Newsletter des Stipendienprogrammes v. 18.07.2005

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 20 - Ausgabe III 2005
Liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten,

vor Beginn der Urlaubszeit möchten wir Ihnen noch die neuesten Nachrichten aus dem Stipendienprogramm der DBU unterbreiten. So sind die Listen der neu in die Förderung gekommenen nationalen und internationalen Stipendiaten ersichtlich wie auch die jeweiligen abgeschlossenen Stipendien. Zudem erwartet Sie ein Bericht der Teilnehmer des diesjährigen Nobelpreisträgertreffens in Lindau.

In der Stiftung laufen bereits die Vorbereitungen zur diesjährigen Verleihung des Deutschen Umweltpreises. Die Festveranstaltung findet am 16. Oktober 2005, um 11.00 Uhr in der Musik- und Kongresshalle in Lübeck statt. Am Vorabend findet wieder ein Stipendiatentreffen statt. Bitte merken Sie sich diese Termine vor. Nähere Informationen folgen noch.

Einen schönen Sommer wünscht Ihnen

Christiane Grimm für das Stipendienprogramm-Team.Folgende Listen sind für Sie verfügbar:

In der Zeit vom Februar 2005 bis Juni 2005 sind 72 Stipendiaten neu in die Förderung gekommen:

Neue Stipendiaten 22 (s. Liste)
Neue internationale Stipendiaten 50 (s. Liste)
[+] Neue Stipendiaten

[+] Neue internationale Stipendiaten

Im Zeitraum vom 01.02.2005 bis zum 30.06.2005 sind 33 Stipendiaten aus der Förderung gegangen. Von 12 Stipendiaten erfuhren wir, dass sie ihre Promotion erfolgreich abgeschlossen haben. Das Referat Stipendienprogramm der DBU gratuliert ganz herzlich.

Ausgeschiedene Stipendiaten 22 (s. Liste)
Ausgeschiedene internationale Stipendiaten 11 (s. Liste)
Promotion 12 (s. Liste)

[+] ausgeschiedene Stipendiaten

[+] ausgeschiedene internationale Stipendiaten

[+] Promotionen"Laureatentreffen reloaded", titelte Die Zeit über das Treffen der Nobel-
preisträger in Lindau. Vom 26.6. bis 01.7.05 fand das 55. Laureatentreffen
in Lindau statt, mit dabei 49 Nobelpreisträger, 720 Nachwuchswissenschaftler,
darunter vier DBUler.

Dieses Jahr war das Treffen als Interdisziplinäres Treffen gestaltet und
es hat sich auch hier wieder gezeigt, dass in der Interdisziplinarität die
Zukunft der Wissenschaft liegt. Darauf wurde auch von den Preisträgern immer wieder hingewiesen. Manche ausgezeichnete Arbeit eines Laureaten hatte ihren Ausgang oder spätere Anwendungen in der Interdisziplinarität.

Trotz interdisziplinärer Ausrichtung des Treffens 2005 dominierten die Chemie und besonders die Biochemie. Gerade aber die sehr guten Vorträge, die eben nicht zu fachspezifisch waren, haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Insbesondere war es interessant zu sehen, dass auch Nobelpreisträger ganz normale Menschen sind. Also eben nicht solch verwirrte abgedrehte Wissenschaftler, wie man sie sich vielleicht vorher vorgestellt hätte. Alle Nobelpreisträger waren sich einig, dass ein Nobelpreis nicht zu planen ist. Gerade aus den Vorträgen, die etwas tiefer auf die Entstehung einer ausgezeichneten Arbeit eingegangen sind, wurde deutlich, dass einer mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Forschungsarbeit zu allererst eine Fragestellung aus der Natur, Forschung oder Anwendung zugrunde lag. Dieses Problem wurde auf dem bekannten Weg abgearbeitet. Zuerst wurde nach einer Finanzierung gesucht, dann nach Lösungsansätzen und zuletzt nach fachübergreifenden Anwendungen. Einen Nobelpreis gab es letztlich entweder für den fundamentalen Lösungsansatz oder für eine grundlegende Anwendung oder sogar für ein Ergebnis, dass als Nebeneffekt bei der Untersuchung der Grundfragestellung durch Zufall entdeckt wurde. Eines der Hauptanliegen der Laureaten ist die Nachhaltigkeit, so wurde neben „Evolution of Matter, Universe and Life“ und „Biology in the Post-genomic Era“ vor allem „Energy Shortfall and Global Warming“ heiß diskutiert. Eine Woche Lindau Nobelpreisträgertagung vermittelte einem das Gefühl, als junger Wissenschaftler viel für die Zukunft der Menschheit bewirken zu können.

Andererseits wurde am Thema Klimaerwärmung aber auch klar, das man selbst als Nobelpreisträger kaum Gehör findet, wenn den Entscheidungsträgern der politische Wille zum Wandel fehlt. Etwas frustrierend waren hier die Einblicke in Gespräche mit US-Vizepräsident Dick Cheney zum Thema CO2-Emmissionen. Oftmals wurde nur allzu klar, dass die nobelpreisträchtige Grundlagenforschung weit davon entfernt ist, konkrete Lösungen für die unmittelbaren Probleme zu liefern, wie sie in unmittelbarer Zukunft als Auswirkung des Klimawandels auf uns zu kommen. Dieses Dilemma wurde auch von den Laureaten klar erkannt und offen zugegeben, wobei ein ganz klarer Auftrag von der „alten“ an die „junge“ Forschergeneration ging, die Sir Kroto bei der Podiumsdiskussion so formulierte: „We are in big shit. And you young guys better start working to get us out of it. Now!” Besonders schön war zu erleben, dass diese Botschaft durchaus Gehör fand, was sich in vielen abendlichen Diskussionen widerspiegelte. Und in diesem Zusammenhang tat es auch gut, selbst an einem Thema zu arbeiten, das eine gewisse Relevanz in Bezug auf Umweltfragen hat, was uns DBUler von den meisten anderen Jungwissenschaftlern unterschied. Wie vor allem Sir Kroto am Beispiel von der Nanotechnologie eindrucksvoll präsentierte, sollte man trotz aller Widrigkeiten engagiert versuchen, die Freude an der Wissenschaft auch an die Jugend weiterzugeben.
Einen sehr schönen Abschluss fand die Tagung mit einer Besichtigung der Insel Mainau. Um nicht zu sehr darauf einzugehen, welche Alternativen am Bodensee bei 30°C und mehr zur Verfügung stehen, hier nur eine kurze Erwähnung der schwierigen Beziehung DBU-Stipendiat vs. Lindauer-Stechmücke.
Die nachhaltige Befreiung wäre uns (am Happy End) mindestens den Friedensnobelpreis wert gewesen.

Christian Schneider, Cathrin Mucha, Steffen Hettler, Annika Frech - Nobelpreisträgertagung Lindau 2005vom 02. bis 03. März 2005 im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) in Osnabrück

Die Initiative dazu ging von Mischa Bechberger und Dr. Danyel Reiche als Stipendiaten der DBU sowie von Dr. Maximilian Hempel vom Stipendienprogramm der DBU aus. Neben einer Vernetzung von DBU-Stipendiaten (vornehmlich Promotions-, aber auch Habilitationsstipendiaten), deren Forschungstätigkeit im Energiebereich liegt, sollten auch Nachwuchswissenschaftler, die in anderen Projekten tätig sind, mit einbezogen werden.

Von den Teilnehmern, die nach dem Call for papers im Oktober 2004 schließlich von den Veranstaltern ausgewählt wurden, befanden sich zum Zeitpunkt des Workshops etwa die Hälfte in einer Förderung durch die DBU, die übrigen Teilnehmer bekamen Unterstützung von anderen Institutionen.

Neben der Interdisziplinarität - von Ingenieuren über Ökonomen bis hin zu Physikern und Politologen - war auch die Internationalität für die Teilnehmer kennzeichnend, die ihre Wurzeln u.a. in Bulgarien, Mexiko oder Venezuela haben. Alle Beiträge mussten sich einem aufwändigen Review-Prozess unterziehen.

Dem Call for papers folgte das Gegenlesen und Kommentieren aller Beiträge durch die ausgewählten Teilnehmer bis zum Workshop in Osnabrück. Dort wurden im Nachgang noch einmal thematische Tandems gebildet, ehe die Herausgeber eine Schlusskorrektur vorgenommen haben.

Ziel des Workshop war es nicht, die Notwendigkeit für einen ökologischen Transformationsprozess der Energiewirtschaft herauszuarbeiten. Dieser wurde vielmehr als gegeben vorausgesetzt. Vielmehr sollten Erfolgsbedingungen, ob nun technischer oder politischer Natur, identifiziert werden, die die Realisierung eines solchen Wandels unterstützen können.

Die Einzelbeiträge der Teilnehmer kennzeichneten sich dabei durch eine breite Themenvielfalt aus und reichten von der Analyse energie- und klimaschutzpolitischer Förderinstrumente über die Transformation der Stromnetze und die Rolle der Netzregulierung bis hin zum Einsatz von Wasserstoff und der Brennstoffzelle in einer ökologischen Energiewirtschaft.

Frucht des Workshops wird die baldige Herausgabe eines Sammelbandes mit den Beiträgen der Teilnehmer in der Schriftenreihe der DBU „Initiativen zum Umweltschutz“ sein.

Mischa Bechberger, Dr. Danyel Reiche17. bis 19. März 2005 in Göttingen

Als wir die Idee eines Fachkolloquiums zur Einführung in die multivariate Statistik während des Stipendiatenseminars in Roggenburg im Oktober 2004 diskutierten, bestand zunächst etwas Unsicherheit, wie groß das Interesse an einer derartigen Veranstaltung sein würde.

Als die 15 Teilnehmerplätze dann aber nur fünf Tage nach der Ankündigung bereits ausgebucht waren, verflog die Befürchtung, nur eine Splittergruppe zu sein, sehr schnell. Vielmehr zeigte sich, dass über sämtliche Themenfelder der Sozial- und Naturwissenschaften Interesse bestand:

Die Bandbreite der Themen reichte vom Seggenrohrsänger über die Geothermie bis zum Ernährungsverhalten.

Das Kolloquium war so konzipiert, dass neben einführenden Referaten verschiedene statistische Methoden anhand von Fallbeispielen gemeinsam oder in Gruppen erarbeitet werden sollten. Nach unserem Einstiegsreferat in die Veranstaltung und einem Überblick zur Anwendung multivariater Verfahren widmete sich die eingeladene Expertin, Dr. Beatrice Rammstedt vom ZUMA in Mannheim, dem Thema Reliabilität von Daten. Das ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen) ist ein anerkanntes Kompetenzzentrum zur Beratung für die sozialwissenschaftliche Forschung in Deutschland (www.gesis.org/ZUMA/index.htm).

Mit ihrem Vortrag unterstrich Frau Dr. Rammstedt die Bedeutung der Reliabilität bei Konzeption und Auswertung von Befragungen, die in der Praxis oftmals unterschätzt wird.

Anhand eines ersten Fallbeispiels - einer Akzeptanzanalyse des Nationalparks Harz - wurde die Faktorenanalyse vorgestellt. Da ausreichend Notebooks vorhanden waren, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Zweiergruppen die Datensätze in SPSS durchrechnen.

Die Moderation wurde von Holger Schulze, Institut für Agrarökonomie in Göttingen, übernommen, der als zweiter externer Referent das Fachkolloquium begleitete. Am zweiten Tag standen die Clusteranalyse und die lineare Regression im Mittelpunkt des Geschehens.

Hier erwiesen sich besonders diejenigen Fragestellungen als spannend, die sich mit dem Transfer auf andere Fachdisziplinen beschäftigten.

Höhepunkt des Kolloquiums war dann natürlich die Übungsaufgabe am letzten Tag. Ein umstrittenes Stallbauvorhaben sollte anhand eines SPSS Rohdatensatzes diskutiert werden.

Dazu wurden drei Gruppen gebildet: Befürworter, Gegner und eine externe Beratungsgesellschaft. Zielsetzung war es nun, dass jede Gruppe Gründe für Akzeptanz oder Ablehnung finden sowie potentielle Gemeinsamkeiten oder Ansätze zur Verständigung der Gruppen herausarbeiten konnte, um somit den schwelenden Konflikt zu beenden. Wichtig war es dabei, möglichst alle besprochenen Verfahren anzuwenden.

Die vorgestellten Ergebnisse der Gruppenarbeit ließen erhoffen, dass es den Kolloquiumsteilnehmern mit dem neu erlangten Wissen gelungen wäre, die Konflikte vor Ort doch zu besänftigen.

In einer Abschlussrunde stieß das Kolloquium auf positive Resonanz bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, so dass über ein Aufbauseminar nachgedacht wurde. An dieser Stelle nochmals unser ausdrücklicher Dank an Frau Dr. Rammstedt und Holger Schulze für die kreative Begleitung und die intensive Zuarbeit zum Kolloquium sowie an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer!

Gabriele Jahn, Eick von RuschkowskiWir gratulieren den Gewinnern unseres Preisrätsels:

1. Preisträger ist Alexander Hakenjos, der ein Jahresabo der Zeitschrift „Bild der Wissenschaft“ gewonnen hat.

Über einen Buchpreis dürfen sich freuen: Olga Tolkacheva, Jörg Wagner und Katharina ZehlLiebe Mitstipendiatinnen, liebe Mitstipendiaten,

habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, was uns nach dem
erfolgreichen Abschluss unserer Promotion und dem Ende der DBU-Förderung
als Erinnerung an diese schöne Zeit bleibt? Die Dissertation natürlich,
ja, aber diese ist doch sehr akademisch und eher etwas für's
Bücherregal. Wie wäre es, wenn jeder Stipendiat nach dem Ende seiner
Promotion einen Baum pflanzen würde? Nein, nicht jeder in seinem Garten,
sondern alle am gleichen Ort, so dass im Laufe der Zeit der
"DBU-Stipendiatenwald" entsteht. Wie das genau aussehen soll? Ich habe
mir dazu mal ein paar Gedanken gemacht, und diese könnt Ihr unter
[+] ...als pdf-Datei herunterladen.

Christian Schneider hat sich
freundlicherweise darum gekümmert, dass die Datei im UNetS-Forum
abrufbar ist; vielen Dank dafür! Dort kann auch unter
[+]...über die Idee diskutiert
werden.


Ich würde mich freuen, wenn sich viele daran beteiligen und der
Wald tatsächlich entstehen würde.
Ebenso freue ich mich über Rückmeldungen direkt an mich:

Michael Hermann

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
Heidenhofstr. 2
79110 Freiburg
Tel.: 0761/4588-5409
Fax: 0761/4588-9409
Email: michael.hermann@ise.fraunhofer.de
www.ise.fraunhofer.de
Das aktuelle DBU-Logo für Stipendiaten ist auf unserer Homepage unter [+] zu finden. ABONNIEREN/ABBESTELLEN DES STIPENDIATEN-NEWSLETTERS

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