Projekt 12516/01

Erschließung neuer Arbeits- und Beratungsfelder im Energiesektor

Projektträger

StadtImpulsGesellschaft zur Förderungund Ansiedlung sozialer Projekte mbH
Tempelhofer Ufer 10
10963 Berlin
Telefon: 030/2805176

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projekts INGENIA ist es, sich in erster Linie an kleine und mittlere Betriebe der genannten Branchen und Berufsgruppen zu richten, und damit die Verbesserung der Wettbewerbschancen mit der För-derung des Solaranlagen / Energiefassadenbaus durch Weiterbildung, Beratung, Unterstützung beim Marketing und Kooperationen zu erreichen.
Schritte hierfür waren:
· Die Erweiterung des firmenspezifischen Leistungsspektrums um den Solaranlagen / Energiefassadenbau
· Unterstützung der Unternehmensführung und Verwaltung beim Aufbau des neuen Arbeitsbereiches Solartechnik
· Verbreitung von Informationen zur Solarenergienutzung
· Anschub von Firmenkooperationen


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden· Vermittlung von theoretischem und praktischem Grundlagenwissen zu Solarthermie und Photovoltaik in Theorie und Praxis durch Fortbildungen für SHK-Techniker, Elektriker und Dachdecker
· Vermittlung von Grundlagen zur Solartechnik in drei Schritten: Theorie, Praxis in der Werkstatt, Praxis am Bau - schrittweise Heranführung an die Installationspraxis
· Konzipierung und Durchführung von weiteren Angeboten nach Einzelgesprächen mit den Kooperationspartnern zur Solartechnik sowie im kaufmännischen und EDV-Bereich
· Vertiefung von Themen in Seminaren, die auf die jeweilige Funktion der Betriebsangehörigen zugeschnitten sind. Dies sind vor allem Marketing, Auftragsakquise, Kalkulation und EDV-Anwendungen.
· Beratung und Betreuung der Betriebe bei ersten Angeboten und eigenständigen Solarbauvorhaben,
· Unterstützung im kaufmännischen Bereich und bei der Bildung von Arbeitsgemeinschaften für Bau-vorhaben und Marketingmaßnahmen,
· Wissenstransfer durch Öffentlichkeitsarbeit, Information, Kooperation.
· Unterstützung bei ersten Bauvorhaben der Partner durch Anlagensimulation, Fördermittelberatung, Vermittlung von Kooperationspartnern und Helfern sowie fachliche Unterstützung beim Bauablauf.
· Anschub von Kooperationen und Arbeitsgemeinschaften durch Kooperationsbörsen, Workshops, Adressvermittlung
· Unterstützung des Marketings für die Betriebe durch Präsentation des Angebots Solartechnikinstallation auf Messen, Publizierung von Zeitungsartikeln, Durchführung eines Solarbauherrenabends, Verbreitung der Firmenadressen in Installateursverzeichnissen.


Ergebnisse und Diskussion

180 Berliner Betriebe der Branchen SHK-Technik, Elektrotechnik und Dachdecker sowie Architekten und Ingenieure wurden mit der Solartechnik (Solarthermie und Photovoltaik) in Theorie und Praxis vertraut gemacht.
Von den beteiligten 180 Betrieben (90 Elektro-, 40 SHK-Technik, 20 Dachdeckerbetrieben und 30 Architektur- und Ingenieurbüros) haben bis zum Projektende bereits 16 Betriebe 27 solarthermische Anlagen und 12 Betriebe 18 Photovoltaikanlagen installiert. Weitere Anlagen sind zur Zeit in Planung bzw. im Antragsverfahren für Fördermittel. Damit ist es bereits kurz nach Projektende 30 % der beteiligten Firmen gelungen, in den Solarmarkt aktiv einzusteigen.
Von 83 Betrieben, die uns zum Jahresende 1999 eine schriftliche Rückmeldung gaben wurden bis Projektende 380 Kundenberatungen durchgeführt, 115 Angebote gemacht, warteten 16 Kunden auf die Bewilligung von Fördermitteln, sollte bei 27 Kunden der Bau bald beginnen und wurden 45 Anlagen gebaut.
· Das Projekt konnte einige nachhaltige brancheninterne und branchenübergreifende Kooperationen und einen Erfahrungsaustausch der Betriebe zur Solartechnik initiieren.
· Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im kaufmännischen Bereich wurde gestärkt.
· Einige Betriebe nutzen seit der Teilnahme am Projekt verstärkt moderne I- und K-Technologien.
· Von am Projekt beteiligten Elektrobetrieben wurde 1999 der Arbeitskreis Erneuerbare Energien der Elektroinnung Berlin gegründet und findet seitdem regelmäßig statt.
· Die vom Projekt geleisteten Marketingaktivitäten sorgen dafür, dass das neue Leistungsspektrum Solartechnik der beteiligten Betriebe bekannt gemacht wird.
Konsequenzen und Schlußfolgerungen:
· Handwerksbetriebe sind neuen Technologien gegenüber zum Teil aufgeschlossen. Die Betriebe sind bereit, für Weiterbildung in neue Technologien wertvolle Arbeitszeit zu investieren.
· Eine Selbstkontrolle in Form von Tests (die nach Korrektur besprochen werden) sowie Teilnahmebe-scheinigungen sind wichtige Bausteine des Konzepts.
· Bei Beratung und Qualifizierung muß ein Maximum an Praxisbezug ermöglicht werden.
· Die Handwerksbetriebe haben weder branchenintern noch branchenübergreifend Berührungsängste. Ein Erfahrungsaustausch ist möglich und gewünscht.
· Beratung und Qualifizierung darf nicht zu viel Zeit am Stück kosten. Termine gegen das Wochenende hin sind günstiger als zu Beginn der Woche.
· Trotz umfangreicher Weiterbildungen bestehen bei ersten eigenen Bauvorhaben Unsicherheiten und die Unterstützung durch Fachleute wird gewünscht.
· Die Vermarktung des neuen Leistungsangebots macht vielen Firmen Schwierigkeiten, obwohl Mar-keting und Kundengespräche als wichtig erkannt werden.
· Vor der Teilnahme an ersten Veranstaltungen sollten mit den Betrieben Zielvereinbarungen getroffen werden. Bei diesem Gespräch werden Leistungen und Erwartungen der Projektpartner geklärt.
· Für das Projekt war es von großer Bedeutung, dass kleine und mittlere Betriebe kontinuierlich akquiriert werden konnten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

· Versendung von Informationsblättern mit den Rundschreiben der Innungen und Energieversorger
· Ankündigung in der Handwerksfachpresse, Tagespresse und in den Innungsmitteilungen
· Projektpräsentation auf Fachmessen (Solar Energy, Bautec, Belectro), Tagungen
· Durchführung von Projektpräsentationen und Informationsveranstaltungen
· Telefonakquise bei Dachdeckerbetrieben
· Ankündigung über Weiterbildungsprogramme und Datenbanken


Fazit

Die StadtImpuls GmbH hat mit dem Projekt INGENIA einen wichtigen Beitrag geleistet, die Solartechnologie als innovatives, umweltfreundliches u. arbeitsplatzsicherndes Marktsegment für Berliner KMUs zu erschließen. Mit dem Projekt INGENIA ist es gelungen, die Solartechnik in weiten Kreisen des Berliner Handwerks zu etablieren.
Die zukünftige Energieversorgung mit der verstärkten Nutzung regenerativer Energieträger ist ein beratungsintensiver und arbeitsintensiver Aufgabenbereich. Die im Projekt beteiligten Betriebe haben diese Chance erkannt und die gebotenen Unterstützungsmöglichkeiten bei Beratung und Qualifizierung wahrgenommen. Mit dem jetzigen Einstieg in die innovative Technologie sichern sich die beteiligten Betriebe zukünftige Marktanteile.
Zahlreiche Betriebe haben innerhalb der Projektlaufzeit bereits Solaranlagen installieren können (28 Betriebe haben 27 solarthermische Anlagen und 18 Photovoltaikanlagen errichtet - Stand 01/2000), andere Betriebe stehen kurz davor (27 Anlagen waren kurz vor Baubeginn - Stand 01/2000). Über 30 % der Kooperationsbetriebe (54 Betriebe) ist mit dem Projekt INGENIA der Einstieg in das neue Arbeitsfeld Solartechnik bereits während der Projektlaufzeit gelungen.
Die Vernetzung der Akteure und die Marketingaktivitäten des Projektes ermöglichen den Betrieben, auch nach Projektabschluß Ansprechpartner f. fachliche Fragen oder Betriebe zur Zusammenarbeit zu finden.

Übersicht

Fördersumme

100.215,77 €

Förderzeitraum

01.01.1998 - 30.11.2000

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik