Projekt 04038/95

Errichtung eines Zentrums für praktische Qualifizierung im Bereich Erneuerbare Energietechnik in Bielawa (Polen)

Projektträger

Stadt Lingen
Elisabethstr. 14 - 18
49808 Lingen
Telefon: 0591/9144-123

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der Landkreis Dzierzoniow hat an den Berufsbildenden Schulen in Bielawa ein Kreiszentrum für praktische Ausbildung gegründet. Anlass war das große Interesse verschiedener polnischen Institutionen an dem Projekt Solarschule. Es werden u. a. Fachkräfte im Bereich Umweltschutz für Sonnenenergie-, Wärmepumpen- und Biomassentechnik ausgebildet. Diese Energieträger stellen eine 100%ige Alternative für fossile Brennstoffe dar und fügen sich in die Resolutionsbestimmungen des polnischen Parlaments aus dem Jahr 1999 ein, wonach die Entwicklung erneuerbarer Energien ein Teil des zukünftigen volkswirtschaftlichen Entwicklungsstrategiekonzeptes ist.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZur praxisorientierten Wissensvermittlung ist auf der Basis der Erfahrungen der Solarschule im Bereich der Techniken und Technologien zur Nutzung von Biomasse und Erdwärme ein Zentrum entstanden, dass mit entsprechenden Demonstrationsanlagen (Luftwärmepumpen mit Pufferspeicher, Holzheizanlage, Strohheizanlage, kleine Wärmepumpe mit Solarkollektorenverbundbetrieb ) zur didaktischen Vermittlung von Lehrinhalten ausgestattet ist.
Es werden die einschlägig ausgebildeten Lehrer der Solarschule als Fachkräfte tätig und nahmen zusätzlich an einer weiteren Qualifizierung zum Thema erneuerbare Energien teil.Die Umsetzung erfolgte in folgenden Arbeitsschritten:
1. Qualifizierung von 2 Personen über 4 Wochen in Deutschland
2. Einsatz von Demonstrationsanlagen zur Wärmepumpen- und Biomassennutzungstechnik
3. Übersetzung von Fachmaterialien über die Techniken und Technologien der Energiegewinnung aus der Biomasse und deren landespezifischen Evaluierung.
4. Erarbeitung eines Programms für die beruflichen Qualifizierungskurse im Bereich erneuerbarer Energietechniken.


Ergebnisse und Diskussion

Durch einen Beschluss des Landkreises Dzierzoniow ist in den ehemaligen Werkstätten der berufsbildenden Schulen in Bielawa am 01.09.2001 das Kreiszentrum für praxisbezogene berufliche Qualifizierung gegründet worden. Die Aufgabe des Zentrums ist die praktische Ausbildung von Schülern der Berufsschulen im Landkreis Dzierzoniow sowie die Schaffung eines breiten didaktischen Angebotes für berufliche Qualifizierung der lokalen Bevölkerung.
Diese Aufgabe orientiert sich an der Reform der Bildung und insbesondere der Berufsausbildung, die in den letzten Jahren in Polen verändert wurde. Diese Bildungsreform verbindet stark miteinander die schulische und außerschulische Qualifizierung. Darüber hinaus wird versucht, die bestehenden Berufsbildungsrichtungen an den regionalen wirtschaftlichen Bedarf anzupassen sowie die Qualität der Bildung zu erhöhen. Daher ist es unerlässlich, die Berufsbildungsstätten zu optimalisieren, die Ausstattung zu verbessern sowie die Fachkräfte mit Zusatzqualifikationen auszustatten, um dadurch eine kontinuierliche Qualifizierungserhöhung zu erreichen.
Eine Erweiterung des Qualifizierungsangebotes des Zentrums um erneuerbare Energietechnik (Wärmepumpen, Biomassenutzung) konnte durch die DBU erreicht werden. Das DBU-Projekt verfolgte die nachstehenden Ziele.
Projektziele:
· Verbesserung der Schulungsqualität und deren Anpassung an den regionalen Marktbedarf
· Schaffung didaktischer Basis zur Erweiterung des Bildungsangebotes um erneuerbare Energietechnik und praktische Schulungen über erneuerbare Energietechnik
· Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Berufs-Bildungseinrichtungen der Wirtschaft und Wissenschaft
· Ausbildung von Fachkräften für die Wirtschaft, Umqualifizierung von Arbeitslosen
· Aufzeigen von Maßnahmen/Lösungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Luftqualität
· Aufzeigen von Möglichkeiten energetischer Nutzung von Biomasseabfall (Holz, Stroh, Gras) - Zusatzverdienst für Landwirte· Umweltbildung zur Energieschonung
· Erweiterung und Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Polen, Deutschland, Österreich, Holland, Griechenland, Dänemark und Italien auf dem Gebiet erneuerbarer Energien im Rahmen des internationalen Solarschulennetzes (Messprogrammanknüpfung an das Internet, Erfahrungsaustausch)
Neben dem Lehrauftrag findet eine weitere Darstellung des Themas in Form von Informationsveranstaltungen anderen Schulen.
Weiterhin wurden Kontakte von Universitäten gesucht, um den Studenten und Doktoranden die Möglichkeit der Forschung zu geben.
In Kooperation mit der Herstellerfirma hat eine erste Schule für Berufsschullehrer und Instruktoren im Bereich Nutzung und Projektierung von Wärmepumpen- und Solarkollektoranlagen stattgefunden.
Es werden weiterhin Beratungen für private Investoren durchgeführt. In einer naheliegenden Schule ist hierdurch eine Biomasseheizungsanlage installiert worden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Am 17.10.2002 ist das Zentrum offiziell eingeweiht worden. Die Präsentation dieser Veranstaltung fand im Rundfunk, Fernsehen und Internet statt. Es wurde in der polnischen Konferenz zu erneuerbaren Energien in Breslau präsentiert. Ebenfalls erfolgte eine Darstellung in der Fachzeitschrift Saubere Energien.


Fazit

Dank des Projektes ist in Polen eine Vorreitereinrichtung zur Vermittlung des Fachwissens über die Nutzung erneuerbarer Energien entstanden. Die Arbeit des Zentrums leistet einen Beitrag zur Lösung von Umweltproblemen und zur Reduzierung der Luftverschmutzung durch die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien in Polen. Das Projekt hat auch ermöglicht, in Polen einen neuen Fachberuf zum Thema Technik erneuerbarer Energien entstehen zu lassen, dessen genaue Namensfindung jedoch noch aussteht.

Übersicht

Fördersumme

75.926,84 €

Förderzeitraum

13.12.2001 - 13.06.2003

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation