Projekt 06619/01

Voruntersuchung zur Herstellung von Strohlehmsteinen

Projektträger

Ökologische Beschäftigungsinitiative Krummenhagen(ÖBIK) e. V.
Dorfstr. 7a
18442 Steinhagen
Telefon: 038327/69959

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel der Studie „Produktion von Strohlehmsteinen’’ war die Erarbeitung der Voraussetzungen zur Fertigung und Vermarktung von Strohlehmsteinen sowie die Beurteilung der technischen und wirtschaftlichen Realisierungschancen. Die vorliegende Studie wurde in interdisziplinärer Zusammenarbeit des Antragstellers, der Ökologischen Beschäftigungsinitiative Krummenhagen e. V. mit den beteiligten Fachhochschulen Stralsund und Neubrandenburg erstellt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZur Projektbearbeitung wurden folgende Arbeitspakete definiert:· Marktanalyse,· Materialeigenschaften und Normen,· Produktentwicklung mit Festlegung der Produktanforderungen,· Analyse und Entwicklung der Technologie und· Risikoanalyse.Für die Festlegung der materialspezifischen Produktanforderungen wurde eine Literatur- und Normenrecherche durchgeführt.Auf der Basis der materialspezifischen Produktanforderungen des neuentwickelten Strohleichtlehmsteines und der Analyse der vorhandenen Produktionseinrichtungen, wurden unterschiedliche Fertigungstechnologien betrachtet und bewertet. Im Kapitel 5 der Studie ist der grundsätzliche Arbeitsablauf beschrieben und die erforderlichen Fertigungseinrichtungen dokumentiert.Im Abschnitt 6 der Studie werden die Risiken hinsichtlich Markt, Technologie und Investitionen analysiert. Ein bestimmender Risikofaktor ist der Verkaufspreis. Zu seiner Ermittlung wurde der Strohlehmstein mit Wettbewerbsprodukten, wie Lehmbauplatte und mehrschichtiger Lehmziegel unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Verarbeitung verglichen.


Ergebnisse und Diskussion

Ausgehend von der Zahl der genehmigten Bauvorhaben in den Jahren 1991 bis 1995 und einem Marktanteil der Bauten mit Strohlehm von einem Prozent wurde ein jährlicher Zuwachs von zwei bis fünf Prozent für Mecklenburg - Vorpommern prognostiziert. Aufgrund dieser Marktanalyse kann die Nachfrage an Strohlehmsteinen für das Jahr 2005 mit 120.000 Stück vorhergesagt werden. Die Absatzgebiete sind im wesentlichen die fünf neuen Bundesländer sowie Schleswig - Holstein und Niedersachsen. Schwerpunktmäßig werden Aufträge aus der Region Mecklenburg - Vorpommern bearbeitet.Während bei den Veröffentlichungen bezüglich der Anwendung und Verarbeitung von Strohlehmsteinen auf eine größere Anzahl von Literaturstellen verwiesen werden kann, steht bei der Normung derzeit kein Richtlinienwerk zur Verfügung. Im Vergleich zu konventionellen Baustoffen konnte der bisher gefertigte Strohlehmstein den Anforderungen an moderne Baustoffe und deren Verarbeitung nicht gerecht werden. Aufgrund dieser Restriktion erschien es den Kooperationspartnern zwingend notwendig, den Strohlehmstein so weiter zu entwickeln, daß die gestiegenen Erfordernisse, beispielsweise Reduzierung des Raumgewichtes bei verbesserten Dämm- und Verarbeitungseigenschaften, erfüllt werden können. Nachdem die Anforderungen spezifiziert waren, wurde ein neuartiger Stohlehmstein prototypisch realisiert. Entspechend seiner signifikantesten Eigenschaft, des geringeren Raumgewichtes, wurde für diesen Baustoff die Bezeichnung „Strohleichtlehmstein“ gewählt. Ein weiteres charakteristisches Merkmal dieses Strohleichtlehmsteins (SLS) ist der hohe Vorfertigungsgrad. Die Putzschichten sind bereits bei der Herstellung beidseitig angearbeitet. Darüber hinaus kann auf die Verwendung von Mörtel beim Errichten der Wände verzichtet werden, so daß sich die kritischen Kältebrücken vermeiden lassen. Dies ermöglicht einen kostengünstigen und schnellen Verbau ähnlich den Verarbeitungsbedingungen beim Trockenbau.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Rahmen von Laborvorstellungen und Führungen sowie einem Workshop wurde das Projekt an der Fachhochschule Stralsund vorgestellt.


Fazit

Im Rahmen der Studie „Produktion von Strohlehmsteinen“ wurde die technisch-wirtschaftliche Machbarkeit nachgewiesen und die weiteren Arbeitsschritte für ein Folgevorhaben aufgezeigt.

Übersicht

Fördersumme

15.277,91 €

Förderzeitraum

22.11.1995 - 07.08.1997

Bundesland

Mecklenburg-Vorpommern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik