Projekt 05322/01

Emissionsminderung von Textilveredlungsprozessen durch Absorptionshilfsmittel in Wäschern

Projektträger

Deutsches Textilforschungszentrum Nord-West e. V. (DTNW) Institut an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg Gesamthochschule
Adlerstr. 1
47798 Krefeld
Telefon: 02151/843-

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Abluftwäscher sind die am häufigsten in der Textilveredlungsindustrie eingesetzten Reinigungssysteme. Bei einigen Prozessen treten Emissionen auf, die sich nicht ausreichend mit einem Wäscher entfernen lassen. Ziel des Vorhabens war es, durch Zusatz von Absorptionshilfsmitteln den Wirkungsgrad von Wäschern zu erhöhen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZur Bearbeitung des Projektes wurde zunächst mit der Fa. Prött, Mönchengladbach, eine Pilotanlage konstruiert und realisiert. Die Pilotanlage besteht aus zwei Wäscherstufen, die beide jeweils ein eigenes Vorratsgefäß für die jeweilige Wäscherlösung und alle notwendigen Aggregate zum unabhängigen Betrieb voneinander besitzen. Die Anlage wurde transportabel ausgelegt, so daß Versuche zur Emissionsminderung direkt in der Industrie durchgeführt werden können.
Mit dieser Pilotanlage wurden unterschiedliche Textilveredlungsprozesse auf deren mögliche Emissionsminderungen untersucht. Dafür wurden im Wäscher verschiedene Absoprtionshilfsmittel eingesetzt und die Wirkungsgrade der Wascheinheit bestimmt. Die Emissionsmessungen mit einem FID wurden durch olfaktometrische Messungen ergänzt.


Ergebnisse und Diskussion

Es wurden bei einer Vielzahl von Textilveredlungsprozessen die organischen Emissionen bestimmt. Dabei zeigte sich, daß es Prozesse gibt, bei denen nur geringe Emissionen auftreten. Bei anderen Prozessen, insbesondere bei denen verdampfbare Flottenbestandteile wie Isopropanol eingesetzt werden, treten höhrere Emissionen auf.
Für Anwendungen in der Praxis sollte zunächst geprüft werden, ob die Wäscher nur mit Wasser betrieben werden können, da bei einer Vielzahl von Textilveredlungsprozessen die Emissionen wasserlöslich sind oder sich durch Kondensation bei den Temperaturen, wie sie in einem Wäscher anzutreffen sind, ausreichend entfernen lassen.
Zur Verbesserung der Absorptionseigenschaften von Wäschern können Komplexierungsmittel, wie Cyclodextrine, eingesetzt werden. Dadurch lassen sich organische Emissionen, wie z.B. Toluol, nicht nur in derTextilindustrie verringern. Die gilt auch insbesondere für die Emissionen von Gerüchen.
Durch Oxidationsmittel, wie Wasserstoffperoxid (H2O2), lassen sich sowohl die oragnischen wie auch die Geruchsemissionen verringern. Der große Vorteil bei Verwendung von H2O2 besteht darin, daß das Waschwasser nicht durch Absorptionshilfsmittel zusätzlich belastet wird. Die oxidierende Wirkung von H2O2 läßt sich durch Eisen(II)salze (Fenton´s Reagenz) erhöhen.
Treten bei Textilveredlungsprozessen z.B. alkalische Emisionen auf, lassen sie sich, wie hinlänglich bekannt, durch einen entsprechenden Zusatz an Säuren zum Waschwasser entfernen. In einem solchen Fall muß dann geprüft werden, ob die saure Waschlösung auch geeignet ist, saure Emissionen in ausreichendem Maße zu reduzieren, da es in der Praxis nicht möglich ist, Waschwässer mit unterschiedlichen Absorptionshilfsmittel vorzuhalten. Das gleiche gilt natürlich auch für saure Emissionen und einem Zusatz an Alkalien zum Waschwasser.
Im zweiten Wäscher befand sich während der gesamten Untersuchungen nur reines Wasser, da sich bereits zu Beginn des Projektes gezeigt hatte, daß der zweite Wäscher einerseits zur Absorption von Aerosolen notwendig war. Zum anderen war ein zweiter Wäscher insgesamt notwendig, um einen ausreichend großen Wirkungsgrad bei den Emissionsminderungen sowohl der organischen als auch der Geruchsemissionen zu erzielen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

K. Jansen und R. Benken:
Einsatz makromolekularer Komplexbildner zur Abluftreinigung.
Vortragsveranstaltung des Wissenschaftlichen Beirates des DTNW Krefeld am 23.04.1998.
H.-J. Buschmann, D. Dantz, K. Jansen, D. Knittel und E. Schollmeyer:
Einsatz von Cyclodextrinen zur Steigerung der Effektivität von Abluftwäschern.
Melliand Textilberichte (1998) im Druck.


Fazit

Durch Auswahl geeigneter Absorptionshilfsmittel lassen sich bei Wäschern sowohl im Hinblick auf organische als auch Geruchsemissionen Verbesserungen im Wirkungsgrad erzielen. Die transportable Piltotwäschereinheit gestattet Untersuchugen in der Praxis im Hinblick auf die optimalsten Abluftreinigungsparameter

Übersicht

Fördersumme

202.054,37 €

Förderzeitraum

01.07.1995 - 19.08.1998

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Umwelttechnik