Projekt 09040/01

Symposium: Weltkulturerbe in Gefahr – Umweltschäden, Beseitigung und Vorsorge im Rahmen der EXPO 2000

Projektträger

Stadt HildesheimDezernat IV
Markt 1
31134 Hildesheim
Telefon: 05121/301391

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Nachhaltige Entwicklung ist seit der Rio-Deklaration und der Agenda 21 zum Schlüsselwort für globalen Umweltschutz und zukunftsorientierte Entwicklungspartnerschaft geworden. Ziel des Symposions war es, diesen Leitgedanken auf den Erhalt des Weltkulturerbes anzuwenden und Perspektiven für die Zeit nach der Jahrtausendwende aufzuzeigen. Es sollten interdisziplinäre Lösungsansätze entwickelt und die Zielsetzung des in Hildesheim geplanten Hornemann Instituts erarbeitet werden um damit einen dauerhaften Beitrag zur Qualifikation von Fachleuten zu leisten. Ziel war es auch, eine große Ausstellung zur EXPO vorzubereiten und damit der Weltöffentlichkeit die gegenwärtige Bedrohung des Welterbes zu veranschaulichen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Themen des Symposions wurden zunächst in Grundsatzreferaten behandelt und dann mit Kurzreferaten vertieft. Anschließend folgten Arbeitsgruppen und Podiumsdiskussionen, die den Erfahrungsaustausch ermöglichten. Es wurden folgende Themenschwerpunkte gebildet, die unter dem Aspekt Umweltschäden, Beseitigung und Vorsorge behandelt wurden:
1. Weltkulturerbe als Bestandteil einer ökologisch bewußten Zukunftsplanung
2. Weltkulturerbe im Kontext der Themenschwerpunkte der Weltausstellung EXPO 2000:
Mensch - Natur - Technik
3. Schutzprogramme für Kultur und Natur: Erfolge und Mißerfolge
4. Vermeidung bewußter und unbewußter Zerstörungen wie: Umweltbelastungen, Krieg, Unwissenheit, Rücksichtslosigkeit, Tourismus und Kunstraub
5. Kulturtraditionen und umweltbewußte Wirtschaftsentwicklung
6. Dokumentation des vielfältigen Weltkulturerbes
7. Förderung eines Kulturerbebewußtseins


Ergebnisse und Diskussion

Die Ergebnisse und Diskussionen des Symposions sind in der Dokumentation auf ca. 280 Seiten ausführlich dargestellt, die Ihnen bereits vorliegt. Die Problematik des zu erhaltenden Weltkulturerbes wurde beispielhaft an folgenden Projekten dargestellt und besprochen:

· Afrika: Die islamische Altstadt von Kairo
· Amerika: Das königliche Grab von Sipán
· Asien: Das Grab des ersten chinesischen Kaisers
· Australien: Der Kakadu-Nationalpark
· Osteuropa: Die Altstadt von Dubrovnik
· Westeuropa: Die Fresken von Piero della Francesca in Arezzo
· Regional: Jüdische Friedhöfe

Außerdem wurden Arbeitsgruppen zu folgenden Themen gebildet:

· Zerstörung und Kunstraub
· Urbanes Wachstum
· Erhalt, Konservierung und Restaurierung von Monumenten
· Dokumentation
· Ökologie
· Tourismus
· Training-Programme, neue Medien und offene Lernprogramme

Das Symposion endete mit der Verabschiedung von Ergebnissen der einzelnen Arbeitsgruppen sowie Empfehlungen für eine Weltkulturerbeausstellung zur EXPO 2000 und die Ziele des Hornemann Instituts. Daraus ergab sich aus Sicht der einzelnen Fachgebiete ein sehr spezifisches Aufgabenprofil für das Institut, welches Grundlage für die weiteren Planungen und die Installation als Dauereinrichtung ist. Die Aufgaben des Hornemann Instituts sollen im einzelnen sein:

1. Weiterbildungsangebote im Fernstudium für Restauratoren
2. Sammeln und praxisorientiertes Aufbereiten von Forschungsergebnissen
3. Übertragen von Ergebnissen von High-Tech Restaurierung in die Alltagspraxis
4. Ergänzung bestehender Datenbanken, ausgerichtet auf die verschiedenen Spezialgebiete
5. Aufbau eines weltweiten Experten- und Qualifizierungs-Netzwerks
6. Entwicklung von Trainingseinheiten in Multimedia-Formaten
7. Aufbau eines Experten-Netzwerks für museologische Fragen
8. Entwicklung von Weiterbildungsmodulen zu ausgewählten Fragen der Museologie


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Großes Presseecho: Pressemappe ist beigefügt.
Das Umweltbundesamt hat eine Dokumentation zum Kulturerbe-Symposium erhalten.


Fazit

Das Symposion war ein sehr wichtiger Meilenstein für die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Sachen Erhalt des Weltkulturerbes und legte die Grundlage für die zukünftige Arbeit des Homemann Instituts.

Übersicht

Fördersumme

75.875,72 €

Förderzeitraum

01.08.1996 - 16.04.1998

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Kulturgüter
Umweltkommunikation