Projekt 10783/01

Photovoltaikanlage an der Realschule WesterkappelnFörderung im Rahmen des Programms: Einsatz regenerativer Technik für Bildungszwecke an Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen

Projektträger

Realschule der Gemeinde Westerkappeln
Osnabrücker Str. 25
49492 Westerkappeln
Telefon: 05404/963730

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Anfang 2000 wurde die Projektwoche Mensch - Natur - Technik geplant. In diesem Rahmen besuchte die Realschule die EXPO-Weltausstellung in Hannover. (16.8.2000) Der Themenbereich Regenerative Energien gewann für das Projekt zentrale Bedeutung. Eine PV-Anlage (1,1KwP) wurde geplant und sollte für alle Schüler/innen sichtbar machen, wie Strom aus Sonnenlicht entsteht. Im Eingangsbereich der Schule sollte ein Display die Leistungen der installierten Anlage dauerhaft sichtbar machen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Planung einer PV-Anlage für unsere Schule wurde von umweltbewussten Eltern und Lehrern angeregt. In den Sitzungen der Mitwirkungsgremien stellte als ein ehemaliger Schülers ( Dipl.-Ing Carsten Hollmann), vor, wie eine PV-Anlage arbeitet. Als alternative Form zu den herkömmlichen Energien sollte die neue Anlage beispielhaft bewusst machen, wie diese Energiegewinnungsform an Bedeutung in der Zukunft gewinnen wird. Wir entschieden uns für die Anschaffung einer Anlage der Firma Phoenix.
Der Schulträger sicherte durch Anträge ( Landesinstitut für Bauwesen NRW - Bundesamt für Wirtschaft) und durch die Vorfinanzierung der Elektroinstallation die Durchführung des Projektes. Nach Eingang der ersten Bewilligungsbescheide wurde mithilfe einiger Eltern und der Technikkurse unserer Schule im August 2000 die Anlage montiert. Die technischen Installationen (Verkabelung, Zählereinrichtung u.a.) wurden durch Fachbetriebe ausgeführt. Im Unterricht wurden die Funktionsmodelle erstellt und zur Demonstration einbezogen. Gemäß dem Projekt Sonne in der Schule werden nun die Daten erfasst, regelmäßig dargestellt und mit dem PC-Programm Sunny-Data verwaltet. Durch das Display ist jederzeit für alle am Schulleben beteiligten Personen sichtbar, wie eine Form alternativer Energiegewinnung funktioniert und für die Zukunft Bedeutung haben kann. Um die Errichtung der Anlage abzusichern, wurden Sponsoren angesprochen. Im Finanzierungsplan ist zu ersehen, dass rund 10.000 DM durch Spenden zusammenkamen.


Ergebnisse und Diskussion

Das Konzept der modularen PV-Systemtechnik führt zu einer räumlich verteilten Anordnung der Geräte unserer PV-Anlage. Die auf das Dach montierten Module sind in großer Höhe an einem total verschattungsfreien Platz angebracht und nur bei besonderer Aufmerksamkeit zu bemerken. Das zentrale Element ist das Großdisplay im Eingangsbereich der Schule, auf dem drei unterschiedliche Werte registriert werden: Gesamtleistung, Tagesleistung und gegenwärtige jeweilige Einspeisung sind jederzeit ablesbar. Eine einfache und schnelle Funktionsüberprüfung durch die Überwachung des Status und der Messwerte jedes einzelnen Gerätes erfolgt zentral mit einem PC über das Programm Sunny Data. Die Signalübertragung zwischen PC und den Geräten erfolgt einfach über eine vorhandene Netzleitung. Die kontinuierliche Erfassung der Betriebsdaten aller angeschlossenen Geräte (Sunny Boy und Sunny Boy Control) geschieht durch den Schulrechner in der Verwaltung. Die Messdaten werden regelmäßig registriert und dem Fraunhofer Institut auf Datenblättern mitgeteilt.
Für den Unterricht lassen sich die Ergebnisse auch in Tabellen grafisch darstellen. Die bis jetzt ermittelten Werte (ca. 200 KW) zeigen die Abhängigkeit von der Jahreszeit. Für Schüler bemerkenswert ist die Erkenntnis, dass selbst auch an kalten, doch sonnenreichen Wintertagen ein Ergebnis von maximal 4 KW vorkommen kann. Der noch zu erwartende Jahresdurchschnittswert (Schätzung bei 800 KW) hat auch zu einer ökonomischen Berechnung geführt. Bei einer Vergütung laut Einspeisegesetz von 0,99 DM pro KW lässt sich auch für eine neue Anlage berechnen, wie lange die Amortisation dauern würde. Grundsätzlich hat sich in der Schülerschaft die Kenntnis der bisher noch wenig beachteten Form der Energiegewinnung verbreitet. Bekannt ist, dass die Sonne keine Rechnung schickt. In der Oberstufe (Klassen 8 - 10) ist die Existenz der Anlage ein guter Anlass, immer wieder auf den verantwortlichen Umgang mit zukunftsorientierten Möglichkeiten von Energiegewinnung einzugehen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Anlage wurde am 22.9.2000 zum Abschluss der Projektwoche im Beisein der Sponsoren feierlich eingeweiht. Der Energieberater der Stadtwerke OS (Herr Kreke) hielt ein Referat über die Bedeutung von PV-Anlagen. Auf dem Display sind die Namen der Sponsoren und auch das Signet der Umweltstiftung gut sichtbar angebracht. In den Zeitungen wurde mehrfach über die PV-Anlage berichtet. Inzwischen gibt es im Agenda-Arbeitskreis eine Initiative, Westerkappeln zum Solardorf zu entwickeln.


Fazit

Die dem Projekt zugrunde liegende Idee, eine neue Form von Energiegewinnung durch eine schuleigene PV-Anlage der Schülerschaft anschaulich erfahrbar zu machen, hat sich als Erfolg erwiesen. Unabhängig vom wirtschaftlichen Aspekt der Einspeisevergütung können nun mehrere Fachbereiche das Thema der Regenerativen Energien konkret in den Unterricht einbeziehen und es gemäß der Leitidee unseres Schulprogramms Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung als wichtigen Baustein der Zukunftsgestaltung begreifen.

Übersicht

Fördersumme

3.867,92 €

Förderzeitraum

08.09.2000 - 26.04.2001

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation