1998.
· Durchführung von drei Living Lakes Konferenzen.
· Herausgabe von Broschüren und Naturreiseführern.
· Entwicklung eines gemeinsamen Internetauftritts mit Darstellung der Ziele, Maßnahmen und Ergebnisse der Aktion. Schaffung eines globalen Kommunikationsforums für Seenschutz mit Nutzung der neuen Medien wie Internet und email.
· Gegenseitiger Besuch von Experten mit regelmäßigem Erfahrungsaustausch sowie kontinuierliche Arbeitskontakte mit den Partnern.
· Präsentationen konkreter Einzelaktivitäten als Beispiel für andere Seenregionen auf der Welt über Ausstellungen und Initiativen vor Ort.
· Gegenseitige Hilfestellung bei der Durchführung von konkreten Aktionen.


Ergebnisse und Diskussion

In den Jahren 1998 und 1999 wurden von den Seenpartnern unterschiedliche Maßnahmen und Aktionen in den folgenden Bereichen durchgeführt:
Konzepte zum sanften Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung, Förderung umweltverträglicher Landbe-wirtschaftung, Anwendung von Umwelttechnologien, Landkäufe und Renaturierungsmaßnahmen, Monitoring und Naturschutzmanagement.

Die Schwerpunkte lagen in jedem Projektgebiet etwas anders. Viele Entwicklungen und Aktionen wurden durch die Welt-Seenkonferenzen angestoßen. Erfolge wurden aus heutiger Sicht an allen Seen der Partner in Spanien, Griechenland, Polen und Südafrika und in den USA erzielt.

Spanien (La Nava/La Boada): Verlagerung von Straßen und Mülldeponie, Extensivierung der Landwirtschaft, Ausbau des Umweltbildungsangebots, (Compromisio La Nava 2000).

Griechenland (Nestos): Pressekonferenzen und Tagungen haben die Bedeutung der Nestos-Seen in Griechenland ins Bewußtsein von Politik und Öffentlichkeit gebracht. Vor allem in der Region. Leider konnten umweltschädliche Landwirtschaftsprojekte nicht verhindert werden.

Polen (Militscher Teiche): Initiativen zum Einsatz von Pflanzenkläranlagen. Extensivierung der Landwirtschaft und Erstellung eines umweltschonenden Wassermanagements. Erste Ansätze zur Entwicklung eines naturschonenden Tourismus.

Südafrika (Greater St. Lucia Wetland Park): Ausweisung von St. Lucia als Weltnaturerbe. Wachstum beim Umwelttourismus. Dadurch Schaffung von mehreren 100 Arbeitsplätzen für Einheimische.

USA (Mono Lake): Erfolge bei Wassersparmaßnahmen. Los Angeles entnimmt weniger Wasser aus den Zuflüssen des Mono Lake. Vom Mono Lake Committee wird die Living Lakes Webseite für das ganze Netzwerk professionell erstellt und betreut.

Wir sind positiv überrasch, daß schon nach kurzer Zeit so viele konkrete Verbesserungen vor Ort erreicht werden konnten. Unsere Partner haben an Ansehen und politischem Gewicht gewonnen. Kommunen und Regionalverwaltungen schätzen die Bedeutung der Seen und ihres Schutzes jetzt deutlich höher ein. Punktuelle Präsenz durch Pressekonferenzen und Fachgespräche haben langfristige Wirkung.

Die Effizienz des Mitteleinsatzes ist gewährleistet. Erste Modellprojekte bei Raumplanung und Umwelttechnik werden initiiert.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Gezielte Öffentlichkeitsarbeit innerhalb des Living Lakes Netzwerks hat dazu beigetragen, die Arbeitsergebnisse und Projektfortschritte zu dokumentieren und den Projektpartnern und beteiligten Firmen zur Verfügung zu stellen. Der Global Nature Fund und das Projekt Living Lakes, ist insbesondere in der Startphase, bekannter geworden. Hier sind vor allem die Organisation von Pressekonferenzen, die Teilnahme an Fachkonferenzen auch außerhalb des Netzwerks und diverse Veröffentlichungen des Global Nature Fund und der Seenpartner anzuführen. Diese werden im Abschlußbericht genauer erläutert.
Auch die Erstellung und Präsentation der Living Lakes Wanderausstellung bei diversen Fachveranstaltungen und Pressekonferenzen hat geholfen, Ziele und Ideen des Seennetzwerks zu veranschaulichen.
Auch die Wirtschaftspartner von Living Lakes haben diese Präsentationsmöglichkeit für ihre internen Veranstaltungen genutzt. Die Internet Homepage des Seennetzwerks hat dafür gesorgt, daß eine weltweite Bekanntheit des Projekt gewährleistet und Interesse aus fast allen Teilen der Welt angemeldet wird. Dies zeigen insbesondere die vielen Anfragen möglicher neuer Kandidaten für das Netzwerk.


Fazit

Die Seenpartnerschaft Living Lakes bietet ein weitreichendes internationales Instrumentarium , das den regionalen Bemühungen zum Schutz der Seen zu einer globalen Aufmerksamkeit verhilft, um konkrete Umweltschutzziele und eine nachhaltige umweltverträgliche Entwicklung zu erreichen. Bei den Veranstaltungen wurden von den Naturschutz-verbänden kommunale Entscheidungsträger eingeladen und eingebunden. Über Städtepartnerschaften und den Austausch von Experten wird bereits nachgedacht.
Der Einsatz von innovativen Umwelttechnologien, wie Solarboot, Pflanzenkläranlagen oder ökologischen Textilien soll weiter verstärkt werden. Die Bedeutung des Seenschutzes ist durch den jährlichen Weltseentag
Weltweit gestiegen. Hier müssen wir unsere Aktivitäten noch deutlich ausbauen.

Übersicht

Fördersumme

91.533,52 €

Förderzeitraum

31.03.1998 - 03.01.2001

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik