Die DBU-Förderinitiative »Transformative Bildung für eine nachhaltige Entwicklung« unterstützt Projekte, in denen unterschiedliche, relevante Zielgruppen an realen Veränderungsprozessen für nachhaltige Entwicklung aktiv mitwirken und bei der Erprobung neuer Lösungsansätze zusammenarbeiten. Adressiert werden dabei beispielsweise Verwaltungen, Vereine, kleine Unternehmen, Schüler*innen und Studierende. Hier zwei Beispiele:
Jugendliche forschen als »Aqua Citizens« zu nachhaltigem Umgang mit Wasser
Wie sich der Klimawandel auf die Wasserversorgung auswirkt, sollen Jugendliche im neuen DBU-Projekt »Aqua Citizens« der Universität Oldenburg, Lehrstuhl für Didaktik der Physik, und des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) erfahren. Das Vorhaben ist ein sogenanntes Citizen-Science-Projekt, bei dem Jugendliche selbst forschen, wissenschaftliche Daten sammeln und sie auswerten. Mit dabei ist das Regionale Umweltbildungszentrum (RUZ) der Stadt Oldenburg.
»Wir möchten 12- bis 17-jährige Jugendliche zur Mitwirkung bei ‚Aqua Citizens‘ anregen, insbesondere solche in bildungsbenachteiligten Situationen oder die bislang wenig Zugang zum Forschen haben«, sagt Prof. Dr. Michael Komorek von der Universität Oldenburg. Der Physikdidaktiker und sein Kollege Dr. Kai Bliesmer leiten das Projekt von Seiten der Universität. In einer ersten Projektphase werden mobile Experimentierangebote der Universität, etwa das Schüler*innenlabor »phymobil_OL« eingesetzt. Orte wie ein Wasserwerk oder ein Trinkwasserlehrpfad bieten Teilnehmenden aus Schulen und Jugendzentren einen Einstieg in das Projekt. In der zweiten Phase gestalten die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen das Projekt mit. Sie dokumentieren Extremwetterereignisse wie Starkregen und Trockenperioden und führen Umfragen zum Umgang mit Wasser in der Bevölkerung durch. Anhand der Ergebnisse erstellen sie Vorschläge zum nachhaltigeren Umgang mit Wasser, die sie anschließend für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die lokale Politik aufbereiten.
Mehr zum Projekt unter:
www.dbu.de/projektbeispiele/citizen-science-projekt-im-kuestenraum-wasser-als-nachhaltige-ressource-und-bedrohung/
AZ 39741
Gesund und lecker – Essen für Schule und Quartier
Mittagessen in Schulen und Mensen – geht das nachhaltig, gesund und lecker? Ja, will das Institut für Nachhaltige Ernährung der Fachhochschule Münster im DBU-Projekt „Food Empowerment“ in der Stadt Rheine beweisen. Das Projekt wird im Kontext des„Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts Rheine Schotthock: Unser Schotthock – auf gute Nachbarschaft“ angesiedelt. Zusammen mit den Praxispartnern Jugend- und Familiendienst e. V., Mensaverein Rheine e. V., Turnverein Jahn-Rheine 1885 e. V. und drei Schulen (Bodelschwinghschule, Ludgerusschule Schotthock, Nelson-Mandela-Schule) sowie dem erweiterten Netzwerk des Stadtteils soll das Quartier Schotthock zum Reallabor werden.
Ziel des Projektes ist es, nachhaltige Ernährungskonzepte in Schulen, ihrem Offenen Ganztag (OGS) sowie Mensen des Stadtteils zu etablieren. Diese Konzepte beruhen auf der „Planetary Health Diet“ – einem Speiseplan, der sowohl die Gesundheit des Menschen als auch des Planeten schützt. Zudem werden Aspekte der Gemeinschaftsverpflegung und der Ernährungsumgebungen beleuchtet. Das Projekt ist interkulturell, schulübergreifend und für eine Zusammenarbeit mit der Kommune konzipiert – und soll natürlich für Essen sorgen, das auch schmeckt! Langfristig sollen erprobte, evaluierte und ggf. optimierte Bildungsformate sowie Materialien und Module als Open Educational Ressources (OER) zusammengestellt werden – beispielsweise in Form von Aktionsleitfäden, Einführungen sowie Hintergrundinformationen für Pädagog*innen aus unterschiedlichen Bereichen .
Mehr zum Projekt unter www.dbu.de/projektbeispiele/food-empowerment-esskultur-und-die-planetary-health-diet-in-schule-und-quartier/ sowie in einer Pressemitteilung der Stadt Rheine
AZ 39774