Projekt 08344/01

Ökologisch orientierte Kulturarbeit als Medium der Umweltbildung

Projektträger

Umweltakademie Nordthüringen e. V.
Behringstr. 3
99734 Nordhausen
Telefon: 03631/911-381

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel war es, bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Nordhausen ein verstärktes Interesse für das Thema Stadtentwicklung zu entwickeln und dazu beizutragen die Bereitschaft zu fördern, im Sinne der Agenda 21 aktiv an Planungs- und Entscheidungsprozessen teilzunehmen.
Mit Hilfe von Ausstellungen, künstlerischen Exponaten, Theateraufführungen und Musikstücken sollte ein nachhaltig wirksamer Prozess der Umweltkommunikation initiiert werden, der in einen intensiven Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Nordhausen und einen Diskussionsprozess über ökologische und soziale Aspekte einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung mündet und zu einer Sensibilisierung der Bürger und Bürgerinnen beiträgt.
Als langfristiges Ziel galt es, eine ökologisch orientierte Kulturarbeit im Stadtgebiet von Nordhausen zu etablieren.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenNach Wechsel des Kooperationspartners wurde das Thema Zukunftsfähige Stadtentwicklung auf das Projektgebiet der Stadt Nordhausen ausgeweitet. Die Projektleitung berief eine zentrale Steuerungsgruppe und einen wissenschaftlichen Beirat ein, in der auch die Stadt Nordhausen vertreten war. Wichtige Projektbausteine wurden gemeinsam in der Steuerungsgruppe beschlossen. Im Beirat wurden Projektideen entwickelt und erörtert. Seine Mitglieder hatten eine Multiplikatoren-Funktion und unterstützten die Akteure bei ihren Aktivitäten. Die Projektleitung trat mit potenziellen Akteuren in persönlichen Kontakt und initiierte in Abstimmung mit ihnen die Teilprojekte. Über die Projektleitung erfolgte die Koordination der Projektaktivitäten, die Präsentation der Ergebnisse und die Öffentlichkeitsarbeit.


Ergebnisse und Diskussion

Als Akteure waren Grund- und Regelschulen, außerschulische Bildungseinrichtungen, eine Bürgerinitiative, Privatpersonen sowie Künstlerinnen und Künstler im Projekt vertreten. In der Projektlaufzeit wurden insgesamt 23 Teilvorhaben realisiert, die unterschiedlichste ökologische und soziale Aspekte zum Thema Stadtentwicklung in Nordhausen beinhalteten (Beispiele: Brunnen und Treppen, Der Lutherplatz in Nordhausen, Schule als Lebensraum, Kinderspielplätze, Umwelt und Kultur). Die Akteure fanden eine Vielzahl von phantasievollen und kreativen Ausdrucksmöglichkeiten. Es entstanden Malereien, Zeichnungen, Fotodokumentationen, Modelle und Skulpturen, ein Theaterstück und eine Kinderoper. Steuerungsgruppe, Beirat und Akteure bildeten dabei ein effektives Netzwerk, das zu neuen Kooperationen führte und Synergieeffekte nutzte.
Bei den Akteuren war bei der Bearbeitung ihrer Teilprojekte eine Sensibilisierung für das Thema Zukunftsfähige Stadtentwicklung deutlich erkennbar. Die Auseinandersetzung mit Stadtentwicklungsthemen führte bei ihnen nicht nur zu intensiven Diskussionen innerhalb der Arbeitsgruppen, sondern dehnte sich bei ihnen weit in das private und soziale Umfeld aus. Die Beschäftigung mit einer ökologisch orientierten Kulturarbeit förderte Phantasie und Kreativität der Teilnehmer und war verbunden mit gruppendynamischen und die soziale Kompetenz fördernden Effekten. Die Möglichkeit, kreativ tätig zu sein und neue Formen der Ausdrucksmöglichkeit zu erproben, wurde von den Teilnehmern positiv bewertet, da sie ihnen die Möglichkeit bot, sich dieser Themen auf eine neue und spannende Art anzunähern.
Im Projektverlauf konnte über


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

der Ergebnisse eine beträchtliche Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Nordhausen angesprochen werden. Die Projektarbeiten stießen in der Bevölkerung auf ein reges Interesse. In Bezug auf eine Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger Nordhausens ist davon auszugehen, dass das Projekt ein wichtiger Baustein war, dieses Ziel zu erreichen. Im Rahmen einer Diplomarbeit wird dieser Frage genauer nachgegangen. Das Erreichen der längerfristigen Ziele, eine Änderung des Umweltbewusstseins und eine Förderung der Bereitschaft zur Partizipation zu unterstützen, ist von einer Fortdauer der Projektaktivitäten über das Projektende hinaus abhängig. Das erreichte Netzwerk der Akteure ist dafür eine gute Voraussetzung. Besonders in den außerschulischen Einrichtungen werden die initiierten Arbeiten fortgeführt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Für eine effektive Kommunikation des Projektes wurde der Begriff anSTADT gewählt und ein Logo entwickelt. Projektverlauf und die Präsentationen wurden von einer intensiven Pressearbeit begleitet und fanden besonders in den Printmedien eine hohe Resonanz. Teilergebnisse der Projektarbeit wurden in mehrwöchigen Ausstellungen an öffentlich zugänglichen Örtlichkeiten präsentiert (Kreissparkasse, Kreismusikschule, Landratsamt, Rathaus). Weitere Veranstaltungen fanden im Theater Nordhausen statt.
Zur Verbreitung der Projektergebnisse entstand ein Flyer, und die Ergebnisse sind über die web-Seiten der Umweltakademie Nordthüringen abrufbar.


Fazit

Der pädagogisch/didaktische Ansatz, eine ökologisch orientierte Kulturarbeit als Medium in der Umweltbildung einzusetzen, konnte erfolgreich in die beteiligten Einrichtungen und Institutionen der Stadt Nordhausen hineingetragen werden. Rückmeldungen aller Beteiligten zeigten, dass dieser Ansatz durch die Förderung von Phantasie und Kreativität geeignet ist, Umweltthemen neu und spannend aufzubereiten. Der Wunsch vieler Akteure nach einer Fortführung des Projektes macht deutlich, dass ein Bedarf besteht, unkonventionelle und kreative Ideen im Bildungsbereich zu entwickeln und umzusetzen.

Übersicht

Fördersumme

89.779,28 €

Förderzeitraum

15.05.2000 - 31.08.2002

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Umweltkommunikation