DBU startet Förderinitiative Speicher und Netze

Wer eine Solaranlage betreibt, kennt das Problem: Im Sommer, wenn die Tage lang sind, liefert die Anlage Überschussstrom, im Winter deckt der Solarstrom nur einen Bruchteil der benötigten Strommenge. Was wäre, wenn es neben großtechnischen Stromspeicherlösungen wie Ammoniak oder Wasserstoff auch für Privatpersonen und mittelständische Unternehmen Möglichkeiten gäbe, um den überschüssigen Sommerstrom für den Winter aufzusparen? Wie wäre es, wenn dieser Strom eine Wärmpumpe betreiben, also für das winterliche Heizen sorgen würde?

Stromüberschüsse speichern und Netzstabilisierung ohne „Blackouts“

Mit ihrer neuen Förderinitiative „Speicher und Netze – Dezentrale saisonale Stromspeicher und netzdienliche Innovationen“ sucht die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ab sofort nach Speicherlösungen für derartige Stromüberschüsse aus regenerativen Quellen, um zu einer Dekarbonisierung der Strom- und Wärmeversorgung beizutragen. Gefragt sind innovative Ideen beispielweise für physikalische, elektrochemische, thermische oder chemische Speicher.

Ein weiterer Aspekt der Förderinitiative ist die Netzstabilität. Durch die wachsende Zahl dezentraler Energieerzeuger und das wechselnde Angebot der erneuerbaren Energien Sonne und Wind ergeben sich Schwankungen, an die die Stromnetze angepasst werden müssen. Daher sind hier innovative und nachhaltige Ideen zur Lastflexibilisierung sowie zur Steuerung der Verteilnetze gefragt, um das Abregeln von einzelnen (Windkraft-)Anlagen und „Blackouts“ zu vermeiden.

FI Speicher und Netze -Gruppenfoto
Freuen sich auf spannende Ideen (v. l.): DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, DBU-Referentin Dr. Katrin Anneser und DBU-Referent Dr.-Ing. Jörg Lefèvre zum Start der Förderinitiative „Speicher und Netze“
© DBU

Neue zusätzliche Fördermöglichkeit: Ideenwettbewerb

Die DBU freut sich auf innovative Projektideen aus dem gewerblich-unternehmerischen Bereich, beispielsweise von mittelständischen Unternehmen, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen, Energiegenossenschaften und dezentralen Energieversorgern sowie von Gründer*innen junger Unternehmen. Zugänge bestehen über die DBU-Projektförderung und die Green Start-up-Förderung. Auch der wissenschaftliche Nachwuchs ist angesprochen: Um spannende neue Ansätze aus der Forschung aufzugreifen, ist das DBU-Promotionsstipendienprogramm in die Förderinitiative eingebunden.

Zusätzlich zu diesen etablierten Fördermöglichkeiten lädt die DBU erstmals zu einem Ideenwettbewerb ein: Lösungsideen, die noch zu einem vollständigen Konzept ausgearbeitet werden müssen, können mithilfe einer Anschubfinanzierung weiterentwickelt, evaluiert oder erprobt werden. Daran kann sich dann eine weitere DBU-Förderung anschließen.

Weitere Informationen, Ausschreibungsunterlagen und Kontaktpersonen finden Sie unter:
https://www.dbu.de/themen/foerderinitiativen/speicher-und-netze/